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Kate Langdon: Abgeblitzt

Originaltitel: Famous

Inhalt:
Samantha Steele ist 33, angehende Teilhaberin einer Werbeagentur und tummelt sich auf jeder angesagten Party. Statt Beziehungsprobleme zu wälzen, genießt sie das großstädtische Singleleben in vollen Zügen. Doch als Sam eines Morgens das Haus verlässt, prasseltein Blitzlichtgewitter auf sie nieder: Der schöne Unbekannte der letzten Nacht entpuppt sich als glücklich verheirateter Ehemann. Und außerdem ist er Kapitän der nationalen Fußballmannschaft. Da die Paparazzi sich einfach nicht abschütteln lassen, immer neue Fotos und Schlagzeilen die Zeitungen füllen, bleibt Sam nur die Flucht in die neuseeländische Wildnis. Und dort nimmt ihr Leben eine ganz unerwartete Wendung …

Kommentar:
Klang ja eigentlich ganz lustig, ist es aber nicht – zumindest trifft es überhaupt nicht meinen Humor. Die Heldin ist eine neurotische, arrogante Yuppie-Zicke, der es so sehr auf Äußerlichkeiten ankommt, dass sie ihre Möbel bzw. das Design ihrer Wohnung über ihre Beziehung bzw. die Bedürfnisse ihres Partners stellt. Bücher über solche Leute will ich nicht lesen – auch dann nicht, wenn sie sich vielleicht im Laufe des Buches wandeln. Die Notwendigkeit, die direkten Gedanken der Protagonistin kursiv zu drucken, passt zum grauenvollen Eindruck, den ich nach 150 Seiten von dem Buch hatte.

Fazit:
Abgebrochen, unerträglich! Gut, dass ich das Buch ertauscht habe, statt Geld dafür auszugeben.

Sophie Kinsella: Göttin in Gummistiefeln

Originaltitel: The Undomestic Goddess

Inhalt:
Samantha, eine junge, höchst erfolgreiche Londoner Anwältin, geht völlig in ihrer Arbeit auf. Bis sie eines Tages entdeckt, dass ihr ein folgenschwerer Fehler unterlaufen ist. In Panik verlässt sie das Büro und steigt in den nächstbesten Zug, der sie auf das platte englische Land bringt. Als sie nach dem Weg fragen will, kommt es zu einer folgenschweren Verwechslung: Man hält Samantha für die Bewerberin um einen Job als Haushaltshilfe. Völlig überrumpelt lässt Samantha sich einstellen, obwohl sie von Hausarbeit nicht die geringste Ahnung hat. Ein Glück, dass ein junger Gärtner bereit ist, ihr hilfreich zur Seite zu stehen …

Kommentar:
Wie konnte diese Autorin nur so lange quasi unbemerkt bzw. ungelesen an mir vorüber gehen? Ich hab keine Ahnung, bin aber sehr froh, dass die Zeiten jetzt vorbei sind! Schon auf der ersten Seite musste ich laut lachen, als die gestresste Anwältin einen Fragebogen zu ihrem Leben ausfüllt, der ihren angespannten Zustand offenbart. Doch nicht nur ein völlig missglückter Besuch im Beauty-Center, bei dem sich Sam nicht im geringsten entspannen kann, sondern auch diverse Szenen mit ihren Anwaltskollegen und ihrer Nachbarin machen ihre Gemütslage, ihre Familien- und Freundesituation und ihre hausfraulichen Fähigkeiten offenbar. Freizeit und Lebensfreude kennt Sam nicht; ihre Prioriäten liegen klar auf der Arbeit und der Erreichung ihres Ziels, Seniorpartnerin in der Kanzlei zu werden – und das ist auch völlig in Ordnung für sie, denn sie kennt es nicht anders und ist vom Ehrgeiz getrieben. Als ihr Leben aufgrund ihres fatalen Fehlers allerdings einstürzt wie ein Kartenhaus, steht sie vor dem Nichts – ihre kopflose Flucht aus der Stadt ist nachvollziehbar.

