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[Rezension] Claudia Toman: Jagdzeit

Band 2 der Olivia-Kenning-Serie

Inhalt:
Wünschen kostet nichts? Je weiter Olivia in den Wald vordringt — immer auf der Suche nach jener geheimnisvollen Quelle, die angeblich jeden Wunsch erfüllt — desto größer wird ihre Angst. Denn der Wald ist voll von bösen Überraschungen: Jäger verfolgen ihre Spur, Hexen vollziehen dunkle Rituale, und ein hungriger Wolf nimmt ihre Fährte auf. Doch ein Zurück gibt es nicht. Denn Magie hat nicht nur ihren Preis — sie ist auch unwiderstehlich!

Kommentar:
Nach dem großen Erfolg von »Hexendreimaldrei« legt Claudia Toman nun ihren zweiten Roman mit der Heldin Olivia Kenning vor. »Jagdzeit« ist allerdings ein völlig eigenständiges Buch, das problemlos ohne die Kenntnis von »Hexendreimaldrei« gelesen werden kann.

Diesmal ist Olivia auf der Suche nach Inspiration. Weil die Deadline für ihr neues Buch näher rückt, nimmt sie sich eine Auszeit, um in einem abgelegenen Bergdorf zur Ruhe zu kommen und sich aufs Schreiben zu konzentrieren. Dass sie außerdem ein Blind Date dort hat, hängt auch nicht unwesentlich mit ihrem Aufenthalt in W. zusammen – allerdings trifft sie den potentiellen Beziehungskandidaten nicht ein einziges Mal. Stattdessen geht ihr ein Privatdetektiv, der im gleichen Gasthaus übernachtet, auf die Nerven, und sie wird unversehens in äußerst seltsame Vorgänge verwickelt. Bald ist sie dem Dorfgeheimnis auf der Spur und befindet sich – irgendwie typisch Olivia – in großer Gefahr.

Ich will es kurz machen: So leid es mir tut, »Jagdzeit« hat mir überhaupt nicht gefallen. Ich würde nicht behaupten, dass es ein schlechtes Buch ist, es ist nur einfach kein Buch für mich, obwohl ich einen Genremix aus Fantasy, Krimi und ein bisschen Chick-Lit grundsätzlich sehr interessant finde. Das Problem ist: Mir ist »Jagdzeit« einfach zu surreal – und zwar bei Weitem. Was sich in diesem Dorf und vor allem im Wald abspielt, wo Olivia höchst sonderbare Gespräche mit einäugigen Wölfen und sprechenden Käuzen führt, befremdet mich einfach nur. Und über ihre Sorge, dass der Wolf sie aufspüren könne, weil sie ihre Tage und kein Tampon hat, will ich ebenso wenig detailliert informiert werden wie über ihre Problemlösungsstrategie. Außerdem gibt es für meinen Geschmack entschieden zu viele Erzähler, Erzählebenen und Erzählzeiten, die extrem verschachtelt sind und die eigentliche Handlung ständig unterbrechen.

Hinzu kommt: Ich konnte mich mit der weltfremden, naiven Olivia schon im ersten Buch nicht recht anfreunden, diesmal ist sie aber noch viel unerträglicher. Mir kommt sie vor wie eine dieser TSTL-Heldinnen, die oft so typisch für Chick-Lit-Bücher sind. Sie wirkt auf mich extrem selbstmitleidig, peinlich, verfügt über keinen Funken Vernunft und ist einfach nur anstrengend. Damit reiht sie sich im Grunde in die Riege aller anderen Figuren ein, die ebenfalls seltsam bis skurril daherkommen. Die einzige einigermaßen normale Person in diesem Buch ist besagter Privatdetektiv Adrian Alt, der den Handlungsfaden einigermaßen am Laufen hält und am Ende auch Licht ins Dunkel bringen und die Geschichte auflösen darf.

Fazit:
Noch viel abgedrehter als »Hexendreimaldrei« und deshalb einfach gar nicht meins (weshalb ich diesmal keine Punktwertung vergebe).

