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Joy Nash: Schwarze Glut

Originaltitel: The Awakening
3. Teil der Immortal-Reihe

Inhalt:
Er sieht sie im Traum: ihre schimmernde Haut, das seidene Haar und die ozeanblauen Augen, in denen sich ihre Leidenschaft spiegelt. Sie hat all das, was Kalen verzweifelt versucht, in seinen Bildern einzufangen – und in seinem Bett zu bekommen. In Wirklichkeit jedoch schleicht sich die Hexe Christine in seine Gedanken, um ihn, den Unsterblichkeitskrieger, davon zu überzeugen, mit ihr gegen das Böse zu kämpfen, das die Welt verdunkelt … 

Kommentar:
Der dritte Teil der Immortal-Reihe spielt fast parallel zu Band 2, und so wirklich voran bringt er die fantastische Rahmenhandlung, die sich über mindestens 7 Bände erstrecken wird, nicht. Die ist aber ohnehin nur Alibi für (mehr oder weniger) herzzereißende Liebesgeschichten und eine Menge Sex. Wie schon in den Vorgängerbänden hat man es mit jeder Menge Magie und paranormalen Gestalten wie Hexen, Göttern, Halbgöttern, Dämonen, Elfen, Sidhen, Meerjungfrauen, Heinzelmännchen, Selkies usw. zu tun, doch irgendwas neues oder eigenes findet sich eigentlich nicht – es sind, mit dem Hauptaugenmerk auf dem keltischen Kulturkreis, einfach nur unterschiedlichste Mythologien wild zusammengemixt. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn die Handlung spannend und die fantastischen Elemente originell verarbeitet wären. Sind sie aber leider nicht, auch deshalb versumpft die Geschichte und bleibt im Mittelmaß stecken. Gleiches gilt für die romantische Handlung bzw. den Versuch eine solche aufzuziehen: Wie schon in den Vorgängerbänden spielen Sexszenen eine wesentliche Rolle, mit denen schnell gegenseitigen Liebesbeteuerungen einhergehen. Wie es zu diesen Gefühlsaufwallungen kommt, kann man leider von Außen überhaupt nicht nachvollziehen; auf jeden Fall sind sich die Protagonisten ihrer ewig währenden Liebe sicher und jeder würde für den anderen alles tun, notfalls auch sein Leben geben. Was bleibt dem Leser, als das so hinzunehmen.

Wie auch die Handlung sind die beiden Hauptfiguren mittelmäßig bis langweilig. Die Hexe Christine ist wieder eine der ganz perfekten Helden ohne Ecken und Kanten: nett, sexy, hingebungs- und aufopferungsvoll – und natürlich viel mächtiger, als ihr selbst klar ist. Kalen ist weniger perfekt, aber trotzdem langweilig. Er ist, wie die Vielzahl der männlichen Liebesromanhelden sind: schön, stark und mächtig; daneben verfügt er über einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, eine gewisse Arroganz (die aber natürlich nicht ausgeprägt genug ist, um die moderne weibliche Leserin abzustoßen) und eine schmerzliche Vergangenheit.
Beide Protagonisten sind absolut austauschbar, besser gelungen sind da schon die Nebenfiguren: v.a. der Halbgott Mac, der in Gestalt eines schnoddrigen 16-Jährigen ein wenig Humor ins Buch bringt, sowie dessen Schwester Leanna, ihres Zeichens eine Musen-Sidhe – die allerdings als Bösewicht in der Geschichte als Sympathieträger ausfällt. Dennoch, beide sind interessanter als die Hauptpersonen – und diese Tatsache allein sagt ja schon einiges über das Buch aus.

Wertung:
7/15 – Total durchschnittlich. Die Reihe muss man wirklich nicht lesen, und ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, warum ich’s trotzdem immer noch tue, denn ich kann noch nicht mal sagen, dass mich besonders interessieren würde, wie die Rahmenhandlung weitergeht.

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