Zuletzt gelesen

Kategorien

Amazon-Partnerprogramm

Hinweis: Alle Amazon-Links sind Affiliate-Links. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn du auf den Link klickst und bei Amazon einkaufst. Das hilft mir, den Blogs zu finanzieren.

[Unsinn lesen mit Irina] Im Schatten des Windes, Vol. 4

[Früherer Unsinn: Vol. 1 | Vol. 2Vol. 3]

Obwohl der Braut sicher ein ausgiebiger Schönheitsschlaf gut zu Gesicht gestanden hätte, verbringt sie eine weitgehend schlaflose Nacht. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass der Gedanke an die bevorstehende Hochzeitsnacht ihr den Schlaf geraubt hat, denn Serafina wäre nicht Serafina, wenn sie nicht noch mal alles von vorn aufrollen würde: Die Tante hat das gesagt, der Schurke hat jenes gesagt, vielleicht hat die Tante einfach keine Ahnung, blöderweise hat die Tante immer recht, warum hab ich nur kein Schiff genommen und bin nach Frankreich abgehauen (die Chancen, auf nem Schiff nen Schurken aufzutun, hätten sicher auch nicht schlecht gestanden!). Für den Fall, dass wir ihre lebhafte Zusammenfassung aus dem vorherigen Kapitel inzwischen vergessen haben, erinnert sie uns auch noch mal an ihre Ängste, wobei sie uns mit einem neuen pikaten Detail versorgt – es geht offenbar immer noch schlimmer!

»Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es angenehm war, von einer Fahnenstange durchbohrt zu werden und wie ein Schwein zu bluten.« (S. 74)

Eine zirpende und bestens gelaunte Elspeth reißt Serafina aus ihren trüben Gedanken und überrascht sie mit einem prachtvollen Hochzeitskleid, bevor sie ein rituelles Reinigungsritual durchführt, das bei Serafina mal wieder zu einer Vision führt: Sie sieht ihre Hochzeit mit Adam (wer nicht mehr weiß, wer Adam ist, der sei auf Vol. 1 von »Unsinn lesen« verwiesen) vor ihrem inneren Auge und weiß mit hundertprozentiger Sicherheit: Sie hat Aidan vor langer Zeit schon mal geheiratet. Alle Ängste sind wie weggeblasen und sie ist erfüllt von tiefem Glück. Hach! Vielleicht wird der Tag doch nicht so schlimm. Und die Nacht auch nicht, trotz der Fahnenstange, dem Korken und dem Blut.

Als sie nicht viel später in ihr altmodisches Hochzeitskleid gequetscht ist und die Blumenkränze erfolgreich auf ihrem Haupt drappiert sind, wirft sie einen skeptischen Blick in den Spiegel und ist ganz verblüfft von ihrem eigenen Anblick. Sie findet, dass sie fast hübsch aussieht und fragt die Tante um ihre Meinung. Die offenbart mal wieder ihr erfrischendes Talent, ihre Nichte von ihrem Höhenflug herunterzuholen.

»Hübsch?« Elspeth schürzte die Lippen. »Nein, das würde ich nicht sagen.«

Aaaaaaaah! Ich kanns nicht mehr ertragen. Wie lange will uns die Autorin eigentlich noch für dumm verkaufen? Natürlich ist Serafina nicht »hübsch«, sie ist wunder-wunder-wunderschön! Wie es sich für eine Feenkönigin eben gehört. Grrrr.

Serafina befindet jedenfalls wieder auf dem Boden der Tatsachen, arrangiert sich mit dem Gedanken, am heutigen Tag wenigstens nicht gar zu abstoßend zu wirken, und tritt gemeinsam mit der Tante den Gang nach Canossa an. In der Halle trifft sie zunächst auf ihren künftigen Schwiegervater, Lord Delaware. Der scheint endgültig des Wahnsinns kesse Beute geworden zu sein, er faselt nämlich davon, dass sein Sohn gerade mal wieder nicht abkömmlich ist wegen einer frisch eingefangenen Erkältung. Eine schwere Erkältung, um genau zu sein. Grandiose Ausrede, um nicht heiraten zu müssen, ich bin beeindruckt. Serafina auch.

Serafinas Herzschlag stockte bei dem Gedanken, dass nun auch Aidan ein Opfer der Anfälligkeit seiner Familie geworden war. »Oh nein!«, rief sie und rannte den letzten Treppenabsatz hinab, anstatt würdevoll zu schreiten. »Ist es etwas ernstes, Lord Delaware? Haben Sie den Arzt kommen lassen?«

Bei Serafinas Anblick beschließt Lord Delaware, dass Aidan doch nicht krank ist. Am Ende eines konfusen Dialogs sind verständlicherweise alle ziemlich verwirrt, und der Tross von Wahnsinnigen macht sich auf zur Kapelle, in der die schicksalsträchtige Hochzeit stattfinden soll.

