Rules of Scoundrels, #3
A rogue ruined . . .
He is the Killer Duke, accused of murdering Mara Lowe on the eve of her wedding. With no memory of that fateful night, Temple has reigned over the darkest of London’s corners for twelve years, wealthy and powerful, but beyond redemption. Until one night, Mara resurfaces, offering the one thing he’s dreamed of . . . absolution.
A lady returned . . .
Mara planned never to return to the world from which she’d run, but when her brother falls deep into debt at Temple’s exclusive casino, she has no choice but to offer Temple a trade that ends in her returning to society and proving to the world what only she knows…that he is no killer.
A scandal revealed . . .
It’s a fine trade, until Temple realizes that the lady—and her past—are more than they seem. It will take every bit of his strength to resist the pull of this mysterious, maddening woman who seems willing to risk everything for honor . . . and to keep from putting himself on the line for love.
Kommentar:
Irgendwie fällt mir zu Sarah MacLean in letzter Zeit immer das Gleiche ein: vielversprechend, aber nichts daraus gemacht. Oder zumindest nicht genug. Diesmal sogar extrem wenig – dabei fing es so gut an!
Dem Klappentext ist kaum noch was hinzuzufügen: Temple wurde vor zwölf Jahren des Mordes an Mara Lowe verdächtigt, weil er – ohne Erinnerung an die Nacht – in ihrem blutbesudelten Bett aufgewacht ist und sie verschwunden war. Der sog. Killer Duke hat sich also in Londons Unterwelt zurückgezogen und verdingt sich seitdem in der bereits bekannten Spielhölle »The Fallen Angel« als knallharter Boxer. Auf einmal taucht Mara bei ihm auf, offenbart ihm, dass er sie gar nicht umgebracht hat – was er wegen seines Gedächtnisverlusts gar nicht wusste – und bietet ihm an, genau das zu öffentlich zu machen, wenn er nur ihrem Bruder dessen Schulden erlässt. Das Geld, das er verspielt hat, ist nämlich unglücklicherweise ihres, und sie braucht es, um das Waisenhaus am Laufen zu halten, das sie gegründet hat. Sie lässt sich aus lauter Not und schlechtem Gewissen sogar darauf ein, dass Temple die Bedingungen ihres Handels bestimmt und presst gleichzeitig jeden erdenklichen Pfennig aus ihm heraus.
Natürlich fühlen sich die beiden von der ersten Sekunde an uuuuuuunwiderstehlich zueinander hingezogen (eigentlich ja schon damals, vor zwölf Jahren) und können von Anfang an kaum die Finger bei sich behalten. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was eigentlich die ganze Zeit passiert ist, gefühlt gar nichts. Die Handlung plätschert vor sich hin, man knutscht, fummelt, diskutiert, verhandelt, beleidigt sich, versöhnt sich wieder … Gähn! Ich konnte weder die Chemie zwischen den Protagonisten fühlen noch irgendwas mit den beiden anfangen. Das lächerlich dramatische Ende mit dem mir verhasstesten Happy-End-Hindernis aller Zeiten (»Du magst mich lieben, aber ich verlass dich trotzdem, denn du hast was Besseres verdient«) passte da gut dazu.
Das Buch hat übrigens insgesamt doch relativ viele schlechte Kritiken gekriegt, wie ich festgestellt habe (wenn ich während des Lesens nach Rezensionen schaue, wie denn andere Leute das Buch finden, ist das schon immer kein gutes Zeichen!). Spannenderweise liegt das aber im Wesentlichen an der Figur Mara, an der sich jede Menge Hass entzündet, weil sie zugelassen hat, dass der Duke des Mordes an ihr verdächtigt wird. Wie konnte sie das nur tun, die dumme Schlampe – solche wie die sind eine Schande für alle Frauen dieser Welt! –– Äääh … ja. Meine Güte, Leute, das Buch spielt Anfang des 19. Jahrhunderts, das Mädchen ist 16 Jahre alt und verzweifelt, weil sie einen uralten und mutmaßlich gewalttätigen Adligen heiraten muss; ihr Verhalten kann man doch nicht mit heutigen Moralvorstellungen bewerten! Und außerdem: Schon mal was von mildernden Umständen gehört?
