Kategorien

Amazon-Partnerprogramm

Hinweis: Alle Amazon-Links sind Affiliate-Links. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn du auf den Link klickst und bei Amazon einkaufst. Das hilft mir, den Blogs zu finanzieren.


Palmer setzt auf Abschreckung!

Gestern vergessen: Das folgende beeindruckende Zitat aus Diana Palmers »Amelia« (S. 164) darf keinesfalls ungepostet bleiben.

Sein mächtiger Körper schien, nach hinten gebogen, über ihr zu schweben, seine Stimme brach, sein gesamter Körper schien von einem Krampf befallen zu werden wie der eines Sterbenden.
So als sähe er sich selbst von außen, erkannte er seine eigene hilflose Hingabe, das Todeskrampfähnliche der Ekstase, als er sich in Amelias Körper ergoss, dann plötzlich über ihr zusammenbrach, um Atem rang und wegen der Heftigkeit des Ergusses nicht aufhören konnte zu zittern.

Ja, ja, mir ist »La petite morte« durchaus ein Begriff, aber diese Beschreibung klingt doch wohl absolut beängstigend, oder?! Mir zumindest wird himmelangst, wenn ich mir die Szene bildlich vorstelle. Ob diese Schilderung wohl die amerikanische Prüderie widerspiegelt und abschreckend wirken soll? ;)

Erste Sätze

Es ist ja in der Welt der Buchblogs sehr beliebt, erste Sätze zu posten. Find ich ne schöne Idee, zumal man es da teilweise mit wirklich sehr ansprechenden und knackigen Sätzen zu tun hat. Deshalb hab ich bei meinem aktuellen Buch auch mein besonderes Augenmerk auf den ersten Satz gerichtet – der da lautet:

When Duncan Pennethorne, Earl of Sherringford, returned to London after a five-year absence, he did not go immediately to Claverbrook House on Gosvenor Square, but instead took up a reluctant residence on Curzon Street with his mother, Lady Carling.

Ähm … ja. Irgendwie nicht so richtig beeindruckend, was Mary Balogh in At Last Comes Love abliefert, fürchte ich. Man wird doch nicht etwa aus dem ersten Satz auf den Anspruch des Buches schließen können? *eek*

Knapp daneben … 

… ist auch vorbei. Gerade bin ich mal wieder über ein tolles Wort gestolpert, das da lautet: »Schnippigkeit«.

»Unterm Strich begegnete Dimitri meiner Schnippigkeit mit gutmütiger Toleranz.«
(Aus: Richelle Mead: Vampire Academy 01: Blutsschwestern, S. 82)

Mal abgesehen davon, dass mir diese seltsame Substantivierung noch nie zuvor begegnet, aber fast so klasse ist wie »Teuflischkeit«, lautet das zugrunde liegende Adjektiv meiner Meinung nach »schnippisch«, nicht »schnippig«, aber ich mag mich täuschen! ;)

Die Begegnung mit einem Null-Satz

Mir ist mal wieder ein Null-Satz begegnet. Was ein Null-Satz ist? Zum Beispiel das da:

»Tessa hatte eine mehr oder weniger erholsame Nacht hinter sich.«

Ha-llo? Fällt jemandem was auf? Was soll das denn bitte bedeuten, eine mehr oder weniger erholsame Nacht?! Weniger Aussage kann ein Satz eigentlich nur haben, indem man ihn erst gar nicht schreibt, würd ich sagen.

Aufgeschnappt in: Pamela Clare: Kalt wie der Tod, S.44.

Der Teufel Alkohol

Eine grandiose Stilblüte aus einem Forum:

rum

Tja, warum macht man das? Ich würd sagen: ein klarer Fall von zu viel Rum!

Warum fragt er denn dann?!

Ich hab da was aus der Serie »Dialoge, die die Welt nicht braucht«, gefunden in Anna Campbells »Teuflische Umarmung« (S. 272):

»Vertraust du mir?«
Sie bedachte ihn mit einem unsicheren Blick. »Ich vertraue niemandem.«
»Ich weiß.«

Oh Wunder der Physiologie!