Dort wartet Aidan schon, allerdings überlegt er noch, vielleicht doch schnell noch einen Passagierdampfer nach China zu nehmen. (Zum Glück will er nicht auch nach Frankreich, so wie Serafina, sonst bestünde die Gefahr eines Zusammentreffens der Flüchtigen!) Cousin Rafe hält ihn davon ab, muss sich aber zur Strafe das Lamento über die bevorstehende Hochzeitsnacht anhören – in dem aber immerhin keine Fahnenstange vorkommt, wie ich bemerken möchte. Nachdem Rafe Aidan mit lustigen Geschichten über gezogene Zähne so erfolgreich unterhalten hat, dass es für die Flucht zu spät ist, ertönt auch schon die Musik, die die Braut ankündigt. *hibbel*

Nach einigem Ringen bringt Aidan schließlich den Mut auf, einen Blick in den Mittelgang zu werfen, durch den die Braut heranschreitet. Der Schock ist größer als befürchtet.

Vor Schreck fiel er fast in Ohnmacht.

Wie war das noch mit der angegriffenen Gesundheit der Familie? Mir scheint, die habens alle mit den Nerven. Immerhin hat er Verstand genug, um nach einer Weile darauf zu kommen, dass es die über siebzigjährige Elspeth ist, die da vorweg stolziert – da hat uns die Autorin doch mal wieder drangekriegt mit ihrem lustigen Verwirrspiel, bevor sie zum ersten großen Höhepunkt überleitet.

*trommelwirbel*

Unter tatkräftiger Mithilfe der Sonne, die dramatisch durch ein Fenster fällt und einen goldenen Schein auf Serafinas Antlitz zaubert, kann Aidan schließlich endlich das Gesicht seiner Braut sehen. Seine Erkenntnis ist begleitet von einer großen Geste, die pathetischer kaum sein könnte.

»Oh Gott!«, flüsterte er und presste eine Hand aufs Herz. »Großer Gott!«

Ich persönlich finde ja, er hätte der Vollständigkeit halber auch noch auf die Knie sinken können, wenn er schon dermaßen abgeschmackte Auftritte mag, aber gut, vielleicht ist das gerade alles ein bisschen viel für ihn. Immerhin muss er erkennen, dass er kein missratenes Ungeheuer heiraten muss, sondern eine Feenkönigin – da kann einem schon Angst und Bange werden! Zumal ich mir vorstellen könnte, dass Serafina ein Fass aufmacht, sobald sie ihn erkennt! *händereib*

6 Kommentare zu [Unsinn lesen mit Irina] Im Schatten des Windes, Vol. 4

  • ROFL! Dafür das es sich hier um den wahrscheinlich größten Unsinn des Jahrzehnts handelt habe ich doch immer wieder Spaß an deinen Zusammenfassungen. Ich hab ja in der letzten gefragt, warum du es überhaupt noch liest (ich hätte längst aufgegeben), aber ich bin dir irgendwie doch dankbar LOL

  • Evi

    LMAO! Du ziehst das jetzt doch hoffentlich durch mit dem Buch? Nicht, dass du diese tiefsinnige Lektüre abbrichst und uns im Ungewissen zurückläßt! Ich muss echt ganz unbedingt wissen, was da jetzt passiert in der Hochzeitsnacht…

  • *untermtischlieg* Was für eine Ansammlung von Freaks. Bist du sicher, daß das nicht in Wirklichkeit ein getarnter Paranormal ist und sich im nächsten Kapitel herausstellt, daß Aidan ein Leprechaun ist und Tante Elspeth der Leibhaftige, als rüstige Seniorin getarnt?

  • Kathrin: Ich fürchte, es gibt noch viele, viele, viele andere Bücher im Romance-Bereich, die genauso doof sind! *g*

    Evi: Solang ich den Eindruck habe, dass seitens der Blogleser Interesse an weiterem Unsinn besteht, werd ich selbstverständlich durchhalten!

    Susi: Sehr treffende Bemerkung, das mit der Ansammlung von Freaks! *lach* Aber ja, ich glaube, das ist schon irgendwie ein Paranormal! Ich fürchte, das kommt noch knüppeldick …

  • Hallo Irina,

    ich liebe diese Kategorie und freue mich tierisch auf eine Fortsetzung. Jetzt, wenn es doch so spannend wird *g*

    Bitte halte für uns durch :) Wir werden dir auf ewig dankbar sein…

  • es wird tatsächlich immer schlimmer :D

    aber du schaffst das! halte durch ;)

Hinterlassen Sie eine Antwort

Sie können diese HTML Tags verwenden.

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>