Originaltitel: Broken
Serie: Redemption #1
Klappentext
Olivia Middleton hat nur einen Wunsch: Ihr Park-Avenue-Glamour-Leben in New York hinter sich zu lassen und noch einmal ganz von vorn anzufangen. Sie hat einige Dinge getan, auf die sie nicht stolz ist, Dinge, von denen sie glaubt, dass sie sie nun auf andere Weise wieder gutmachen muss. Das Jobangebot als Haushaltshilfe für einen verletzten Kriegsveteranen kommt da gerade zur rechten Zeit. Doch als Olivia in dem abgelegenen Küstenstädtchen in Maine ankommt, muss sie feststellen, dass Paul Langdon kein bisschen so ist, wie sie sich ihn vorgestellt hat – sondern jung, attraktiv (trotz seiner Narben) und alles andere als erfreut, sie in seinem Haus zu haben. Paul hat nicht vor, Olivia mehr als nötig an sich heranzulassen. Doch sein Vater hat ihm ein Ultimatum gesetzt: Die neue Haushaltshilfe muss es drei Monate in seiner Gegenwart aushalten – oder Paul verliert sein Erbe. Und je mehr Zeit Paul und Olivia miteinander verbringen, desto schwerer fällt es ihm, die Mauern der Unnahbarkeit, die er um sich herum errichtet hat, aufrechtzuerhalten …
Kommentar
Ende letzten Jahres hab ich das erste Mal ein Buch von Lauren Layne gelesen, „Someone Like You“, und es hat mir ziemlich gut gefallen. Als ich jetzt auf der Suche nach einem deutschsprachigen Liebesroman war, bin ich über dieses Buch gestolpert – ohne zu kapieren, dass es sich hierbei um einen New-Adult-Roman handelt, mit denen ich ja bekanntermaßen manchmal so meine Probleme habe. So auch hier, wobei ich nicht sicher bin, ob meine Kritik am Buch unbedingt aufs Genre zurückzuführen ist.
Nachdem High-Society-Girlie Olivia einen folgenschweren Fehler begangen hat, glaubt sie, Sühne tun zu müssen: Sie heuert bei einem Kriegsveteranen als Pflegekraft an – ohne so wirklich zu wissen, was sie eigentlich erwartet. Die Überraschung ist in mehrerlei Hinsicht perfekt, vor allem weil sich der Kriegsveteran als junger Mann herausstellt, der trotz Kriegsverletzungen unübersehbar attraktiv ist. Paul hat allerdings jeden Lebensmut verloren, und Olivia versteht schnell, was die ihr zugedachte Aufgabe ist: ihn ins Leben zurückzuholen. Zum Glück fühlt sie sich unwiderstehlich zu Paul hingezogen, sodass ihr das alles andere als schwer fällt. Die beiden kommen sich schnell näher (auf allen Ebenen), doch Pauls Zurückgezogenheit bleibt ein Problem, das scheinbar nicht mal Olivia beheben kann.
Für meinen Geschmack wird das Pferd hier von der ersten Begegnung an von hinten aufgezäumt. Ich habe normalerweise überhaupt keine Probleme mit sexueller Anziehung als Basis für eine Beziehung, aber hier, in dieser Situation, war es für mich schlicht nicht glaubwürdig, schon gar nicht in dieser extremen Ausprägung. Wie dann die ersten beiden sexuellen Begegnungen zwischen den beiden vonstatten gehen, sorgte bei mir auch nicht gerade für Begeisterung, aber hier ins Detail zu gehen, würde zu viel verraten. Grundsätzlich erfordert ein Buch mit diesem Plot und einer Figur wie Paul für mich eine langsame, vorsichtige Annäherung, viel Tiefe und eine sorgfältige Charakterzeichnung, um glaubwürdig und mitreißend zu sein. Die Entstehung einer emotionale Verbindung zwischen den beiden, abseits einer sexuellen Spannung, war für mich aber nicht wirklich nachvollziehbar und spürbar. Show, don’t tell, Lauren Layne!
Hinzu kommt, dass einige Dinge unausgegoren erschienen, etwa die Sache mit Pauls Bein. Zumindest mir ist nicht klargeworden, was für eine Verletzung er eigentlich hat und wie schlimm sie ist; Olivia vermittelt jedenfalls zwischendurch immer wieder den Eindruck, als würde es sich um ein vorwiegend psychosomatisches Problem handeln. Auch die Plot-Twists (aka Krisen) und deren Auflösung waren nicht so ganz mein Ding und auch nicht das Verhalten von Pauls gesamter Umgebung am Ende des Buches.
Was die Charaktere angeht, waren sie beide nicht unsympathisch, aber ich könnte nicht sagen, dass mein Herz einem von ihnen zugeflogen wäre. Olivias Problem empfand ich als einigermaßen lächerlich; der Grund für ihre ach so tiefe Verzweiflung gehört für mich eher in die Kategorie Kindergarten. Dafür ist sie wenigstens nett, teilweise fast ZU nett und verständnisvoll. Bei Paul verhält es sich genau umgekehrt. Seine Verzweiflung und sein Selbsthass sind aufgrund seiner Kriegserlebnisse weitgehend weitgehend verständlich, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er ein paar richtige Arschlochaktionen abliefert, die eigentlich unverzeihlich sind.
Ehrlich gesagt frage ich mich, ob mir das Buch vielleicht besser gefallen hätte, wenn ich es auf Englisch gelesen hätte. Die Übersetzung ist keinesfalls grottenschlecht, aber es gibt wieder einige sehr seltsame Formulierungen, falsche Bezüge, komische Wörter usw. Ich glaube, ich kann übersetzte Bücher nur noch in Ausnahmefällen ertragen.
7/15
Uh, das Thema klingt schon schwierig und wenn es dann nicht anständig umgesetzt ist, ist es umso bescheuerter. Jetzt fände ich es allerdings interessant, ob du einen anderen „erwachsenen“ Romane der Autorin wieder besser fändest oder ob das erste Buch eine Ausnahme war.
Ja, das fände ich auch interessant. Allerdings bezweifle ich, dass ich in nächster Zeit nen Versuch starten werde. *lach*