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Die Jury hat inzwischen die »Longlist« (ich verkneif mir ein Augenrollen) für den Deutschen Buchpreis 2009 veröffentlicht – 20 Romane sind nominiert. Und was soll ich sagen, von diesen 20 Romanen kenn ich keinen einzigen, nicht mal dem Titel nach – wobei natürlich viele erst im August oder Herbst erscheinen. Aber immerhin hab ich von zwei der Autoren schon mal was gelesen, das ist ja auch was!
Vielleicht für einige schon ein alter Hut, für die anderen hoffentlich eine einigermaßen interessante Info: Droemer Knaur ist jetzt auch mit nem Fantasy-Imprint am Start: »Im PAN Verlag erscheinen Bücher für Fans von phantastischer Unterhaltung, Urban Fantasy und Romantic Fantasy. PAN erzählt von der anderen Seite unserer Realität, von Vampiren, Feen, Gestaltwandlern und ganz normalen Menschen, die große Abenteuer erleben.«
Sieht zum Teil ganz interessant aus, das Programm … Vor allem »Kismet Knight, Vampirpsychologin« hats mir auf den ersten Blick angetan. Will ich aber eigentlich gar nicht wissen, ich will ja Bücherberge abtragen, nicht aufbauen!
Da hab ich mich heute ganz harmlos mit meiner Freundin vor der Meyerschen Buchhandlung verabredet – um festzustellen, dass da furchtbarerweise gerade »Weiße Wochen« sind (sprich: Es gibt kistenweise Bücher zum halben Preis). Aber was soll ich euch sagen, ich hab NIX gekauft! Ich gebe zu, ich hab geschwankt, ob ich die »Tintentod«-Lesung kaufen soll, die hätte aber immer noch 35 € gekostet, und das ist zwar ein sehr fairer Preis, mir persönlich aber immer noch zu viel, zumal ich das Buch nicht so besonders mochte. Ich bin stolz auf mich, dass ich den Verlockungen so bravourös widerstanden habe, obwohl ich doch nur ungefähr fünf Regale voll mit ungelesenen Büchern habe … ;)
[Um der Wahrheit die Ehre zu geben, da war aber auch nichts in den Kisten, was mich auch nur ansatzweise gereizt hätte.]
Kennt ihr schon Piper-Fantasy? Ich bislang nicht, ich bin aber durch die Twilight-Notizbücher drauf gestoßen, denn zur Gestaltung des schönsten Albums gibt es dort laut Werbung einen Wettbewerb. (Den ich allerdings auf die Schnelle nicht gefunden habe!)
Darüber hinaus kann man bei Piper-Fantasy nach der Registrierung »neue Bücher als Erster lesen, Lieblings-Autoren begegnen, Buchpremieren live erleben, am großen Fantasy-Lexikon mitwirken, fleißig Kronen sammeln und phantastische Prämien eintauschen.«
Keine Ahnung, ob die Seite taugt, ich wollte nur mal drauf aufmerksam gemacht haben: www.piper-fantasy.de
Vor nicht allzu langer Zeit hab ich ja über Pläne der Verlage berichtet, die Buchpreise anzuheben. Nun spekuliert auch noch die BILD, dass die Regierung den ermäßigten Steuersatz, der eben auch auf Bücher gilt, kippen könnte. Und wie so oft, wenn die BILD eine (unter Umständen sogar völlig substanzlose) Spekulation in den Raum stellt, fühlen sich irgendwelche Leute sofort berufen, diese Gerüchte dankbar aufzugreifen: Dem Dementi durch die Union folgte also nicht viel später die Forderung von Ministerpräsident Oetinger in der SZ, den Mehrwertsteuersatz auf 9,5% anzuheben.
Tja … was wohl die Verlage dazu sagen werden? Sie wollten zwar Preiserhöhungen, aber vermutlich wollten sie die Verkaufseinnahmen nicht unbedingt direkt an den Staat abführen!
… aber zum Leben zu wenig – das dürfte wohl auch auf die Honorare der Übersetzer von englischsprachiger Belletristik zutreffen. Der Übersetzerstreit ist ja derzeit wieder in aller Munde und hat mir (obwohl ich in der Verlagsbranche arbeite) erst so richtig klar gemacht, wieso ich mich so oft mit so üblen Übersetzungen aus dem Englischen herumschlagen muss.
Wie ich jetzt weiß, erhält ein Übersetzer pro übersetzter Buchseite im Schnitt 18 € pro Tag. (Für alle Branchenfremden: Buchseite = Normseite = 1800 Anschläge inkl. Leerzeichen, also auch, wenn im layouteten Buch auf einer Seite mehr oder weniger abgedruckt wird.) Pro Tag schafft ein Übersetzer im Schnitt und wenn es gut läuft fünf abgabereife Seiten – wobei allerdings spätere Korrekturgänge mit eingerechnet sind. Macht bei 20 Arbeitstagen im Monat (5-Tages-Woche) 100 Seiten im Monat, macht bei voller Auslastung (!) 1800 € Verdient pro Monat. Netto, versteht sich. Was vor allem deshalb entscheidend ist, weil die meisten Übersetzer freiberuflich tätig sind. Rechnet man alle Abgaben und Ausgaben wie Versicherungen, Vorsorge für »harte« Zeiten und Rentenalter, Arbeitsgerätschaften usw. ab, dürften inetwa 1000 € im Monat bleiben. Ist ja nicht gerade viel … da kann man den einen oder anderen Übersetzer verstehen, der sich nicht die Mühe macht, sich lange mit anspruchsvolleren Textstellen abzumühen und somit jede Menge Zeit zu verlieren. Zumal, wenn er in Lohn und Brot bei der Random House Gruppe steht; die zahlen nämlich gar nur 12–17 €!