In der Rubrik »Zitate des Wahnsinns« darf natürlich das folgende wirklich sagenhafte Beispiel für die unsinnig-metaphorische Sprache von Sharon Page in »Blutrot« nicht fehlen. Jeder weitere Kommentar dazu dürfte wohl hinfällig sein; man muss sich die beschriebene Szene einfach nur vorstellen und staunen.

Sein Verstand geriet in Flammen. Sein Rückgrat verwandelte sich in warme Flüssigkeit und schoss hinab durch seine Hoden und explodierte in seinem Schwanz.

Im Rausch des Schreibens …

Um die Rezension zu »Dunkle Leidenschaft« nicht unlesbar zu machen, aber trotzdem zu zeigen, worüber ich mich eigentlich so mokiere, gibt es hier einen Extra-Artikel mit ein paar Beispielen – die allerdings nur einen Bruchteil dessen widerspiegeln, was Frau Ashley im Laufe dieses Buchs verbricht. Offenbar hat sie sich in einen wahren Rausch hineingeschrieben! Einen kleinen Vorgeschmack gab es ja bereits hier, das war aber leider nur der Anfang! [weiterlesen]

Nichts genaues weiß man nicht.

»Sie war nicht verärgert, weil er ihre Sachen durchsuchte, aber auch nicht erfreut darüber.«

Ich bin ebenfalls nicht erfreut. Ich bin aber darüber hinaus auch noch verärgert. Und zwar sehr verärgert. Nämlich darüber, dass ich so nen Schwachsinn lesen muss! Nicht nur, dass es mir unverständlich ist, wie die Hauptperson des Buches nicht darüber verärgert sein kann, dass ein Wildfremder, den sie freundlicherweise im Auto mitnimmt, unaufgefordert ihr Handschuhfach durchwühlt. Nein, ich stehe überdies mit der Frage da, was mir dieser Satz sagen soll und welche Emtionen die Heldin Amber wohl gerade bewegen.

Halten wir fest: Sie ist nicht erfreut. Das ist soweit verständlich, rumstöbernde Halbgötter braucht man einfach nicht im Auto während der Fahrt. Wir wissen aber darüber hinaus: Amber ist auch nicht verärgert. Öhm. Ja. Das ist natürlich prinzipiell mal gut, denn übermäßiger Ärger kann zu Krankheiten wie Magengeschwüren führen. Und man muss sich ja auch nicht über alles gleich so aufregen, es gibt nichts schlimmeres als Choleriker. Aber was soll uns dieser Satz dann sagen? Wenn sie weder verärgert noch erfreut ist, was bleibt dann? Irgendjemand ne Idee?!

Aus: Jennifer Ashley: Dunkle Leidenschaft (Immortal 1), S. 25

Gemütlichkeit ist Trumpf!

»Lass uns gemütlich sein!«

Was um alles in der Welt denkt sich eine Übersetzerin, wenn sie einen Satz wie »Lass uns gemütlich« sein zu Papier bringt? Ich will nicht bösartig wirken, muss aber doch konstatieren, dass die Antwort eigentlich nur »Nichts!« lauten kann. Gleiches gilt auch für den Lektor und den Korrektor, falls solche Personen bei der Produktion überhaupt zum Einsatz kamen. 
Es ist übrigens nicht überliefert, ob die Szene, in der die schöne Heldin den furchtlosen Helden mit dieser bedeutungsschwangeren Einladung zu verführen sucht, in der Weihnachtszeit spielt. Oder ob der Held irgendwelche Gemeinsamkeiten mit dem Nikolaus oder vielleicht doch eher mit Knecht Ruprecht hat, der den Einsatz seiner beeindruckenden Rute ja bekanntermaßen nicht scheut. Jedenfalls war man im Anschluss an die gemeinsame Gemütlichkeit ziemlich froh und munter und konnte sich von Herzen freuen.
Ich persönlich würde mich ja mehr freuen, wenn die Weihnachtsbande im nächsten Jahr weniger ihrem eigenen Vergnügen frönt, sondern stattdessen lieber die Übersetzerin in seinem Sack verfrachtet – am besten gemeinsam mit allen Verlagsverantwortlichen – und irgendwo hinbringt, wo sie kein weiteres Unheil mehr anrichten können.

Aus: Stephanie Laurens: Verheißungsvolle Küsse