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Julia Quinn: The Lost Duke of Wyndham

Deutscher Titel: Geküsst von einem Duke (VÖ: 4.5.2010, Cora)
Two Dukes of Wyndham, Book 1

Inhalt:
Hätte der Straßenräuber Jack Audley geahnt, welche Folgen sein Überfall auf die Kutsche der Herzoginwitwe von Wyndham haben würde, hätte er sich die Sache gut überlegt. Da er ihrem verstorbenen Erstgeborenen zum Verwechseln ähnlich sieht, glaubt die Duchess nämlich, in ihm ihren verschollen geglaubten Enkel zu erkenne. Das passt Jack selbst ebenso wenig in den Kram wie Thomas Cavendish, dem derzeitigen Duke of Wyndham, der alles daran setzt zu beweisen, dass sein Widersacher unehelich geboren wurde und somit keinen Anspruch auf den Titel hat. Und noch jemand hat kein Interesse an einem »neuen« Duke: Grace Everslight, die Gesellschafterin der Herzoginwitwe, die sich Hals über Kopf in den charmanten Jack verliebt. Denn falls er sich als der echte Duke herausstellen sollte, verhindern die Standesgrenzen ein Zusammensein der beiden …

Kommentar:
Nach all den schlechten oder zumindest durchwachsenen Kritiken bei Amazon.com hatte ich zunächst gar keine rechte Lust, ausgerechnet dieses Buch aus meinem riesigen Stapel ungelesener Bücher zu ziehen. Ein Fehler, denn ich halte dieses Buch ist eines der allerbesten Quinn-Bücher überhaupt! Die Rahmenhandlung ist nicht wirklich realistisch und grenzt stellenweise sogar ein wenig ans Absurde, dafür ist die Geischte aber unterhaltsam, humorvoll, prickelnd, spritzig, witzig sowie – zumindest für einen Liebesroman – außergewöhnlich spannend. Die Spannung bezieht das Buch allerdings nicht vorrangig aus der Entwicklung der Liebesgeschichte, sondern aus der Frage, wer denn nun der echte Duke und dessen Braut ist. Die Annäherung von Jack und Grace kommt natürlich trotzdem nicht zu kurz und ist sehr gefühlvoll und fesselnd beschrieben.

Wie bei den meisten Büchern der Autorin, sind auch hier die Figuren lebendig und sehr einnehmend. Jack ist ein wundervoller Held: unwiderstehlich charmant und anziehend, dabei aber wahnsinnig liebenswert. Ihm gegenüber steht die warmherzige, eher vernünftige und ruhige Grace, die sich von der Herzoginwitwe – einem echten Hausdrachen! – so einiges bieten lassen muss und sich unter Jacks Einfluss emanzipiert und langsam auflebt. Jacks Konkurrent um den Titel, Thomas Cavendish ist erfreulicherweise kein langweiliger böser Widersacher (was ja schon dadurch, dass er die Hauptrolle im Folgeband »Mr. Cavendish, I Presume« übernehmen wird, unwahrscheinlich ist), sondern ein ebenfalls sympathischer Held – so sympathisch, dass man gar nicht weiß, wem man das Herzogtum eigentlich wünschen soll. Thomas’ Verlobte Amelia ist ein wenig blass geraten, hat aber ja im nächsten Buch noch Gelegenheit, den Leser von sich zu überzeugen.

Wertung:
15/15 – Ein wundervolles Buch! Wer Liebe-auf-den-ersten-Blick-Geschichten nicht mag, wird mit diesem Buch wohl seine Probleme haben, alle anderen dürften begeistert sein.

Jacquie D’Alessandro: Kiss the Cook

Inhalt:
Was it the worst day of her catering career? Melanie Gibson decides it probably was. Her delivery guy got sick, her car died, she waded through a downpour holding fifteen gourmet dinners (wearing one shoe) and had the worst case of raccoon eyes when she found herself double parked next to the sexiest, crankiest, and hungriest man she’d ever met. Mel’s dilemma: relationships are bad for her heart.

Christopher Bishop can’t resist the lure of a woman who smells like brownies and has an off-beat personality as delicious as her desserts. As he sees it, he’s got two problems: first, he’s not looking for love…not yet. Second, he’s the accountant hired by the bank to assess Mel’s business for a loan. But all their best reasons for not falling in love are about to go on the back burner-because what’s simmering between them is too delicious to ignore.

