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[Rezension] Catherine Gayle: In the Zone

Serie: Portland Storm #5

 

 

Klappentext

It was supposed to be a single night of fake names, half-truths, and anonymous sex. Neither of them was prepared for it to become more. Keith Burns, star defenseman for the NHL’s Portland Storm, was just looking for a way to pass the time and ease the loneliness of his lavish lifestyle. Brianna Hayden wanted to find herself—and maybe learn to love herself again—after health issues changed everything. Anonymity is the name of their game; the rules were laid down at the outset. But when a chance encounter brings them back together long after the game should have ended, all their initial rules get thrown out the window.

It isn’t long before partial truths and dancing around the pain of the past gets complicated. Their physical chemistry is off the charts, but it isn’t enough. They both want a future, but Keith has an unspeakable history involving his two brothers that he just can’t share with anyone, not even Brie. She needs the truth if they are going to have any chance at moving forward. If he can’t give it to her, it might land him a permanent spot in her penalty box. If Keith can get In the Zone, he’ll be on the forecheck—but Brie’s heart is the goal he’s seeking.

 

Kommentar

Weiter geht’s mit Portland-Storm-Büchern: Diesmal kommt Verteidiger Keith »Burnzie« Burns unter die Haube. Über Burnzie hat man in den vorherigen Büchern eher wenig erfahren, abgesehen davon, dass er in einem riesigen Haus wohnt und gerne zu Partys einlädt, um seine Einsamkeit zu vertreiben.

Seine Einsamkeit vertreiben, das schwebt ihm auch vor, als er nach der Doppelhochzeit von Zee/Dana und Brenden/Rachel über Craigslist (eine Anzeigenwebseite) eine Affäre für eine Nacht sucht. Seine Wahl fällt auf eine Frau, die sich in ihrer Anzeige als »Big Beautiful Woman« outet und jemanden sucht, der ihr wieder das Gefühl gibt, trotz ihrer Kleidergröße schön zu sein. Keith ist dazu gern bereit und das anonyme Treffen ist ein so großer Erfolg, dass beide einander nicht vergessen können.

Da sie aber keine echten Namen, geschweige denn Kontaktdaten ausgetauscht haben, muss das Schicksal zuschlagen: Brie zieht berufsbedingt zufälligerweise ausgerechnet nach Portland und läuft Keith dort prompt über den Weg. Die sexuelle Anziehung ist ungebrochen, aber jeder von ihnen hat ein Problem, das erst gelöst werden muss, bevor sie miteinander glücklich werden können.

Bries Problem ist ihr Körper. Infolge einer Schilddrüsenerkrankung hat die Tänzerin stark zugenommen; sie trägt bei einer Körpergröße von ca. 1,70 m aktuell Kleidergröße 18 (in Deutschland: 42). Ihr ehemaliger (Tanz-)Partner hat ihr deshalb entsprechend zugesetzt und ihr Selbstbewusstsein ist nach seinen zahlreichen verbalen Tiefschlägen verständlicherweise angeschlagen. Keith findet ihre Kurven aber sexy und wundervoll weiblich und tut alles, um ihr das zu beweisen. Er geht sogar so weit, sie ein paar Tage nach ihrem Wiedersehen zum Shopping zu schleppen und ihr Kleider auszusuchen, die ihren Körper betonen, statt ihn in sackartigen Gewändern zu verstecken. Das ist natürlich ein netter Zug, aber auch ziemlich viel Bevormundung und Beeinflussung – denn er lässt sie nicht erst mal sein, wie sie ist –, und ich finde es ziemlich unvorstellbar, dass eine Frau mit derlei Problemen mit ihrem Eishockeyhunk Klamotten kaufen geht. Zum Augenrollen ist außerdem, dass sich im Zuge dieser Shoppingtour dann auch noch herausstellt, dass sie eigentlich Size 14 (also Größe 38) braucht, sie also viel dünner ist, als sie denkt. Wir haben es also mit einer völlig normalgewichtigen Frau zu tun, die sich einreden lässt, zu dick zu sein. Und ihre »Gewichtsprobleme« kommen natürlich auch nicht einfach daher, dass sie zu viel/ungesund isst, trinkt und/oder sich zu wenig bewegt, sondern von einer Erkrankung; sie ist also nicht an ihrem Übergewicht »schuld«, was auch immer wieder betont wird.

