Verlagstext:
Once, a long time ago, Coco Wild learned to never allow a man’s kiss to move her, for that way led to her downfall. A slender beauty with alluring eyes, she built impregnable defenses around her emotions. The men who came to adore her, fought to conquer her and learn her mysteries, made her the toast of London, but none were able to rouse her passions.
But that hard taught lesson is about to unravel because of Sir James Stoker. Back in England with a treasure of gold from his adventures, newly knighted by Queen Victoria herself, and feted everywhere, the handsome explorer has the world at his feet. He’s exactly the man that Coco might have dreamed about when she was young: a tall, fair hero with a charming smile. Now he’s turned his energy toward winning her, the most desirable and the least attainable woman he knows; and Coco’s afraid James may find his way past the thorns that have so long protected her from the world, and awaken her slumbering heart with just one kiss.
Kommentar:
Es war mal wieder Zeit für ein Judith-Ivory-Buch, fand ich. Vor allem mit »Untie My Heart« (Rezension) hat mich die Autorin vor einigen Jahren wirklich begeistert, und Liebesromane mit Märchenmotiv sind ja nie verkehrt. Leider konnte ich »Sleeping Beauty« aber nicht viel abgewinnen, im Gegenteil: Das Buch hätte mich beinahe in eine ernsthafte Lesekrise gestürzt.
Der Gelehrte und Forscher James Stoker wirkt extrem naiv und ist das Paradebeispiel eines Stalkers: Er beobachtet und verfolgt Coco Wild auf Schritt und Tritt, zieht dann abstruse Schlüsse aus seinen heimlichen Beobachtungen und konfrontiert Coco dann mit seinen Einbildungen. Sie nimmt seine Vorwürfe erstaunlich gelassen hin, vielleicht ist sie sowas als ehemalige Kurtisane und Frau von Welt gewohnt. Von ein paar völlig uninteressanten Intrigen abgesehen, die James‘ Forschungen bzw. seinen Afrikaufenthalt betreffen, ist das Buch ist ein ewiges Hin und Her aus »Ich will dich« (James) und »Wir dürfen nicht« (Coco). Doch als es endlich so weit ist, dass Coco ihre Bedenken und Lebenspläne über den Haufen wirft, lässt James sie im Stich – natürlich nur, um später in einer höchst dramatischen Szene die Rückeroberung in Angriff zu nehmen.
Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie dieses Buch zu so guten Rezensionen kommt; ich fand die Handlung wirklich höchst ermüdend, James mit seinem ständigen Stalking schrecklich nervig und Coco relativ blass. Ich konnte keinerlei Verbindung zu den Protagonisten aufbauen und – was viel schlimmer ist – auch keinerlei Emotionen zwischen ihnen spüren. Das Buch hatte nette Momente, aber die haben alle anderen Mängel mitnichten wettgemacht. Und auch, wenn das nicht zu Abzügen in der Bewertung führt: Ich wäre im Leben nicht auf eine Parallele zum Dornröschen-Motiv gekommen (was aber daran liegen könnte, dass ich die Ur-Version von Charles Perrault nicht kenne, sondern nur die Grimmsche Version des Märchens).
6 Punkte
Das klingt ja wirklich nicht besonders prickelnd. Von der Autorin habe ich bisher auch noch überhaupt nichts gehört… sollte man sie kennen? Ich mag im Allgemeinen auch Romane mit Märchen-Vorlage, aber dann tatsächlich eher, wenn sie Recht nah an der Vorlage sind und nicht zu weit entfernt vom Original, wobei es ja tatsächlich oft mehrere „Originale“ gibt. ^^
Geht mir aber auch oft so, dass ich mich frage, was andere in manchen Büchern sehen, aber so gibt es für jeden den richtigen Roman :D Dieses Hin und Her nervt mich auch sehr häufig oder wenn man ihnen ihre Liebe nicht abkauft. Das hatte ich bei der Heldin von „One Dance With A Duke“. Da hatte ich echt das Gefühl, wenn ER nicht am Ende SIE um Verzeihung gebeten hätte, weil SIE ihn verlassen hat, wäre SIE nicht auf ihn zugekommen. Aber sie hat ihm ja immer wieder eingeredet, er wäre am allen schuld, er würde und will sie nicht verstehen, sie wäre ihm nicht wichtig genug, blablablabla. Bei dem Ende musste ich fast kotzen, weil es mich so geärgert hat und ich inständig auf ein: Er schießt sie endlich zum Mond!gehofft hatte. *seufz* Ich glaube dass ist der einzige Roman, bei dem ich mich über ein kein Happy Ending gefreut hätte ^^
Wie gesagt, damals fand ich »Untie My Heart« sensationell, aber nach dem Lesen von »Sleeping Beauty« bin ich nicht ganz sicher, ob ich das Buch heute auch noch so toll fände.
Ja, stimmt, so gibt es für jeden den richtigen Roman. Wobei zumindest bei mir der Zeitpunkt des Lesens auch ne große Rolle spielt. Was das Hin und Her angeht, bin ich ganz bei dir – weißt du ja! :)
»One Dance With the Duke« klingt grauenhaft. Und erinnert mich fast ein bisschen an meine eigene Tessa-Dare-Erfahrung.
Wegen solchen Sachen würde ich gerne Re-Reads machen, auch wenn ich irgendwie Angst habe, dass die Sachen von früher mir nicht mehr so gefallen. Besonders da es früher ja eigentlich nur die Bewertung: „Hat mich gefesselt oder eben nicht“ gab XD
Das schlimme an „One Dance With A Duke“ ist, dass der Held einfach toll ist, ebenso der Anfang und ich am Ende einfach nicht glauben wollte wie negativ sich die Heldin entwickelt hat und wie sehr sie ihn gar nicht verdient hat. -.-
Genau wegen solcher Sachen möchte ich eigentlich KEINE Re-Reads machen; manchmal sind doch gute Erinnerungen toll und man sollte nicht dran rühren! :)