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Originaltitel: The Pretender
1. Teil der Liar’s Club Series
Inhalt:
Um ihren Bruder unbehelligt in London suchen zu können, gibt sich die junge, temperamentvolle Agatha Cunnington als verheiratete Frau aus. Als Scheinehemann hat sie sich den attraktiven Simon Montague Rain ausgesucht. Doch sie ahnt nicht, dass auch Simon nicht der ist, für den er sich ausgibt. Er will Agatha ausspionieren, doch je näher er ihr kommt, umso mehr ist er von ihr hingerissen. Und auch Agathas Leidenschaft entflammt für den charmanten Schuft …
Kommentar:
Die Geschichte fängt stark an, die Spannung und der Unterhaltungswert lassen allerdings im Laufe der Zeit etwas nach und das Buch droht stellenweise ins Belanglose abzudriften. Das hängt u.a. damit zusammen, dass die Handlung zweigeteilt ist: In die Suche nach James (die enttäuschend unspektakulär endet) und in die Zeit nach James’ Rückkehr. Einer dieser Handlungsstränge hätte ausgereicht und der Geschichte m.E. gut getan, denn dann hätte man Raum für eine sorgfältigere Ausarbeitung gehabt.
Agatha ist eine sympathische, patente Heldin; zupackend und selbstbewusst, bisweilen etwas nervenaufreibend mit der einen oder anderen unvernünftigen Aktion. Simon Rain und Agathas Bruder James bleiben aber eher blass. Schade, hätte doch gerade Simon Rain aufgrund seiner Geschichte einen wunderbaren »tortured hero« abgegeben. Wie so oft zählt auch hier der Butler zu den unterhaltsameren Nebenfiguren, die sonst im durchschnittlichen Bereich bleiben.
Freunde von Regencys mit höherem Sexfaktor kommen bei diesem Buch übrigens eher nicht auf ihre Kosten; die sehr wenigen Szenen sind – sofern überhaupt – eher unterdurchschnittlich beschrieben.
Ein großes Manko dieses Buches ist mal wieder deutsche Ausgabe, die vor diversen kleineren Fehlern, z.B. massenweise fehlende Fragezeichen, strotzt. Davon abgesehen trägt auch bei diesem Buch die Übersetzung mal wieder nicht gerade zum Unterhaltungswert bei. Gabi Langmack war am Werk, die mir bislang eigentlich noch nicht negativ aufgefallen war, hier aber teilweise wirklich vollkommen unverständliche Sätze abliefert, die keinerlei Sinn ergeben. Man sollte wirklich meinen, dass wenigstens ein Verlag wie Blanvalet sich Lektoren leisten kann, die sowas ausbügeln!
Wertung:
6/15 – Ein netter, ganz unterhaltsame Regency-Liebesroman mit Steigerungspotenzial, dem ich normalerweise 9 Punkte gegeben hätte – wenn nicht die deutsche Edition so mangelhaft wäre. Dafür gibt es eine Note Abzug!
Originaltitel: The Seduction
5. Teil der Notorious Series
Inhalt:
Die bezaubernde Julienne wurde gezwungen, den Marquis of Wolverton, den einzigen Mann, den sie jemals liebte, zu hintergehen. Jahre später will sich der charismatische und draufgängerische Marquis Genugtuung verschaffen und sie dafür benutzen, die englische Krone zu retten. Doch er hat nicht mit dem Feuer seiner Gefühle gerettet, das immer noch in ihm lodert.
Kommentar:
Eigentlich ist die Geschichte ein Klassiker: Durch ein Missverständnis, das auf gesellschaftlichen Normen basiert, müssen sich zwei Liebende trennen, um später auf äußerst verschlungenen Umwegen doch wieder aufeinanderzutreffen und zusammenzufinden. Vor dem Rahmen einer Kriminal-/Spionagegeschichte, die allerdings nur leidlich gut ist, geht es im Wesentlichen um die inneren Konflikte der Protagonisten, die sich ihre neu aufflammende Liebe aufgrund der Ereignisse in der Vergangenheit nicht eingestehen wollen. Leider ist dieser Konflikt nur mäßig ansprechend dargestellt, denn die beiden Helden wollen den anderen zwar ständig herausfordern, verlieren aber permanent den Kampf gegen sich selbst respektive gegen die eigene unbezwingbaren Libido. Das Buch wartet demzufolge mit einer Reihe Sexszenen auf, die teilweise ziemlich heiß sind.
Die beiden Hauptpersonen bleiben letztendlich relativ blass und können nicht überzeugen. Diverse Nebenfiguren sind zwar existent, jedoch so unbedeutend und deshalb nicht wirklich ausgearbeitet, dass man sie kaum zur Kenntnis nimmt.
