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Judith Ivory: Untie my Heart

Inhalt:
Stuart Aysgarth, the new Viscount Mount Villiars, doesn’t know he’s playing with fire when he inadvertently runs afoul of Emma Hotchkiss. True, the exquisite Yorkshire lady is a mere sheep farmer, but she also guards a most colorful past that makes her only more appealing to the handsome, haunted lord. Ema has come to him seeking justice–and Stuart is determined that she will not leave until she has shared their secrets … and their bed. Her clever revenge scheme must fail in the face of his soft words and tender caress–and then he turns the tables on his bewitching adversary, seducing her into a daring deception of his own …

Kommentar:
Oh, was für ein wundervolles Buch! Die Rahmenhandlung erinnert ein wenig an „Der Clou“ und nimmt relativ viel Raum ein, die Liebesgeschichte entwickelt sich vor dem Hintergrund des ausgetüftelten Schwindels langsam und glaubwürdig und wirkt sehr intensiv. Im Vergleich zum eher gemächlichen Erzähltempo über weite Teile des Buchs wirkt das Ende ein wenig gehetzt, und ein kleiner Wertmutstropfen ist Emmas nicht wirklich nachvollziehbare – und auch noch ziemlich halbherzige – Handlungsweise nach Abschluss des Clous. Aber wer wollte darüber ernsthaft meckern angesichts aller sonstiger Vorzüge des Buchs?! 

Nicht nur die Handlung ist mal was besonderes, sondern auch die Figuren. Stuart ist (trotz seines ausgesprochen unerotischen Namens) eine der faszinierendsten Gestalten, die mir je in einer Romance »begegnet« sind: Nicht zu perfekt, sondern ein bisschen düster, ein bisschen mysteriös, ein bisschen schicksalsgebeutelt, ein bisschen arrogant, ein bisschen merkwürdig – aber von allem nur gerade so viel, dass es nicht übertrieben ist oder gar in richtung Antiheld umschlägt. Er ist einfach absolut umwerfend. 
Selbst die patente, willensstarke Emma mit ihrer schwierigen und nicht gerade erfreulichen Vergangenheit wirkt gegen diesen Mann ein bisschen blass, obwohl sie ebenfalls eine toll ausgearbeitete, erfreulich ambivalent angelegte Protagonistin ist. 
Herausragend ist auch Ivorys Fähigkeit, sowohl (eigentlich unbedeutende) Kleinigkeiten als auch Ereignisse so detailliert und intensiv zu beschreiben, dass man sie bildlich vor sich sehen kann und dass sie einen vollkommen gefangen nehmen. Großartigstes Beispiel ist die Szene, als Stuart in die Bank kommt und erstmals auf Emma trifft. Wer hier nicht anfängt zu seufzen und Stuart augenblicklich verfällt, für den ist die Autorin wahrscheinlich nichts. 

Dass Ivory nicht jedermanns Sache ist, kann ich mir gut vorstellen, denn genau diese ausführlichen Beschreibungen, die ambivalenten Figuren, die Tatsache, dass die Rahmenhandlung so viel Raum einnimmt und vor allem auch die recht speziellen Sexszenen sind bestimmt Geschmackssache. Wer allerdings solche etwas anspruchsvolleren Liebesromane mag, wird begeistert sein!

Wertung:
14/15 – Ein richtig mitreißender Liebesroman aus der spätviktorianischen Ära.

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