Ziemlich unwahrscheinlich sind natürlich die Umstände ihrer Einstellung als Hausmädchen und das Ausmaß ihrer Unfähigkeit. Selbst Leute, die nie gekocht, geputzt, gebügelt und genäht haben, dürften unter Aufbietung ihres gesunden Menschenverstands wenigstens ein gewisses Grundverständnis dieser Arbeiten an den Tag legen – zumal, wenn sie wie Samantha über einen IQ von 158 verfügen. Das stört aber nicht wirklich, denn die aberwitzigen Situationen, in denen sich Sams Improvisationstalent und Charme zeigen, sorgen für jede Menge Spaß – und manchmal auch für ein wenig sprachloses Entsetzen. Nachdem die ersten Katastophen überstanden sind und Samantha Haushalts- und Kochnachhilfe von der Mutter des attraktiven Gärtners erhält, setzt ihr eigentlicher Entwicklungsprozess ein: Sie beginnt, sich zu verändern, verliebt sich und lernt, die Freuden des Lebens und die Zeit zu genießen und zu schätzen. Doch kaum ist ihr klar geworden, was sie in den letzten Jahren alles verpasst hat, steht es ihr infolge einer mehr als überraschenden und schmerzhaften Entdeckung plötzlich offen, doch wieder in ihr altes Leben zurückzukehren und den Lohn für die Arbeit der letzten Jahre abzukassiern – eine Möglichkeit, aus der das Buch gegen Ende noch mal Spannung bezieht, weil Samantha die Freiheit der Wahl zwischen zwei sehr unterschiedlichen Leben hat.

Das Buch wimmelt von grandiosen Figuren, die trotz aller Überzeichnung und Klischees aus dem Leben gegriffen scheinen. Das gilt für die Protagonistin Samantha ebenso wie für den hinreißenden Gärtner Nathaniel, seine warmherzige, verständnisvolle Mutter und für alle Anwälte. Selbst die Geigers, bei denen Samantha als Haushälterin anfängt, sind genau so, wie man sich ein Ehepaar vorstellen würde, das aus der Unter- bzw. Arbeiterschicht kommt und sich mit den eigenen Händen großen Reichtum erarbeitet hat: Sie sind ein bisschen naiv, gutgläubig und trampelig, aber sehr liebenswert, hilfsbereit und loyal. Immer wieder wird deutlich, dass sie – was ihren Hintergrund angeht – eigentlich einfache Leute sind, die überhaupt nicht in die (zumeist) versnobte High Society passen, aber gerne dazu gehören würden. Die beiden haben großartige Auftritte und vor allem Mrs. Geiger liefert Samantha zahlreiche Stichworte für ihre trockenen Kommentare und ist mit ihren Forderungen und Fragen Auslöser für die eine oder andere Panikattacke der Protagonistin.

Natürlich ist das Buch nicht realistisch, sondern – zumindest zum Teil – hoffnungslos überzogen, doch bekanntermaßen ist Übertreibung ja ein effektives Stilmittel, insofern tut das dem Spaß keine Abbruch. Und Spaß hat man jede Menge, zumal die Ereignisse so viel Wahrheit und gleichzeitig Situationskomik bergen. Unterstützt wird der amüsante Inhalt durch die leichte, teils flapsige Sprache, die sich extrem gut und flüssig liest und erfreulicherweise nie ins Ordinäre abgleitet.

Fazit:
15/15 – Ein wundervolles Buch, das einen von der ersten bis zur letzten Seite bestens unterhält und das bei aller Komik auch sehr gefühlvolle Szenen und einen durchaus ernstzunehmenden Hintergrund hat.

Sarah Mayberry: She’s Got it Bad

Inhalt:
Im Alter von 15 hat Zoe Ford versucht, Liam Masters zu verführen, doch er hat sie abblitzen lassen und ist verschwunden. Zwölf Jahre später taucht er wie aus dem Nichts wieder auf, und es knistert sofort beträchtlich zwischen den beiden. Zoe ist entschlossen, sich nicht nochmal das Herz von Liam brechen zu lassen, aber auf Sex mit ihm möchte sie nicht verzichten …

Kommentar:
Da ist sie also, meine erste vollkommen von AAR abweichende Meinung. Ich hab »She’s Got it Bad« gekauft, weil es dort ein A bekommen hat – der uneingeschränkten Begeisterung kann ich mich aber nicht anschließen, im Gegenteil.