Wobei ich gar nicht weiß, warum ich so erstaunt bin; ich kenn diese Honorare doch!
Der Buchhandelsriese DBH (Hugendubel, Weltbild, Buch Habel) baut ab – Stellen und Sortiment. »Forcierung der zentral gesteuerten Sortimentsauswahl und des Selbstbedienungscharakters« nennt man das, und es bedeutet nichts anderes, dass das Sortiment überall gleich und den Kundeninteressen in den verschiedenen Lagen nicht angepasst ist und dass es wenig bis keine Buchhändler, sondern nur noch Kassenkräfte gibt. Buchhandlungen werden zu Discountern.
Dieses »neue Systemkonzept« ist aufgrund der Verlagerung von Umsätzen ins Internet unvermeintlich geworden, sagen die Verantwortlichen. Ich frage mich nur: Warum soll ich den stationären Buchhandel jetzt noch unterstützen und nicht gleich bei Amazon oder anderen Online-Buchhändlern bestellen? Das einzige Argument für mich war ein interessantes vor-Ort-Sortiment und die Beratung durch einen Buchhändler. Fallen diese Komponenten weg, gibt es für mich absolut keinen Grund mehr, mich in die überlaufene Innenstadt zu begeben und meine Büchertüten via U-Bahn nach Hause zu transportieren! Da lass ich doch lieber die online bestellten Pakete per Post nach Hause liefern.
Wie der Buchreport vermeldet, stehen uns Preiserhöhungen im Buchsegment ins Haus, die »längst fällig« sind (und in Zeiten der Rezession natürlich genau im richtigen Moment durchgesetzt werden). Konkret soll das wohl heißen, dass die 10-Euro-Grenze bei Taschenbüchern und die (häufige noch gültige) 20-Euro-Grenze bei Hardcovern durchbrochen werden soll.
Lübbe hat bereits angekündigt, »auf Wunsch des Handels« mit dem Herbstprogramm 2009 die Preise zu erhöhen. Alle Titel werden auf -,99 Euro-Endungen angehoben (vorher -,90 oder -,95), Bücher mit sicheren Verkaufszahlen aber deutlich mehr: So soll das neue Dan-Brown-HC 24,99 (statt 19,90) kosten und das Rebecca-Gablé-TB »Spiel der Könige« 10,99 Euro. Bei den Kunden überwiege übrigens die Zustimmung! (Natürlich, wir Kunden habens ja!)
Losgetreten hat diese Preisdiskussion übrigens nicht Lübbe, sondern Joerg Pfuhl, Chef von Random-House. Seine Argumente sind hier etwas ausführlicher nachzulesen oder in Kurzfassung hier.
Meine Lieblingsargumente sind ja »die Kosten steigen« – vor allem im Zusammenhang mit »Kostenspar- und Rationalisierungspotenziale sind weitgehend ausgeschöpft«. Ich weiß zwar nicht genau, welche Kosten steigen – die für die zahlreichen freien Verlagsmitarbeiter, die teilweise kaum noch kostendeckend arbeiten können, können es nicht sein –, aber dass die Rationalisierungspotenziale ausgeschöpft sind, glaube ich sofort. Die Festangestellten wurden ohnehin schon vor langem wegrationalisiert soweit möglich (da sie im Vergleich zu den Freien einfach viel zu teuer sind) und die Masse an Freien, die sich um die Aufträge kloppt, wird aufgrund des Konkurrenzdrucks mehr und mehr im Preis gedrückt, denn irgendeiner findet sich immer, der den Preis noch unterbietet. Teure Fachautoren und -lektoren sind ein Luxus, die sich keiner mehr leisten kann und will, ebenso wenig erlauben weder Zeit noch Budget die notwendige Anzahl von Bearbeitungs- und Korrekturdurchgängen. Übersetzer sind zunehmend ihre eigenen Lektoren, während reine Korrektoren immer seltener zum Einsatz kommen oder aber den Lektor ersetzen. Hinzu kommt, das alles, was irgendwie machbar ist, zunehmend nach Asien ausgelagert wird (Druck, Lithografie, Herstellung/Layout, im Sachbuchbereich z.T. auch die komplette Produktion, die dann hierzulande nur noch übersetzt wird). Nein, da kann wirklich nichts mehr geschraubt werden – und das merkt man auch ganz deutlich an der (vor allem inhaltlichen) Qualität der Bücher, ob nun deutsche Neuproduktionen oder Lizenztitel.
Ehrlich gesagt: Ich habe nichts dagegen, dass Qualität Geld kostet. Aber die Qualität von Bücher sinkt im Allgemeinen seit Jahren kontinuierlich, und ich glaube nicht, dass sich das mit einer Preiserhöhung für Bücher ändern wird – denn man wird das Plus an Gewinn sicher nicht in die Buchproduktion investieren, sondern bei den (wegrationalisierten) Standards bleiben, die sich inzwischen eingebürgert haben. Und das Gejammer der deutschen Verlage und Buchhändler geht mir ehrlich gesagt ohnehin auf den Wecker, denn sie sollen mal bitte nicht vergessen, dass sie hier mit der Buchpreisbindung ohnehin im Paradies leben, während in anderen Ländern mit ganz anderen Bandagen gekämpft wird – was sich ja auch in den kundenfreundlicheren Preisen bzw. in echten Massenmarktausgaben niederschlägt, die richtig billig verkauft werden. Aber gut … ich wollte eigentlich gar nicht über die Buchpreisbindung lamentieren, sondern über die steigenden Preise! ;)
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