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[Rezension] Cassie Alexander: Nightshifted. Medizin um Mitternacht

OT: Nightshifted
Nightshifted-Trilogie, #01

Kurzbeschreibung (Amazon):
Fans von »Grey’s Anatomy« und »Doctor’s Diary« werden den Atem anhalten – denn keine Krankenschwester ist so wagemutig, witzig und sexy wie Edie Spence! Nacht für Nacht rettet sie ihre Patienten vor dem endgültigen Tod, denn meist sind die alles andere als lebendig. Die Station Y4, auf der Edie Nachtschicht hat, nimmt ausschließlich übernatürliche Geschöpfe wie Vampire, Zombies und Gestaltwandler auf. Aber dann verliert ein Patient durch Edies Schuld sein untotes Leben, und das bringt ihr allerhand Schwierigkeiten ein – darunter die Suche nach einem vermissten Mädchen, eine Klage vor dem höchsten Vampirgericht sowie zahlreiche stürmische und vor allem untote Verehrer.

 
Kommentar:
Ich weiß gar nicht mehr, was genau mich an diesem Buch angesprochen hat – ich schätze, es waren vor allem die Stichworte »Grey’s Anatomy«, »witzig« und »sexy«. Wahrscheinlich habe ich tatsächlich eine Art Soap im Stile von »Grey’s Anatomy« erwartet – mit internen Querelen, viel Herzschmerz und dramatischen Patientenschicksalen. Wem das ebenso geht, der sollte besser die Finger von »Nightshifted« lassen, denn leider erinnert das Buch nicht mal im Entferntesten an »Grey’s Anatomy«, und ebenso wenig ist es sexy oder witzig.

Edie ist Krankenschwester auf der geheimen Station Y4 des County Hospital, auf der übernatürliche Wesen behandelt werden. Als ein Vampir durch ihre Schuld zu Staub zerfällt, veranlasst ihr schlechtes Gewissen sie dazu, seinen letzten Wunsch zu erfüllen und ein Mädchen namens Anna zu suchen. Sie nimmt die Spur in der Wohnung des Toten auf und stößt schließlich nicht nur auf Anna, sondern auch auf grauenvolle Verbrechen. Nicht viel später ist ihr eine Vampirhorde auf der Spur, die sie für den Tod des Patienten zur Verantwortung ziehen will, und Edie bleiben nur wenige Tage Zeit, um ihr Leben zu retten.

Die Grundidee ist im Prinzip mal was anderes – Vampire, Gestaltwandler und Zombies, die im Krankenhaus versorgt werden, hatten wir meines Wissens noch nicht. Da die Behandlung der kranken und durchgedrehten Untoten aber eher im Hintergrund steht, weil Edie über weite Strecken vorrangig damit beschäftigt ist, ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen und ihr Leben zu retten, unterscheidet sich dieses Buch letztendlich gar nicht so sehr von anderen Urban-Fantasy-Büchern. Edie begibt sich auf einen abenteuerlichen Trip, es wird gemetzelt und gemeuchelt, und eine Verschwörung gibt es natürlich auch. Zum Gück ist die Krankenschwester nicht allein, es stehen ihr ein paar mehr oder weniger hilfreiche Untote zur Seite, die zum Teil auch noch ihr Bett teilen.

Wirklich packend ist die Handlung nicht, gerade am Anfang kommt die Geschichte ziemlich schwer in die Gänge und konnte mich nicht bei der Stange halten, weil nach meinem Empfinden wahnsinnig viele unwichtige Belanglosigkeiten erzählt werden, die nichts zum Fortgang der Handlung beitragen. Im weiteren Verlauf wird das Buch aber spannender, was nicht zuletzt daran liegt, dass ein paar interessante Nebenfiguren auftauchen. Auch Edie selbst ist eine sympathische Heldin, deren gutes Herz sie erst in diese missliche Lage bringt.

 
Fazit:
8/15 – Ganz gutes Buch, das allerdings trotz vielversprechender Ansätze nicht aus dem Einheitsbrei von Urban-Fantasy-Romanen herausragt, weil aus der besonderen Grundidee – zumindest in diesem Band – nicht genug gemacht wird.