Das Buch fängt eigentlich interessant an: Der Prolog beschreibt die Nacht, in der Zoe Ford versucht, Liam zu verführen. Da Liam aber das Vertrauen der Familie Ford, die ihn nach dem Tod seiner Mutter bei sich aufgenommen hat, nicht missbrauchen will, entsagt er dem Mädchen schweren Herzens und verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Zwölf Jahre später nimmt das Unheil seinen Lauf: Liam stößt rein zufällig in einer Galerie auf ein aufregendes Aktgemälde, das niemand anderen als Zoe zeigt, und bereits in dieser Szene wird klar, dass Liam nicht ganz richtig tickt. Er reißt das Bild von der Wand, damit niemand anders es sieht, und beschließt, seine Jugendliebe zu retten. Es steht für Liam nämlich außer Zweifel, dass Zoe dringend Geld braucht und sich nur deshalb »verkauft« und malen hat lassen; den Hinweis der Galeristin, dass das Gemälde keine Pornografie, sondern Kunst ist, schlägt er in den Wind. Nachdem er ihre Adresse ausgekundschaftet hat, ereilt ihn der nächste Schock: Er muss entgeistert feststellen, dass Zoe als Tätowiererin arbeitet. Und als wäre das alles nicht schlimm genug, tritt sie abends auch noch als »Vixen« halbnackt in einem Nachtclub als Sängerin auf und heizt fremden Männern ein.

Zwar hat es Liam zwölf Jahre lang nicht gekümmert, was das Mädchen treibt, dem er das Herz gebrochen hat, aber da das Schicksal sie nun wieder zusammengeführt hat, fühlt er sich dringend berufen, ihr Leben in Ordnung zu bringen. Überfüssig zu erwähnen, dass ihr das nicht besonders gut passt, wenngleich sie ihn nach wie vor ziemlich sexy findet und deshalb so lange heiß macht, bis er ihr nicht mehr widerstehen kann und sie noch in der Garderobe des Clubs flachlegt. Da er das ja gar nicht wollte, kommt er hinterher fast um vor schlechtem Gewissen, und alle sind genervt. Damit ist auch schon das wichtigste zur Handlung gesagt, denn diese wiederholt sich im Folgenden stetig: Zoe verführt Liam, Liam ist sauer. Auf sich selbst und irgendwie auch auf Zoe, weil sie so ist, wie sie ist. Varianten davon sind: Liam spioniert Zoe nach, Zoe ist sauer. Liam greift ungefragt in Zoes Leben ein, Zoe ist sauer. Liam nörgelt an Zoe rum, Zoe ist sauer. Liam lässt Zoe mal wieder Abblitzen, Zoe ist sauer.

Ehrlich gesagt, ich bin auch sauer. Auf die Autorin, die uns einen dermaßen bescheuerten Chauvi als Helden vorsetzt – und Liam ist wirklich von der ersten Szene an unerträglich. Sein persönlicher Hintergrund ist fraglos tragisch, rechtfertigt aber nicht, dass er sich unaufgefordert ins Leben anderer Leute drängt – schon gar nicht, nachdem er zwölf Jahre nichts von sich hat hören lassen und sich nicht die Bohne dafür interessiert hat, was Zoe macht. Jetzt kommt er daher, glaubt, sie besser zu kennen als sie sich selbst kennt, und weiß deshalb ganz genau, was sie will, was sie braucht und was gut oder schlecht für sie ist. Die Penetranz, die er dabei an den Tag legt, ist schlicht unfassbar, und seine spießigen Nörgeleien und Anklagen sind kaum auszuhalten und reichen von »Dein Shirt ist zu eng!«, »Deine Jeans ist ne Nummer zu klein!«, »Dein Rock ist zu kurz!« bis zu »Deine Augen sind zu schwarz geschminkt!«, »Du sollst meine Mitarbeiter nicht anmachen!« und »Du willst mehr als Sex von mir, auch wenn du es dir nicht eingestehst!« Besonders impertinent ist aber die über allem schwebende Gesamtbeurteilung von Zoes Situation: »Du lässt dich nackt malen, machst Kerle heiß, arbeitest als Tätowiererin und singst in nem Nachtclub – dein Leben ist scheiße. Du musst ein Problem haben.«