Leider, leider gibt es einmal mehr an der Übersetzung herumzumäkeln. Die ist zwar an sich nicht so schlecht, es fällt aber auf, dass die Handhabung der Erzählzeit(en) einigermaßen nachlässig gehandhabt wird: Die Existenz des Plusquamperfekts wird wieder fast gänzlich ignoriert – was stellenweise doch zu einiger Irritation geführt hat.
Wertung:
7/15 – Trotz einiger Abstriche noch recht unterhaltsam, vor allem für Freunde sexlastigerer Historicals.
Originaltitel: One Moonlit Night
Inhalt:
Dominic St. Bride, der neue Earl of Ravenwood, hat eine dunkle Vergangenheit. Die gesamte Dienerschaft tritt ihm deshalb ablehnend und mit Misstrauen entgegen. Nur das Dienstmädchen Olivia Sherwood kann sich nicht der ungeheuren Faszination entziehen, die der geheimnisumwitterte Mann ausstrahlt. Dominic spürt den inneren Kampf der schönen jungen Frau, die er selbst leidenschaftlich begehrt… Kann ihn etwa ausgerechnet die Liebe eines Dienstmädchens erlösen?
Kommentar:
Einmal mehr ein Klappentext, der zwar interessant genug sein mag, um die eine oder andere Leserin zum Kaufen zu verlocken, der den Inhalt des Buches allerdings nicht wirklich wiedergibt. Das fängt schon damit an, dass der Earl of Ravenwood weder eine dunkle Vergangenheit hat, noch geheimnisumwittert ist – man weiß nämlich von Anfang an, dass er der Sohn einer Zigeunerin und eines Earls ist und Probleme hatte, sich nach einigen Jahren bei den Zigeunern mit dem aristokratischen Leben und mit seinem Vater zu arrangieren. Es geht damit weiter, dass die Dienerschaft ihm zwar vermutlich wirklich ablehnend und mit Misstrauen begegnet, dass die Autorin diese Tatsache allerdings keineswegs herausarbeitet. Es endet schließlich damit, dass Olivias innerer Kampf so unglaubwürdig dargestellt wird, dass man ihn kaum bemerken würde, wären ihre Gedanken und ihr Verhalten nicht so unsinnig, dass man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr rauskommt.
Vielleicht um die Mängel in Handlungslogik, Spannung und Figurencharakteristik zu überdecken, führt die Autorin vorsichtshalber noch eine zweite parallele Liebesgeschichte ein, die aber leider – sowohl den Verlauf als auch die Liebenden betreffend – ebenso unsinnig und wenig fesselnd ist wie die Haupthandlung. Eine Unwahrscheinlichkeit jagt die nächste, alles wird nur irgendwie angerissen, aneinandergereiht und wirkt äußerst unausgearbeitet, die Helden sind einfach unglaubwürdig und wenig mitreißend, die Atmosphäre ist gleich Null.
Wertung:
0/15 – Wäre mir dieses finstere Werk als erster historischer Liebesroman in die Finger geraten, ich hätte nie wieder einen gelesen! Zu diesem Buch fallen mir wirklich nur zwei Worte ein: oberflächlich und hanebüchen – und darüber kann auch die Schriftgröße nicht hinwegtäuschen, mit deren Hilfe das Buch künstlich auf knapp 400 Seiten gestreckt wird.
Originaltitel: My Favorite Bride
6. Teil der Gouverness Brides Series
Inhalt:
Als die junge, temperamentvolle Samantha Pendregast ihre neue Stelle als Gouvernante antritt, ahnt sie noch nicht, was ihr bevorsteht: Ihre Zöglinge sind nicht das Problem – die sechs angeblich unerziehbaren Kinder lieben ihre neue Lehrerin sofort abgöttisch. Aber niemand hat die intelligente und selbstständige junge Frau vor dem despotischen Hausherrn Colonel William Gregory gewarnt. Der äußerst attraktive Witwer Gregory hingegen kann gar nicht glauben, dass eine so bezaubernde junge Dame wie Samantha derart eigensinnig sein kann…
Kommentar:
Die Story ist nett, bleibt aber v.a. in der Nebenhandlung rund um die Spionage, Duncan und die Kinder sehr oberflächlich. Man hat ein wenig den Eindruck, die Autorin will zu viel unterbringen, was man sich in der dargebotenen Form hätte sparen können. Gleiches gilt auch für die eine oder andere Erzählperspektive, die einfach überflüssig war und die Handlung nicht vorangebracht hat. Nichtsdestotrotz ist die Story alles in allem stimmig und unterhaltsam.