Dass ich mich nicht an Mara und ihrem Handeln störe, ändert aber nichts daran, dass ich Band 3 der Serie noch enttäuschender fand als die beiden Vorgänger (denen ich ja immerhin jeweils 10 Punkte gegeben habe. Ich hab sie trotzdem deutlich schlechter in Erinnerung und vermute, dass da jede Menge Autoren-Bonus enthalten war). MacLean hat es keineswegs geschafft, nach ihrer hervorragenden Debütserie ihr Niveau zu halten. Sie hat zwar immer noch nette Grundideen, macht aber einfach keine guten Geschichten mehr daraus. Und ihr vielgerühmter Humor ist ihr in diesem Buch dann auch gänzlich abhandengekommen. Ich hoffe, sie findet noch mal zu alter Form zurück und geb ihr noch eine Chance mit dem Abschlussband der Serie, der im November 2014 erscheinen wird.
5/15
Serieninfo:
01 A Rogue By Any Other Name – 10/15 (Rezension)
02 One Good Earl Deserves a Lover – 10/15
03 No Good Duke Goes Unpunished – 5/15
04 Never Judge a Lady By Her Cover
Eine Frage noch an alle, die das Buch und die weiteren Bände der Serie schon gelesen haben:
War schon immer bekannt, das Chase eine Frau war und ich habs vergessen, oder war diese Enthüllung der große Clou? (Bitte in der Antwort die Kommentarleser nicht spoilern!)
Mir ging’s ähnlich. Ich war ja furchtbar enttäuscht und fand den Roman quälend zäh beim lesen. Schade, dass er dir nicht besser gefallen hat, aber da sind wir uns ja wenigstens einig.
Ich muss sagen, dass ich Mara allgemein nicht mochte. Ich fand sie furchtbar nervig und ihr Verhalten als 16jährige fand ich in dem Sinne nicht so toll, weil sie sich gefühlt als Erwachsene nicht besser verhalten hat. Mich hat es einfach gestört, dass sie für mich als so toll und perfekt beschrieben wurde, obwohl sie es nicht war.
Aber das war für mich auch echt nicht das größte Problem. Die ganze Liebesgeschichte war dumm. Die waren ja schon seit sie Klein waren offenbar füreinander bestimmt (natürlich!) und dieses Hin und Her: Du bist böse, ich bin böse, ich bin schlecht, du hast mehr verdient, blablabla… Ätzend… -.-
Ich fand den zweiten Band ja ziemlich gut, aber dafür den ersten und dritten doof. Also hoffe ich, dass der vierte Band, nach dem CLOU am Ende des dritten Bandes besser wird. Da hat wohl jemand die Hosen an, von dem man es nicht erwartet. XD
Zu deinem Spoiler: Nein, aber ich habe es in diesem Band vermutet.
Und ich muss sagen, dass ich Lucina zustimme: Mara war wirklich nicht die sympathischste Protagonistin, die Frau MacLean je geschaffen hat. Und dieses ständige hin und her hat mich auch gestört. Konnte er nicht einfach akzeptieren, dass er nix falsch gemacht hat?
Bin schon gespannt, wie Band 4 wird… ^^‘
Ich sehe, wir sind uns im Großen und Ganzen einig – zumindest was diesen Band angeht. Ich hoffe wirklich, dass das nächste Buch wieder besser wird.
Nach einem zweiten Anlauf mit „Nine Rules to Break…“ habe ich gerade eben (und reichlich spät) auch endlich Sarah MacLean für mich entdeckt! :)
Schade, dass ihr neues Buch anscheinend so abfällt, hoffentlich nur ein kürzerfristiges Formtief… Aber bis ich so weit komme, habe ich ja noch einige Schätzchen vor mir. :)