Ich verkneife mir schweren Herzens die Bemerkung, dass Zoes vordringliches Problem m.E. Liam selbst ist, denn sie hat wirklich ein Problem. Dieses in einem tragischen Vorfall in der Vergangenheit begründet und hängt unmittelbar mit Liams Abgang vor zwölf Jahren zusammen; ob Zoe aber deshalb wirklich ihr gesamtes Leben als schlecht empfindet, wird nicht ganz klar. Im Prinzip ist die Protagonistin jedenfalls in Ordnung, abgesehen davon, dass sie sich am Ende tatsächlich von Liam retten lässt. Vielleicht, weil der Sex mit ihm so gut ist – die Sexszenen jedenfalls sind zahlreich und ziemlich heiß!

Fazit:
5/15 – Die Idee wäre gar nicht so schlecht, aber die Umsetzung ist mangelhaft und strotzt nur so vor antiquierten Klischees. Aufgrund des unerträglichen Protagonisten und der dünnen Geschichte gerade so ein Ausreichend.

[Angelesen] Martina Paura: love sheriffs

Inhalt:
Wenn die Kinder verrückt spielen, holt man sich die Supernanny ins Haus. Neurotischen Hunden und Katzen hilft der Tierpsychologe vor Ort wieder auf die Pfoten. Aber wer kommt zu Hilfe bei einem schwererziehbaren Mann? Pias Chefredakteur hat einen genialen Einfall: Leserinnen, die Ärger mit ihren Männern haben, rufen einfach den Love-Sheriff. Leider hat er auch den weniger genialen Einfall, Pia und ihre beste Feindin Beate für diesen Leserinnenservice abzustellen. Und als dann auch noch Pias Freund Max beschließt, selbst einen Love-Sheriff ins Haus zu holen, um seine Beziehung mit Pia zu retten, sind die Turbulenzen vorprogrammiert …

Kommentar:
Nur mal kurz reingelesen, weitergeblättert, nochmal reingelesen, weitergeblättert, wieder reingelesen – und befunden, dass das kein Buch für mich ist. Das ist nämlich genau dieser überzogen plump-witzige Stil, den ich schon vor 20 Jahren bei Hera Lind nicht leiden konnte. Im Ansatz sogar ganz lustig, aber wenn ein (mehr oder weniger) witziger Spruch und eine skurrile Situation die nächste jagt ohne Raum zur Entfaltung zu bekommen, dann wirds mir schnell zu viel. Das ist mir einfach zu holzhammermäßig-lustig nach dem Motto: Bläut man den Leuten nur genug Witze auf einmal ein, werden sie schon irgendwann lachen.

Wertung:
Keine, weil nur angelesen. Ab zu Buchticket damit!

Susan Lyons: Haut wie Samt

Originaltitel: Champagne Rules
Awesome Foursome Series, Book 1

Inhalt:
Es war nur eine einzige Nacht am Strand von Kreta, doch seitdem ist für Suzanne nichts mehr, wie es einmal war. Noch Jahre später träumt sie von Jaxons sinnlicher Leidenschaft und seinen zärtlichen Berührungen. Doch damals trennten sie sich, ohne den Namen des anderen zu kennen. Jahre später kommt sie auf eine verrückte Idee: Mit Hilfe des Internets macht sie sich auf die Suche nach ihm. Und sie findet ihn. Der Funke springt sofort wieder über, und sie machen genau da weiter, wo sie aufgehört haben – mit wilder, ungezügelter Leidenschaft. Ist es diesmal für immer?