Kommentar:
Ich habe selten einen Liebesroman mit einer so konzentrierten, stringenten, leicht zu durchschauenden Handlung – noch dazu ohne jeden Tiefgang! – erlebt, der mir so gut gefallen hat. D’Alessandro erzählt eine glaubwürdige Romanze, die wirklich aus dem Leben gegriffen ist und genau so passieren könnte. Sie verzichtet dankenswerterweise weitestgehend auf überflüssige Finten, Nebenkriegsschauplätze oder sonstige hanebüchenen Ereignisse und konzentriert sich stattdessen einfach auf die Entwicklung der Gefühle bzw. der Beziehung zwischen Mel und Christopher. Und das reicht völlig, zumal beide Hauptfiguren einfach umwerfend nett und sympathisch sind und einfach glaubwürdig und nachvollziehbar handeln – tatkräftig unterstützt von ebenso guten Nebenfiguren, allen voran Mels Oma und Christophers Mutter.

Der für die Autorin charakteristische, feinsinnige Humor, der schon mit dem Namen der Köchin anfängt, die Mel(anie) Gibson heißt, trägt ein übriges zur perfekten Unterhaltung bei. Zahlreiche Szenen lassen einen Schmunzeln, teilweise auch laut lachen – aber es wird nie zuviel. Jacquie d’Alessandro findet genau das richtige Maß.

Wertung:
15/15 – Ein wundervolles Buch, das mit seinen nur 250 Seiten beweist, dass weniger oftmals mehr ist und man nicht unbedingt zahlreiche unrealistische Verwicklungen braucht, um eine gute, mitreißende Geschichte zu erzählen.

Jacquie D’Alessandro: Sleepless at Midnight

1. Teil der Mayhem in Mayfair Series

Inhalt:
Matthew, Marquis of Langston, hat gleich zwei Probleme: Er braucht schnellstens eine Braut – und außerdem eine große Summe Geld, um die Schulden seines verstorbenen Vaters bezahlen zu können. Was liegt da näher, als aus der Not eine Tugend zu machen und eine reiche Erbin zu suchen?
Matthew lädt einige aussichtsreiche Kandidatinnen zu einer Landpartie ein, und mithilfe seines Freundes Daniel ist bald die vielversprechendste Braut gefunden. Unglücklicherweise ist da aber auch noch Sarah Moorhouse, die ihre Schwester Carolyn als Gesellschafterin begleitet, und zu der Matthew sich gegen alle Vernunft unwiderstehlich hingezogen fühlt, obwohl sie weder aus gutem Hause stammt noch eine klassische Schönheit ist noch über Geld verfügt …

Kommentar:
»Sleepless at Midnight« greift ein klassisches Thema auf, das man aus zahllosen anderen historischen Liebesromanen kennt, doch selten wurde es so gut umgesetzt. Das Buch ist extrem unterhaltsam, spritzig, charmant und wird keine Sekunde langweilig, denn Jacquie D’Alessandro findet die optimale Mischung aus Spannung, Emotion, Tiefe und Humor. Es gibt einige leise, sehr gefühlvolle Szenen, die einen wirklich berühren; andererseits sind die Dialoge zwischen Matthew und Sarah ebenso wie die Szenen und Dialoge mit und um Danforth teilweise von so viel Witz und Esprit geprägt, dass man bisweilen laut lachen muss. Ob es die am Rande eingeflochtene Krimihandlung inklusive des Beinahe-Dramas am Ende wirklich gebraucht hätte, sei dahin gestellt; gestört hat sie jedenfalls nicht.

Beide Protagnoisten sind uneingeschränkt sympathisch und die perfekten Helden – Sarah noch etwas mehr als Matthew, weil sie (zumindest auf den ersten Blick) überhaupt nicht perfekt ist; dafür erweist sie sich aber als zupackend, mutig, intelligent, schlagfertig, humorvoll, selbstkritisch, gefühlvoll – sie ist alles in allem einfach hinreißend nett und charmant.
Für Matthew gilt prinzipiell das gleiche, allerdings ist »Mr. Perfect« darüber hinaus noch gutaussehend, weltgewandt und verfügt über einen Titel. Eine gewisse Arroganz und Oberflächlichkeit ist ihm zunächst nicht abzusprechen, doch seine Handlungsweise und Entscheidungen im Laufe des Buches machen das wieder wett.