 

 

Serieninfo:
01 Nightshifted | Medizin um Mitternacht
02 Moonshifted | Visite bei Vollmond
03 N.N. | Diagnose zur Dämmerung (Dezember 2012)

19 Kommentare zu [Rezension] Cassie Alexander: Nightshifted. Medizin um Mitternacht

  • Mit dem Hinweis auf Grey’s Anatomy und dem Cover hat mich der Verlag eigentlich schon verschreckt gehabt (und nicht weil ich die Fernsehserie nicht mag, sondern weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass ein Buch auch nur ansatzweise an sie heranreichen sollte). Das Buch hat es nie auf eine meiner Merklisten geschafft und bis heute bin ich nicht neugierig. Und wenn ich mir deine Rezension so durchlese, scheint es kein Buch zu sein, dass man unbedingt lesen muss. Ich werde es also weiterhin ignorieren ;)

    • Das Cover find ich ja eigentlich ganz hübsch – und es passte bestens zu meiner »Grey’s Anatomy«-Vorstellung. ;)

      Ich weiß nicht, ob Beschreibung und Cover nur bei mir falsche Vorstellungen wecken, alles in allem ist das Buch ja ganz gut weggekommen. Ich bin da aber auch eigen – wenn ich mit einer vorgefestigten Erwartung an ein Buch rangehe und es was ganz anderes liefert, bin ich offenbar nicht besonders flexibel. Andererseits: Hätte ich gewusst, was für eine Art Buch sich hinter »Nightshifted« verbirgt, hätte ich’s gar nicht erst gelesen.

  • Silke

    Ich hatte es auch erst auf dem WZ weil der Klappentext so ansprechend klang. Ich mag/mochte Greys Anatomy auch sehr gern und als Roman klang das doch ganz nett. Allerdings bestätigt mir deine Rezi und die einer Freundin, das das kein Buch für mich ist. *gg* Wieder Geld gespart! Eine schöne Umsetzung der Idee eines Krankenhauses für die Untoten, Dämonen und Werwölfe usw. findet man in Larissa Iones Dämonica-Serie. Hab die 3 Teile letztens begeistert verschlungen. Sehr sexy und mysteriös.

    @off Topic
    Ich lese derzeit auf meinem Sam (Kindle) „Rock my world“ von Lex Valentine. Eine Rockstar-Erotic-Romance im Cunning-Style. Könnt ja mal schauen, ob es Euch anspricht. Die Wartezeit auf den neuen Cunning verkürzt es in jedem Fall.

    LG Silke

  • Ich mag „Grey’s Anatomy“ ja überhaupt nicht und bin aus dem Grund froh, dass das Buch damit nichts zu tun hat. ;) Bin mal gespannt, wie es mir gefallen wird.

    • Du magst »Grey’s Anatomy« nicht? Frevel! *gg*

      Bin auch gespannt, wie dir »Nightshifted« gefällt; ich hab gerade gar keine Ahnung, ob es dir gefallen wird oder nicht. Planst du denn, es bald zu lesen?

      • Nein, ich mag generell keine Krankenhausserien und ich mag außerdem keine Frauenserien der Art. ;) Also auch kein Sex & the City, Gilmore Girls, Desperate Housewives usw. Alles nicht mein Ding. ;)

        Ja, ich denke schon…ich hör und les momentan so viel darüber…vielleicht nehm ich es als eins der nächsten Bücher von meinem Stapel.

        • Die von dir genannten anderen Serien mag/kenne ich auch alle nicht; ist irgendwie nicht mein Thema. »Grey’s Anatomy« hingegen fand ich wirklich super, wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob das wirklich ne waschechte Frauenserie ist? Ich kenn jedenfalls ne Menge Männer, die die Serie auch gern schauen.

          • *lach* Ja, kann sein. ;) ich hab nur die Pilotfolge gesehen und die hat mich sowas von gar nicht angesprochen. Ich bin etwas seltsam, wenns um TV Serien geht. ;) Ich mag nur wenige wirklich oder die, die keiner kennt.

  • Hm … keine Krankenhausserienatmosphäre und ein ungewöhnlicher Ansatz für eine Urban-Fantasy-Geschichte – ich könnte es fast interessant finden! :D

  • Ich habe das Buch ja sofort auf meine Wunschliste gesetzt, nachdem ich das erste Mal etwas davon gehört habe. Irgendwo habe ich mal eine Leseprobe gelesen und war ganz zufrieden, das es eben nicht nach Grey’s Anatomy« und Doctor’s Diary klang, denn mit solchen Serien kann ich gar nichts anfangen.

    Ich warte allerdings noch auf die Originalausgabe, da ich das Buch unbedingt auf englisch lesen will.
    Dann werde ich es irgendwann mal in einer Nachtschicht beginnen. ;)

    • Du betrachtest das Buch wahrscheinlich nochmal mit ganz anderen Augen, und es während der Nachtschicht zu lesen, könnte einen ganz eigenen Reiz haben! ;)

      Wie ich oben schon sagte, es ist halt immer ein Problem, wenn man – wie ich – mit ganz falschen Erwartungen rangeht.

  • Hui… nicht das, was ich erwartet habe. Sehr schade. Dabei klang der Plott recht interessant. :(

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