Kommentar:
Viel ist dem Klappentext eigentlich nicht hinzuzufügen, außer vielleicht die Ergänzung, dass die beiden gar nicht planen, »für immer« zusammenzusein. Sie wollen sich einfach nur treffen, um erneut fantastischen Sex zu haben. Ich glaube, ich verrate nicht zuviel, wenn ich die alte Weiseheit »aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt« bemühe und verrate, dass die Sache aus dem Ruder läuft – trotz der eigens aufgestellten »Champagnerregeln«, die besagten, dass es keine Verpflichtungen und keine persönlichen Informationen, sondern nur pricklenden Sex gibt. Apropos Sex: Für einen Erotikroman aus dem Hause Aphrodisia ist »Haut wie Samt« zwar überraschend harmlos, Sexszenen gibt es aber zuhauf, mehrfach in Form von Cyber- und Telefonsex, meist aber »in natura« (gern auch in der Öffentlichkeit) bei den kurzen Treffen zwischen Jax und Suzanne. Ich persönlich fand die Szenen in Ordnung, aber nicht sonderlich anregend, weil sie mir für einen Erotikroman zu gewöhnlich waren und überdies keine sexuelle Spannung zwischen den Hauptfiguren bei mir ankommen wollte.

Vielleicht konnte ich mich aber auch deshalb nicht begeistern, weil ich mich mit Suzanne so gar nicht anfreunden konnte. Suzanne hält sich für bieder und wäre gern eine Sexbombe. Um das zu bewerkstelligen, muss sie dringend ihre langweilige Persönlichkeit verleugnen und in eine andere Identität schlüpfen, so sucht sie sich also bei der Kontaktaufnahme mit ihrem Kreta-Lover im Internet den Nickname »Leichtsinn69« aus und wird zu ihrer eigenen (fiktiven) Zwillingsschwester, die lauter sagenhaft sexy Dinge tut, die die biedere Suze nie tun würde. Selbstverleugnung wirft natürlich das eine oder andere Problem auf, so auch hier: Suze befindet sich ständig in einem inneren Konflikt, weil sie sich überlegen muss, was die sexy Zwillingsschwester tun und sagen würde, und sich ständig einreden muss, dass sie ihre Zwillingsschwester ist (»Ich bin Leichtsinn69!«), während sie gleichzeitig unablässig fürchtet, enttarnt zu werden. Jax seinerseits muss sich ebenfalls immer wieder aufs Neue bezähmen und verstellen, um dieser leichtsinnigen Zwillingsschwester zu gefallen. Denn wenngleich sein anderes Ich dankenswerterweise nicht so extrem im Vordergrund steht, ist nämlich eigentlich auch er ganz anders als er sich geben muss, weil er ja sexy Suze nicht enttäuschen will – natürlich!

Darüber hinaus wollte die Autorin offenbar auch gerne noch irgendetwas Bedeutsames in ihrem Buch thematisieren – was würde sich da besser eignen als Diskriminierung/Rassenkonflikte auf diversen Ebenen und aus diversen Sichtweisen? In diesem Zuge muss Jax seine verleugnete Identität finden und auch noch ganz neue Lebensziele definieren. Und dann ist da noch das Thema Frauenfreundschaft, das ein prima Aufhänger für weitere Bücher über die vier Frauen ist und zeigt, wie wichtig Freundinnen sind, mit denen man über alles reden kann, die alles füreinander tun und überhaupt. Über Spionage, Handeln gegen den Willen der Freundin und Hinwegsetzen über getroffene Abmachungen wird dabei großzügig hinweg gesehen, sofern sich herausstellt, dass alles nur gut gemeint war. Ich würde meinen Freundinnen was erzählen, wenn sie mich wie ein unmündiges Kind behandeln und meine Entscheidungen einfach ignorieren würden, aber andererseits sind meine Freundinnen und ich auch seit ca. 25 Jahren aus dem Alter raus, unserer Runde einen Namen verpassen zu müssen; zu erwachsenen Frauen, die sich »die tollen Vier« nennen, passt so ein bevormundende Verhalten wie oben beschrieben irgendwie!

Wertung:
6/15 – Eigentlich ein interessanter Plot, der aber leider nicht überzeugend umgesetzt wurde, sondern nur unterer Durchschnitt ist. Mein Bedarf, weitere Bücher über diese Frauenbande zu lesen, hält sich doch arg in Grenzen!

Jacquie D’Alessandro: Heiße Nächte auf Long Island

Originaltitel: A Sure Thing?

