Klappentext:
Die junge Restaurantbesitzerin Aurélie hat Liebeskummer: Von einem Tag auf den anderen wurde sie von ihrem Freund verlassen. Unglücklich streift sie durch Paris und stößt in einer kleinen Buchhandlung auf einen Roman, der gleich in den ersten Sätzen nicht nur ihr Lokal, sondern auch sie selbst beschreibt. Begeistert von der Lektüre, möchte Aurélie den Autor des Buchs kennenlernen, doch der ist leider sehr menschenscheu, erfährt sie vom Lektor des französischen Verlags. Aber Aurélie gibt nicht auf …
Kommentar:
Ich hatte mich aufgrund zahlloser begeisterter Rezensionen sehr auf die Lektüre dieses Buches gefreut, bin am Ende aber deutlich weniger begeistert, als ich es erwartet hätte. Kein Zweifel, »Das Lächeln der Frauen« ist ein nettes Buch mit schönen Ideen und teilweise hübschen poetischen Sätzen und Gedanken, die Geschichte ist aber mehr als vorhersehbar, und mir kam es vor, als hätte ich sie so oder ähnlich schon tausend Mal gelesen oder im TV gesehen. Da man als Leser die Perspektiven der beiden Protagonisten und somit das Geheimnis um den geheimnisvollen Autor namens Miller kennt, kann man ohne große Fantasie erraten, wie sich die Handlung entwickeln und wie sie enden wird. Ungelogen, es gibt nicht eine einzige überraschende Wendung im Buch.
Vielleicht muss man Paris-Liebhaber sein, um das Buch gebührend genießen zu können, oder darf keine anderweitigen Liebesgeschichten kennen – ich kann mir die vielen uneingeschränkten Lobeshymnen anders kaum erklären. Die Figuren sind nämlich auch nicht besonders sympathisch. Zu Aurèlie konnte ich keinerlei Verbindung aufbauen, aber insbesondere der männliche Protagonist mit seinem Hang, sich immer für die dümmstmögliche Lösung zu entscheiden und sich so immer tiefer in sein verhängnisvolles Lügengespinst zu verwickeln, war absolut nicht mein Fall. (Und dass er zu allem Übel auch noch ein Bartträger ist, macht die Sache nicht besser; das hätte ich notfalls aber verdrängen können.)
9/15
Trivia:
Ganz nebenbei bemerkt fand ich es durchaus amüsant, dass Aurélie und ihre (übrigens höchst anstrengende) Freundin Bernadette verzweifelt auf der Suche nach dem Originaltitel des Buches sind, um das es im Roman geht. So ging es mir mit dem Originaltitel von »Das Lächeln der Frauen« nämlich auch. Schließlich bin ich auf die Info gestoßen, dass das Buch in Frankreich noch gar nicht erschienen sein soll; die deutsche Ausgabe sei die Originalveröffentlichung, an der der deutsche Originalverlag Thiele angeblich alle Rechte hält (ebenso wie am Gesamtwerk des Autors). Die Welt hingegen hat zutage befördert, dass es den »ziemlich schnuckelig aussehenden« Nicolas Barreau gar nicht gibt.
[Gelesen im September 2012]
Ich habe bei meiner Rezension zu „Die Frau meines Lebens“ ja auch vergeblich nach dem französischen Originaltitel gesucht und glaube ich sogar noch geschrieben, dass mir der französische Schreibstil nicht liegt. Hahaha, dumm gelaufen *g*
Tja, also … das mit dem französischen Stil, der mir nicht liegt, hatte ich in der Originalversion auch erst da stehen … :D
Bartträger? Oh, Gott, das habe ich wirklich erfolgreich verdrängt. Oder in dem gekürzten Hörbuch gar nicht erst beschrieben.
Bei der Suche nach dem Originaltitel ging es mir dann auch ähnlich. Zuerst stirnrunzelndes Suchen und irgendwann musste ich einfach laut auflachen, weil es dem Buch selber zu ähnlich war… :)
Möglicherweise haben sie das wirklich unterschlagen. Ich mein … bitte … ein Bartträger?!? *gg*
Ich fand das Buch auch ziemlich schlecht und langweilig :/ Habe mir das Hörbuch angehört, weil Audible das mal verschenkt hat. Die Figuren waren mir genauso unsympathisch, obwohl ich den männlichen Part nicht ganz so schlimm fand. Lag aber bestimmt nur daran, dass Andreas Fröhlich ihn gelesen hat ;)
Ja, ein guter Sprecher kann so einiges rausreißen – ging mir ja bei den Glattauer-Büchern um Leo und Emmi so. Und Andreas Fröhlich ist zweifellos ne Bank!