Cornelia Funke scheint mit der Tinten-Trilogie ja den internationalen Durchbruch geschafft zu haben – wie sicher schon alle mitgekriegt haben, erscheint der erste Teil ihrer neuen Reckless-Serie mit einer Startauflage von über einer Million am 14. September 2010 zeitgleich in Deutschland, England und den USA. Das hat m.W. kein deutscher Autor vor ihr geschafft, und obwohl ich selbst den Tintenwelt-Büchern zwiespältig gegenüber stehe, freue ich mich sehr für sie, denn sie liefert seit Jahren konstant gute Kinder-/Jugendbücher ab.
Die ersten Informationen zum Inhalt von Reckless und die Leseprobe klingen auch interessant; was mir allerdings ein wenig Magengrummeln verursacht, ist dieser Satz auf der extra geschalteten Reckless-Homepage:
Die mitreißende Geschichte, die alte wie neue Funke-Fans begeistern wird, hat ihre literarischen Wurzeln in den Märchen der Brüder Grimm und wurde in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Lionel Wigram entwickelt, seines Zeichens Produzent der »Harry Potter«-Reihe sowie Produzent und Co-Autor des aktuellen Blockbusters »Sherlock Holmes«.
Für mich heißt das nichts anderes, als dass bei diesem Buch von vornherein auf Elemente gesetzt wird, die sich später gut verfilmen lassen. Das muss natürlich nicht zwingend schlecht sein, aber trotzdem befremdet es mich. Kann ein Buch denn heutzutage nicht einfach ein Buch sein – ein eigenständiges Werk, bei dem nicht von vornherein an eine gute Verfilmbarkeit gedacht wird?!
Dieser Verfilmungs-Wahn macht mich auch fertig. Mit Herr der Ringe war es ja schön und gut, da tauchten dann konstant immer ein paar neue Literaturverfilmungen auf, aber seit Twilight sieht die Filmindustrie wohl kein Halten mehr… Leider verschandeln sie dabei nur allzu oft wirklich tolle Bücher :(
Ich hab ja gar nix gegen Literaturverfilmungen. Ich halte es aber für eine bedenkliche Entwicklung, wenn renommierte Autoren wie Funke ihre Bücher direkt in Zusammenarbeit mit Filmproduzenten entwickeln. Ich fürchte irgendwie, dass dabei die Eigenständigkeit und Besonderheit eines Buches verloren geht. *seufz*
Ich bin aber trotzdem gespannt auf »Reckless«, muss ich gestehen. Denn ich finde, die bisherigen Infos klingen wirklich interessant! :)
Hm, das erschreckt mich jetzt auch ein bisschen, denn manchen Büchern kann man wirklich anmerken, dass sie im Hinblick auf eine Verfilmung geschrieben wurden bzw. sich wie ein Drehbuch lesen.
Das wäre – gerade bei Funke-Büchern – wirklich schade.
Aber gut, erstmal freue ich mich trotzdem. Meckern kann ich danach immer noch. ;)
Aber gut, erstmal freue ich mich trotzdem. Meckern kann ich danach immer noch. ;)
Da hast du recht, Nina! :)
Tjo. Ich hab jetzt gemeckert. ;-)
„Reckless“ wirkt verfilmt sicher wunderbar, so wie die Weihnachts-TV-Sechsteiler damals in den 80ern. Die fand ich jedes Jahr herrlich (Fantaghiro oder Patrick Pacard oder sogar Anna). Als Buch überzeugt es mich überhaupt nicht.
Elisabeth: Ich werde mir das Buch dann also sparen und lieber den Film ansehen! :)
Die ZDF-Weihnachtsserien in den 1980er-Jahren hab ich übrigens auch geliebt – denen hab ich Jahr für Jahr entgegengefiebert; meine besonderen Lieblinge war immer »Silas« und »Anna«. *schwelg*