Heiße Nächte auf Long Island

Inhalt:
Jilly Taylor und Matt Davidson arbeiten für dieselbe New Yorker Werbeagentur. Beide sind tüchtig, brillant, kreativ – und sehr ehrgeizig! Privatleben findet so gut wie gar nicht statt. Das ändert sich, als sie in einem Luxushotel auf Long Island zufällig aufeinander treffen. Ein Buchungsfehler, wie sie glauben, hat sie zusammen in eine Suite gebracht. Keineswegs geplant war, dass sie in einem Bett landen und miteinander schlafen…

Kommentar:
Nun ja … ein typisches Tiffany-Heftchen halt, das m.E. mit einem Buch nicht mehr so richtig viel gemeinsam hat. Berechtigterweise kann man jetzt fragen, wieso ich das denn lese, wenn ich doch keinen Bock auf Groschenromane habe? Tja, guter Einwand. In diesem Fall, weil es eine Geschichte von Jacquie D’Alessandro ist, die ich ja sehr schätze. Wie viel allerdings nach der Übersetzung noch vom Original übrig geblieben ist, kann ich schwer beurteilen: Wenn man aus 225 Seiten der englischen Vorlage am Ende 150 Seiten deutschen Text erhält, muss wohl einiges rausgeschmissen worden sein. Das könnte jedenfalls erklären, warum die Geschichte so unausgereift wirkt. Hopplahopp entbrennen zwei Menschen, die sich bis dato überhaupt nicht leiden konnten, in glühender Leidenschaft füreinander, nur weil sie versehentlich im gleichen Zimmer eingebucht wurden. Natürlich können sie an nichts anderes als Sex mehr denken, also beginnen sie eine Affäre, die nach dem Wochenende vorbei sein soll. Aber dann, Überraschung: Die ehemaligen Erzfeinde verlieben sich gegen ihren Willen ineinander. Nicht, dass man als Leser nachvollziehen könnte, wie diese tiefe Gefühle entstanden sind, aber wir nehmen’s mal so hin! Ist auch schon egal, da es diesem Werk ohnehin an allem mangelt, was die Autorin in Normalform ausmacht: Gefühl, Humor und Spritzigkeit. Stattdessen bekommen wir eine riesige Portion Unglaubwürdigkeit und Einfältigkeit geboten. Gut möglich, dass die Übersetzung bzw. die Kürzungen einen gravierenden Teil dazu beigetragen haben, aber ich könnte nicht sagen, dass die Geschichte mich so gereizt hat, dass ich sie mir noch mal im Original antun wollte. Wobei … vielleicht würde man im Original auf die »sinnliche Erotik« stoßen, die auf dem deutschen Cover versprochen wird, von der ich aber rein gar nichts entdecken konnte und die sehr wahrscheinlich den Kürzungen zum Opfer gefallen ist?!

Wertung:
Hier kriegt man das, was man (vermutlich) erwarten kann, wenn man einen »Groschenroman« kauft. Früher war ich natürlich begeisterte Denise-Leserin, heute mag ich diese Heftchen allerdings nicht mehr besonders, fürchte ich, und hab mich einfach vom Autorennamen blenden lassen. Deshalb verkneif ich mir eine Wertung.

Lori Foster: Spiel des Verlangens

Originaltitel: Never too much
The Brava Brothers, Book 2

Inhalt:
Sexy, wild und hemmungslos, so mag Ben Badwin die Frauen, die ihm sein Junggesellenleben versüßen. Die Landschaftsgärtnerin Sierra Murphy entspricht so gar nicht diesem Schema. Vielleicht ist es gerade das, was sie für Ben so reizvoll macht? Als sie seinem Drängen schließlich nachgibt, gesteht sie ihm nur eine Nacht zu. Eine einzige Nacht …

Kommentar:
Nicht durchschlagend, aber immerhin besser als »Tage der Versuchung«, Teil 1 der Mini-Serie. Trotzdem: Nach diesem Buch erhärtet sich mein Verdacht, dass ich mit dieser Autorin einfach nicht viel anfangen kann. Ich mag ihre Geschichten irgendwie nicht, werde mit ihren seltsam naiven Helden nicht warm und kann ihren Sexszenen nur bedingt was abgewinnen. Außerdem wird der Roman – zumindest in Deutschland – mal wieder unter falschen Vorzeichen verkauft, denn Cover und Klappentext suggerieren, man hätte es mit einem erotischen Roman zu tun – was eher nicht der Fall ist.

