… wollte mir eine Verkäuferin partout nicht »Bruno. Chef de Police« von Martin Walker verkaufen, auf das mich Maren aufmerksam gemacht hat. Sie (die Verkäufeirn, nicht Maren) wollte 4 Euro dafür haben, ich wollte eigentlich keine 4 Euro dafür zahlen. Das Buch war zwar neuwertig, aber immerhin sind wir ja aufm Flohmarkt, wo man erstens Schnäppchen machen will und zweitens Handeln oberstes Gebot ist. Nachdem sie mir also ihre Preisvorstellung genannt hat, hab ich gefragt, ob ichs auch für 3,50 haben kann. Antwort: »Eigentlich nicht.« Ich: »Und uneigentlich?« Sie denkt kurz nach. Antwort: »Auch nicht.« Mein Einwand, dass man doch aufm Flohmarkt ein wenig Verhandlungsbereitschaft zeigen könnte, wurde mit der Bemerkung: »Das sagen die anderen auch immer!« abgeschmettert. Ebenso wie mein Verweis darauf, dass sie ja schließlich noch sieben andere Exemplare des Buchs hat und doch eins mal für 50 Cent weniger verkaufen könnte. Antwort erneut: »Das sagen die anderen auch immer.«
Nun gut. Ich bin also ohne Buch von dannen gezogen und hab stattdessen ein paar Stände weiter »Verstummt« von Karin Slaughter für nen Euro eingepackt. Da ich den »Bruno« aber wirklich gerne gehabt hätte, bin ich eine halbe Stunde später, kurz vor Verlassen des Marktes, noch mal bei ihr vorbeigegangen und hab mich erkundigt, ob sie sichs vielleicht überlegt hätte. Hatte sie natürlich nicht, wie konnte ich was anderes erwarten. »Ist ja für 4 Euro eh ein Schnäppchen«, meint sie. »Na ja«, sag ich, »geht so. Schnäppchen ist für mich was anderes. Kommen Sie, machen wir 3,75 Euro.« Antwort – große Überraschung: »4 Euro muss ich haben.« Das Buch wanderte anschließend also endgültig in die Kiste zurück, und wir sind nach Hause gefahren.
Zugegeben, 25 Cent mehr zu zahlen hätte für mich den Speck auch nicht mehr Fett gemacht, aber da gings mir dann schon um Prinzip und um ein gutes Gefühl bei dem Kauf – letzteres hätte ich nach der Aktion einfach nicht mehr gehabt. Und mal ehrlich, wenn man auf dem Flohmarkt nicht mal bereit ist, 25 Cent vom erstgenannten Preis nachzulassen, dann hat man auch keine Verkäufe verdient. Schon gar nicht, wenn man dabei auch noch ziemlich offensichtlich die Buchpreisbindung umgeht, denn bitte – welche Connections hat wohl jemand hat, der Diogenes-Bücher in rauen Mengen weit unter Buchhandelspreis anbietet: Taschenbücher wie originalverpackte Hardcover (u.a. der neue Francis, der vor gar nicht allzu langer Zeit erschienen ist), allesamt KEINE Mängelexemplare?!
Aber das Schicksal hat es letztendlich gut mit mir gemeint: Gerade zuhause angekommen, ist mir das Buch bei Buchticket über den Weg gelaufen. Ich muss wohl nicht erwähnen, was nächste Woche in den Neuzugängen auftauchen wird?! ;)
Richtig so! Da hätte ich das Buch auch nicht genommen. Und mal ehrlich, wenn sie mindestens 4 Euro will, dann sollte sie das Buch für 5 oder 6 Euro anbieten, damit eine Verhandlungsbasis da ist!
Ich wollte mir in Griechenland zB ein paar Ohrringe kaufen, die 18 Euro kosten sollten. Die waren auch überhaupt nicht bereit zu handeln, weshalb ich sie dann eben auch nicht gekauft habe.
Auf richtigen Märkten machen die doch eigentlich immer die Preise etwas höher, damit sie verhandeln können, das erwartet man ja schließlich auch!