Die Ex-Diebin Samantha Pendregast ist reicht nicht ganz an andere Dodd’sche Gouvernanten heran, ist aber trotzdem charmant, spritzig und witzig. Mit ihrem männlichen Gegenpart, Colonel William Gregory, warm zu werden, fällt allerdings einigermaßen schwer. Ein Mann, der sich so sehr in militärische Regeln flüchtet, dass er sogar seine Töchter im Gleichschritt antreten lässt, um sein verkorkstes Leben zu kompensieren, ist nun mal nur bedingt sympathisch. Die Nebenfiguren einschließlich der Kinder sind trotz ihres Potenzials durchschnittlich; nur Lady Teresa sticht angenehm heraus, weil sie sich als so gänzlich anders erweist, als sie zu sein scheint.
Die Übersetzung ist mal wieder nicht übermäßig gut gelungen: Stellenweise ist der Roman sprachlich einfach nicht wirklich glatt, v.a. tauchen aber immer wieder Sätze auf, die keinen Sinn machen, weil man ein Wort einfach offensichtlich falsch übersetzt hat. Die Fehlerquote hält sich bei diesem Buch noch einigermaßen in Grenzen, aber wenn es einem einmal aufgefallen ist und man darauf achtet, kann man schon ein bisschen den Spaß verlieren.
Wertung:
08/15 – Der sechste Teil der »Gouverness Brides« reicht nicht wirklich an die Highlights der Serie heran, ist aber insgesamt trotzdem eine unterhaltsame Lektüre für einen verregneten Nachmittag.
Originaltitel: It Takes a Hero
4. Teil der Danvers-Serie
Inhalt:
Die skandalösen Romane, die Rebecca Tate unter falschem Namen veröffentlicht, sorgen für große Aufregung unter den Damen der Gesellschaft. Plötzlich will keine mehr vor den Traualtar geführt werden. Um dem unerhörten Treiben ein Ende zu setzen, wird der attraktive Rafe Danvers mit der Entlarvung der unbekannten Autorin beauftragt. Doch Rebecca will sich ihren Erfolg nicht nehmen lassen. Um den Verdacht von sich abzulenken, verstrickt die hübsche Unruhestifterin Rafe in ein gewagtes Spiel. Dabei wird ihr schnell klar, dass sie in Rafe einen äußerst hartnäckigen Gegner gefunden hat – und einen, dessen Verführungskünsten sie nicht lange widerstehen kann …
Kommentar:
Ein sehr unterhaltsamer Roman mit einer für einen Liebesroman relativ gut ausgearbeiteten und plausiblen Krimihandlung. Die Hauptfiguren sind beide gut dargestellt, Rebecca allerdings noch mehr als Rafael: Sie ist als gestandene Frau mit scharfem Verstand und ausgeprägten Willen, nicht zu jungfernhaft und relativ emanzipiert angelegt und überzeugt als solche voll und ganz. Erwähnenswert sind die zum Teil recht skurrilen Nebenfiguren, die dem Buch die besondere Würze verleihen.
Fazit:
14/15 – Ein humorvoller, locker-flockiger Roman, der Anhänger des Genres bestens unterhalten dürfte; der stärkste Band der Serie.
3. Teil der Danvers-Serie
Inhalt:
The Marquis of Templeton has faced every sort of danger in his work for the King, but chasing after a wayward spinster who’s had the effrontery to run off with the wrong man hardly seems worth his considerable talents. But when the heiress in question is none other than Lady Diana Fordham, Temple is about to meet his match. Tempestuous and passionate, headstrong and opinionated, the lady is everything a man should avoid…
Diana has no intention of making Temple’s assignment easy. In fact she has every reason to turn his life upside down — just as he did to hers when he broke her heart years ago. Now it’s Diana’s turn to give Temple a lesson in love, from a teasing glance to a scandalous embrace. However, as she leads him on a merry chase from London to Gretna Green, they soon realize that a kiss once given is hard to forget, and a rekindled passion is impossible to deny.
Kommentar:
Der dritte, nicht ins Deutsche übersetzte Teil der Danvers-Serie reißt mich ebensowenig vom Hocker wie der direkte Vorgängerband. Prinzipiell sind die Hauptpersonen zwar (mit kleineren Abstrichen) sympathisch und es gibt auch wieder die humorvollen Dialoge, die ich an Elizabeth Boyles Büchern so schätze, doch das kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Handlung stellenweise ganz schön zäh und dementsprechend langweilig ist.
Wertung:
7/15 – Erneut ein nur durchschnittliches Buch der Autorin, dem einfach der Pepp fehlt, um richtig gut zu sein!
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