9 Kommentare zu [Rezension] Claudia Toman: Jagdzeit

  • Jedem das Seine! ;-) Ich zB könnte ja nie Erotikschmöker ohne Lachkrämpfe lesen. Geschmack ist ein weites Feld.
    Nur eine Frage: Was ist TSTL??? Da ich kaum Chick Lit lese, bin ich nicht so vertraut mit Insiderabkürzungen. Und ich für mich sehe Olivia gar nicht im Chick Lit, sie ist halt, wie sie ist und in vielem sehr wie ich vielleicht in Extremsituationen wäre. Aber ich folge keinen Klischees oder Vorbildern, weil ich die gar nicht kenne, außer Bridget vielleicht. Das nur als Zusatz, damit nicht jemand hier Chick Lit erwartet, wo gar nicht Chick Lit drinnen ist, nur weil die Protagonistin auf ihre Art abgedreht ist. Das ist schon sehr was anderes.

    lg Claudia

  • Hab mir ja nun aufgrund etlicher guter Rezensionen zu Jagdzeit endlich mal den Vorgänger bestellt, kam heute an. Moah, wieder eins mehr aufm SUB!
    Irgendwie war das bisher komplett an mir vorbeigegangen, und ich hatte auch gar nict geschnallt, dass die beide zusammengehören.

    Bin ja mal gespannt…

    (Was heißt TSTL?)

  • Ich stecke gerade mittendrin fest und lasse es leider wegen Unibüchern ständig liegen. Nach deinem Eindruck bin ich nicht unbedingt motivierter, allerdings muss ich sagen, dass ich Hexendreimaldrei sehr mochte, mit Jagdzeit aber so meine Aufwärmschwierigkeiten hatte…

    LG Katrin

  • Claudia: Nicht umsonst schreibe ich ja, dass ich das Buch keinesfalls für schlecht halte, sondern dass es MIR einfach zu abgedreht ist. Sollte ich den Eindruck erweckt haben, dass ich das Buch für ChickLit halte – das ist mitnichten der Fall. Trotzdem erinnert mich Olivia wegen der oben genannten Züge eben an diese ChickLit-Heldinnen; TSTL bedeutet übrigens »too stupid to live«.

    Maren: Ich bin sehr gespannt, wie du’s findest.

    Katrin: Da ich ja schon mit »Hexendreimaldrei« so meine Probleme hatte, solltest du dich nicht von mir demotivieren lassen! Und falls es dich anspornt: Ich hab mich in »Jagdzeit« reingelesen, soll heißen: Im hinteren Drittel fand ichs dann etwas besser.

  • Hallo Irina!
    Das hab ich auch nicht negativ aufgefasst oder gemeint, gar nicht, wie gesagt, Geschmack ist Geschmack. Ich hab nur ein von dir unabhängiges Problem mit der wiederkehrenden Chick-Lit Nennung (ein Wort, das ich übrigens googeln musste, als der Verlag es Hexendreimaldrei als Label verpassen wollte!). Ich wüsste einfach gerne, ob Leser, die Hexendreimaldrei nicht kennen, in Jagdzeit tatsächlich Chick Lit Elemente sehen, denn womöglich war Olivia in Hexendreimaldrei – wie nennst du es – TSTL, aber in Jagdzeit? Gibt es da wirklich keine Entwicklung? Keine Differenzierung? Das ist so schade. Gern tät ich dich das ja im Rahmen einer Leserunde fragen, weil es mich echt interessiert. Ist es wirklich so „too stupid“, wenn man im Stadtoutfit im Wald Probleme hat? Vielleicht sind wir ja auch zu unterschiedliche Menschen. ;-) Aber ich sag dir, ich hab es in der Recherche probiert, so ein finsterer Wald ist echt gruslig. Brrrr. Ich bemühe mich halt, Olivia in ihren Abenteuern was lernen zu lassen, Erfahrungen machen zu lassen, die sie entwickeln und prägen und auch verändern. Das ist der Zweck. Wenn sich das so gar nicht erschließt, dann weiß ich auch nicht.

    lg Claudia

  • Na super! Ich hatte ja eigentlich gehofft, dass der zweite Teil besser wird. Teil 1 hatte arge Startprobleme, wie ich finde, aber insgesamt hatte ich schon das Gefühl, dass die Autorin das besser kann. Ich bin gespannt. Immerhin liegt »Jadgzeit« schon griffbereit.

    Liebe Grüße,
    Nina

  • ich hab gestern angefangen, das Buch zu lesen. Bin mal gespannt. Bisher fand ich Hexendreimaldrei besser. Aber mal sehen. :)

  • Dann kann ich mir das Buch ja definitiv schenken! Ich mochte Band 1 schon nicht wirklich, da brauch ich mir Band 2 dann nicht anzutun. ;)

  • Ich bin mir eigentlich relativ sicher, dass das Buch Leuten, die Band 1 schon nicht mochten, nicht gefallen wird – aber da kann ich mich natürlich irren. Es gibt ja auch ne Menge Leute, die beide Bände ganz toll finden.

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