Bin immer wieder überascht, wenn auf Flohmärkten nicht gehandelt wird – und manchmal auch über die Preisvorstellungen der Verkäufer. Schön, dass du das Buch jetzt doch bekommst, so hat das ganze ja ein erfreuliches Ende für dich.
Ehrlich gesagt hätt ich das Buch ja eigentlich auch für 4 Euro genommen, der Preis wär fair gewesen, aber ich frag halt bei etwas teureren Sachen aus Prinzip mal nach (wenn ich dran denke – ich bin nämlich überhaupt kein »Händler«) – und ihre Reaktion war wirklich soooo blöd, dass ich dann auch nicht mehr wollte.
Ich hab aber übrigens auch zu ihr gesagt, dass sie dann den Preis nen Euro höher ansetzen soll, wenn ihr doch »alle« sagen, dass man auf dem Flohmarkt doch handelt. Und wenn sie Glück hat, zahlt vielleicht auch jemand 5 Euro! *kopfschüttel*
Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn die Frau mehrfach druckfrische Exemplare anbietet, oder? Am Ende hättest du dich mit einem Kauf sogar noch strafbar gemacht. Hehlerware oder so. *lach*
Ich hätte ihr auch nix abgekauft! Wenn sie schon so blöd ist, soll sie die Bücher wieder nachhause schleppen!
Ich hab keine Ahnung, wo sie ihre Bücher her hat. Ich dachte erst an ne Buchhändlerin, aber dann hätte sie wohl nicht nur Diogenes-Bücher, sondern Toptitel aller Verlage. Möglicherweise existieren da irgendwelche Connections zum Verlag oder zur Druckerei oder so …
Mich würde wirklich mal interessieren, ob die viele Bücher verkauft für diesen Preis. Ich kanns mir fast nicht vorstellen.
Vielleicht ist ja irgendwo ein Karton vom LKW gefallen *lach*
Na, sie wird´s schon noch lernen. Wenn sie jedesmal alle wieder heimschleppen muss, wird sie vielleicht auch ein bisschen „nachgiebiger“…
Erstaunlich.
Ich bin auch immer davon ausgegangen, dass auf dem Flohmarkt gehandelt wird. Das ist doch einer der Gründe, warum man überhaupt hingeht.
Und die merkwürdige Antwort, dass das auch immer alle sagen, ist auch merkwürdig. Wenn das so ist, sollte man sich doch mal die Meinung von allen anderen zugute führen und danach handeln.
Wenn jemand auf dem Flohmarkt auf seinen Preis beharrt hat er (oder sie) meiner Meinung nach dort nichts zu suchen.
Also, wenn mir ein Verkäufer auf dem Flohmarkt gleich einen Schnäppchenpreis nennt, dann handel ich auch nicht mehr. So wie beim Slaughter-Buch zum Beispiel, für das die Verkäuferin von vornherein einen Euro angesetzt hat – den Euro zahl ich kommentarlos, da versuch ich nicht, aus Prinzip noch 50 Cent Rabatt zu kriegen oder so.
Aber du hast völlig recht, ich fand es auch äußerst merkwürdig zu sagen, dass das mit dem Handeln »alle« sagen, dass sie aber nichts daraus lernt. Hab ich ihr auch gesagt, aber sie war einfach vollkommen uneinsichtig. Solche Leute sind mir aber ehrlich gesagt schon öfters begegnet, bei denen kauf ich dann wirklich auch nur in äußersten Ausnahmefällen.
Bei einem Euro oder weniger (oder zwei, wenn es ein dickes Buch oder HC ist) handel ich auch nicht mehr, das lohnt sich ja nicht, aber ich finde 4 Euro für ein Flohmarkt-Buch (egal ob neu und/oder verpackt) schon teuer, da sollte Handeln drin sein.
Ob überhaupt ein Buch zu dem Preis verkauft wurde?
Das würd mich auch mal interessieren. Solange ich am Stand war, hab ich immer nur Leute die Bücher wieder weglegen sehen, denen die Frau den Preis genannt hat. Erstaunlich, dass sie trotzdem so stur war, aber vielleicht wars einfach noch zu früh, es war direkt bei Marktbeginn. Vier, fünf Stunden später wäre sie vielleicht verhandlungsbereiter gewesen.