Wertung:
6/15 – In Ordnung, aber ganz sicher kein Must-Read.

Janet Evanovich: Tiefer gelegt

Originaltitel: Metro Girl
1. Teil der Alex-Barnaby-Serie

Inhalt:
Sie hat eine Vorliebe für die Farbe Pink, einen wilden Lockenkopf und ein Mundwerk, das selbst dem härtesten Rennfahrer die Schamesröte ins Gesicht treibt: Alexandra Barnaby. Doch vor allem hat die Automechanikerin und ehemalige NASCAR-Rennfahrerin eins: ein großes Herz für ihre verrückte Familie. Zwar findet Alex es verständlich, dass der bekannte Rennfahrer Sam Hooker etwas erzürnt ist, als ihr kleiner Bruder sich ungefragt sein Boot »ausleiht«, um einer Horde kubanischer Waffenhändler zu entfliehen. Aber das ist ja noch kein Grund, sich sofort an ihre Fersen zu heften, während sie versucht, Bills Leben zu retten. Es sei denn, Sam verfolgt die gleiche unfeine, aber hervorragende Absicht wie sie: schnellen, heißen, süßen Sex …

Kommentar:
Es bleibt dabei: Ich werd mit Evanovichs Werken außerhalb der Plum-Reihe einfach nicht warm. Das vorliegende Buch hat mich über weiter Strecken einfach nur ziemlich gelangweilt. Das liegt daran, dass es von seinem Humor lebt – der bei mir nur leider nicht ankam, denn eine Light-Version von Stephanie Plum taugt für meinen Geschmack einfach nicht.

Kommentar:
5/15 – Bemüht und nicht richtig schlecht, letztendlich aber eben auch nicht überzeugend.

Jacquie D’Alessandro: Kiss the Cook

Inhalt:
Was it the worst day of her catering career? Melanie Gibson decides it probably was. Her delivery guy got sick, her car died, she waded through a downpour holding fifteen gourmet dinners (wearing one shoe) and had the worst case of raccoon eyes when she found herself double parked next to the sexiest, crankiest, and hungriest man she’d ever met. Mel’s dilemma: relationships are bad for her heart.

Christopher Bishop can’t resist the lure of a woman who smells like brownies and has an off-beat personality as delicious as her desserts. As he sees it, he’s got two problems: first, he’s not looking for love…not yet. Second, he’s the accountant hired by the bank to assess Mel’s business for a loan. But all their best reasons for not falling in love are about to go on the back burner-because what’s simmering between them is too delicious to ignore.

Kommentar:
Ich habe selten einen Liebesroman mit einer so konzentrierten, stringenten, leicht zu durchschauenden Handlung – noch dazu ohne jeden Tiefgang! – erlebt, der mir so gut gefallen hat. D’Alessandro erzählt eine glaubwürdige Romanze, die wirklich aus dem Leben gegriffen ist und genau so passieren könnte. Sie verzichtet dankenswerterweise weitestgehend auf überflüssige Finten, Nebenkriegsschauplätze oder sonstige hanebüchenen Ereignisse und konzentriert sich stattdessen einfach auf die Entwicklung der Gefühle bzw. der Beziehung zwischen Mel und Christopher. Und das reicht völlig, zumal beide Hauptfiguren einfach umwerfend nett und sympathisch sind und einfach glaubwürdig und nachvollziehbar handeln – tatkräftig unterstützt von ebenso guten Nebenfiguren, allen voran Mels Oma und Christophers Mutter.

Der für die Autorin charakteristische, feinsinnige Humor, der schon mit dem Namen der Köchin anfängt, die Mel(anie) Gibson heißt, trägt ein übriges zur perfekten Unterhaltung bei. Zahlreiche Szenen lassen einen Schmunzeln, teilweise auch laut lachen – aber es wird nie zuviel. Jacquie d’Alessandro findet genau das richtige Maß.

Wertung:
15/15 – Ein wundervolles Buch, das mit seinen nur 250 Seiten beweist, dass weniger oftmals mehr ist und man nicht unbedingt zahlreiche unrealistische Verwicklungen braucht, um eine gute, mitreißende Geschichte zu erzählen.