Die Handlung fokussiert sich fast ausschließlich auf die beiden Hauptpersonen, sodass sämtliche Nebenfiguren, selbst Sarahs Schwester Carolyn sowie die beiden weiteren Mitglieder von Sarahs Frauenlesezirkel, relativ kurz kommen. Da es einem mit Sarah und Matthew aber keine Sekunde langweilig wird, ist das nicht weiter störend – und man erfährt immerhin genug, um sich auf den nächsten Band der Serie zu freuen, der von Sarahs verwitweter Schwester handeln wird.

Wertung:
15/15 – Ein grandioses Buch mit wunderbarem Humor; einer der besten historischen Liebesromane, die ich bis dato gelesen habe.

Lisa Kleypas: Im Zauber der Gefühle

OT: Worth any Price
3. Teil der Bow Street Trilogy

Inhalt:
Eigentlich soll Nick Gentry die schöne Charlotte zu ihrem Verlobten zurückbringen. Doch als er sie endlich aufspürt, entdeckt er in der jungen Frau eine eigensinnige Leidenschaft, die sie unwiderstehlich macht. Kurz entschlossen macht er Charlotte zu seiner Braut, denn für den größten Liebhaber Englands ist ihre Sinnlichkeit eine süße Herausforderung.

Kommentar:
Die Story um den früheren Verbrecherkönig und jetzigen Bowstreet-Runner Nick Gentry und seine Frau Charlotte ist Regency at its best. Es gibt keine überflüssigen, langwierigen Finten und Verstrickungen und dankenswerterweise auch keine zahllosen konstruiert wirkenden Probleme, die eigentlich keine sind. Das ist auch gar nicht nötig. Die wachsende Liebe zwischen den beiden Protagonisten trotz Gentrys Identitätskrise reicht vollkommen als Stoff für eine wundervolle Geschichte.

Natürlich auch deshalb, weil die Autorin mit Nick Gentry und Charlotte Howard zwei wunderbare Hauptfiguren geschaffen hat. Nick, über dessen schwierige Vergangenheit man bereits im Prolog zumindest im Ansatz informiert wird, ist nicht nur der perfekte Liebhaber (wie er im Laufe des Buches immer wieder unter Beweis stellen darf), sondern auch noch der perfekte schicksalsgebeutelte Held, der nun gezwungen wird, sich trotz jahrelang praktizierter Verdrängungsstrategien nun seiner unerfreulichen Vergangenheit zu stellen. Lottie steht ihm dabei zur Seite: aufrecht, unprätentiös, verständnisvoll, bedingungslos – und immens hilfreich. Dabei ist sie, trotz ihres ebenfalls nicht gerade einfachen Schicksals, einfach nett, sympathisch und immer auf dem Boden der Tatsachen.

Wertung:
15/15 – Für meinen Geschmack der perfekte Liebesroman!

Elizabeth Boyle: Betörendes Spiel der Leidenschaft

Originaltitel: It Takes a Hero
4. Teil der Danvers-Serie

Inhalt:
Die skandalösen Romane, die Rebecca Tate unter falschem Namen veröffentlicht, sorgen für große Aufregung unter den Damen der Gesellschaft. Plötzlich will keine mehr vor den Traualtar geführt werden. Um dem unerhörten Treiben ein Ende zu setzen, wird der attraktive Rafe Danvers mit der Entlarvung der unbekannten Autorin beauftragt. Doch Rebecca will sich ihren Erfolg nicht nehmen lassen. Um den Verdacht von sich abzulenken, verstrickt die hübsche Unruhestifterin Rafe in ein gewagtes Spiel. Dabei wird ihr schnell klar, dass sie in Rafe einen äußerst hartnäckigen Gegner gefunden hat – und einen, dessen Verführungskünsten sie nicht lange widerstehen kann …

Kommentar:
Ein sehr unterhaltsamer Roman mit einer für einen Liebesroman relativ gut ausgearbeiteten und plausiblen Krimihandlung. Die Hauptfiguren sind beide gut dargestellt, Rebecca allerdings noch mehr als Rafael: Sie ist als gestandene Frau mit scharfem Verstand und ausgeprägten Willen, nicht zu jungfernhaft und relativ emanzipiert angelegt und überzeugt als solche voll und ganz. Erwähnenswert sind die zum Teil recht skurrilen Nebenfiguren, die dem Buch die besondere Würze verleihen.

Fazit:
14/15 – Ein humorvoller, locker-flockiger Roman, der Anhänger des Genres bestens unterhalten dürfte; der stärkste Band der Serie.