Keiths Problem ist seine Vergangenheit: Er gibt sich die Schuld am Tod seines Bruders und hat seitdem keinen Kontakt mehr zu seiner Familie. (Die Erklärung dafür war m.E. wirklich mangelhaft.) Er redet nicht über den Vorfall, mit niemandem, verdrängt die Sache mehr schlecht als recht und feiert Partys, um nicht daran denken zu müssen. Gleichzeitig hat er aber aus der Sache gelernt; er ist tolerant und einfühlsam, und das nicht nur Brie, sondern auch seinen Mitspielern, besonders seinem nicht geouteten schwulen Mitspieler Cole und dem medikamentenabhängigen Nicky gegenüber. Sein Pech ist, dass Brie bemerkt, dass er immer ausweicht, wenn das Gespräch auf seine Familie kommt, und ähnlich wie Noelle findet sie, er müsste sich ihr öffnen. Dabei ist sie zwar lange nicht so extrem, penetrant und nervig wie Noelle, und grundsätzlich mag sie ja auch recht damit haben, dass man eine Beziehung nicht nur auf Sex aufbauen kann, aber das ist ja noch kein Grund, sich gegenseitig nach nur ein paar Tagen gleich die gesamte tragische Lebensgeschichte aufs Brot zu schmieren. Hier geht mir Gayle erneut zu schnell zu weit – man kann ein Kennenlernen nicht übers Knie brechen, genauso wenig wie eine Beziehung. Vertrauen braucht Zeit, und anderen Menschen solche Aspekte seines Lebens anzuvertrauen, erfordert nun mal Vertrauen. Brie sieht das aber anders, also trennt sie sich von Keith, bevor die Sache richtig angefangen hat.

Die Trennung führt immerhin dazu, dass genug Zeit für mehr Hockeyszenen und die Geschichten der anderen Spieler ist, wobei insbesondere der nicht geoutete Cole und der medikamentenabhängige Torwart Nicky (von dem das nächste Buch handeln wird) Beachtung finden. Jamie, der einen riesigen Entwicklungssprung auf und neben dem Feld gemacht hat, wird einundzwanzig, und auch seine große Liebe Katie, obwohl inzwischen in Hollywood, taucht im Buch auf.

Insgesamt ist »In the Zone« eher ein durchschnittliches Buch. Die Figuren sind grundsätzlich sympathisch, Keith mehr als Brie, aber die Geschichte war mir ein wenig zu dünn. Ich hatte eigentlich geplant, mich zu Jamies Buch (Band 7) durchzulesen, aber ich glaub, nach drei Büchern in Folge brauch ich doch erst mal ne kleine Portland-Storm-Pause, bevor ich mich an Nickys Geschichte mache.

 


9/15

5 Kommentare zu [Rezension] Catherine Gayle: In the Zone

  • Wenn ich die von dir aufgeführten Kritikpunkte bezüglich der Protagonistin und ihres Körpers lese, dann hätte ich den Roman wohl nicht sehr lange durchgehalten. Oo

  • Hm, hatte ich jetzt das Kommentarabo aktiviert?

  • Na ja, es ist nicht so, dass sich der Roman ausschließlich auf die Figur der Protagonistin kapriziert, aber das ist mir schon übel aufgestoßen. Ein Buch mit einer »dicken« Heldin zu schreiben, die sich als gar nicht dick herausstellt, empfinde ich als höchst albern. Dann kann man das Thema auch gleich ruhen lassen.

  • Verständlich! Ich reagiere auf solch einen Umgang mit dem Thema auch nicht gerade gnädig – und selbst wenn es nur einen kleinen Teil der Handlung ausmacht, so kann mir das eine Geschichte ganz schnell verderben.

  • Wahrscheinlich soll das Buch die Leserinnen lehren, einen normalen Umgang mit einem normalen Körper zu pflegen – leider ist es ja durchaus realistisch, dass viele Frauen mit Normalfigur sich für schrecklich fett halten. Aber irgendwie hat die Autorin das Thema so angepackt, dass es falsch bei mir ankam und mich geärgert hat …

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