Ich bin euch nach meinen Auführungen zum Biskuit ja noch ein Posting zum Endergebnis schuldig. Es ging leider nicht schneller, ich brauchte Zeit, um mich von all den Katastrophen zu erholen, die mit der Füllung passiert sind. Jetzt kriegt ihr aber den Bericht, inkl. aller Dramen! :D
Nachdem ich den Biskuit mittels des neuen Tortenschneiders ziemlich krumm geschnitten hatte (Merke: Manchmal sollte man selbst bei simpel erscheinenden Dingen einen Blick in die Gebrauchsanweisung werfen!), hab ich mich an die Schichten für meine Fürst-Pückler-Torte gemacht.
Zunächst war die Schokoschicht dran. Also los: Sahne aufgeschlagen, Schokolade im Wasserbad geschmolzen, Gelatine untergerührt, unter die Sahne gezogen – Sahne zusammengefallen. Möglicherweise wäre es nicht verkehrt, nicht nur in Gebrauchsanweisungen zu schauen, sondern auch, sein Gehirn einzuschalten. Ist ja logisch, dass die Sahne zusammenfällt, wenn die Schokolade noch zu warm ist. [Ich hab sie dann übrigens trotzdem in einer Springform auf einen der nicht aufgegangenen Biskuitböden gegossen, um mal zu schauen, was passiert bzw. ob was passiert. Das misslungene Ding ist tatsächlich geliert, oh Wunder! Mein Mann hat sie am Montag seinen Kollegen auf die Arbeit mitgenommen und die Begeisterung für die »Schokoladentarte« war groß.] Dennoch frohgemut einen neuen Versuch gestartet, der dann auch geklappt hat, weil ich die Schokolade lang genug runtergekühlt habe. Die Sahne ist wunderbar geliert und hatte die perfekte Konsistenz.
Ich konnte also die Erdbeerschicht in Angriff nehmen: Erdbeeren mit etwas Puderzucker püriert, Gelatine dazu, kalt gestellt, Sahne geschlagen, Erdbeeren unter die Sahne gezogen, mehrfach probiert (sooooooo lecker!) und dann voller Optimismus auf die Schokoschicht gegossen. Nach einer Stunde: kein Effekt. Nach zwei Stunden: auch nicht. Die Sahne war nur unwesentlich fester als beim Draufgießen. Tja. Sahne runtergenommen, vier Blatt Gelatine aufgelöst (eins mehr als vorher), unter die Erdbeersahne gezogen und einen Schreikrampf gekriegt, weil die scheiß Gelatine direkt klumpte. Sahne weggeschmissen, noch mal Erdbeerpüree gemacht, neue Sahne geschlagen, vier Blatt Gelatine aufgelöst, alles zusammengemischt. Diesmal erfreulicherweise kein Klumpen, aber leider erneut kein Gelieren! Für meinen Zustand ist das Wort »entnervt“ kein Ausdruck, aber ich wollte einfach nicht aufgeben und hab den Plan geändert und mich erst mal an die Vanillesahne gemacht.
Also schlecht gelaunt die Sahne mit dem selbst gemachtem Vanillezucker zu einer relativ intensiv schmeckenden Vanillecreme aufgeschlagen, Gelatine dazu, auf die Schokoschicht gegossen. Während des Gelierens zu Lidl gefahren und neue Gelatine und mehr Sahne besorgt, denn meine Bestände waren – obwohl ich mich extra gut bevorratet hatte – nach all den Missgeschicken erschöpft.
Einige Mails später (verzweifelte von mir, ermutigende von anderen) und nachdem die Vanillesahne problemlos fest geworden war, hab ich dann den allerletzten Versuch mit der Erdbeersahne gestartet. Wäre mir dann auch egal gewesen, wenn sie nicht fest geworden wäre; als oberste Schicht hätte sie dann eben runterlaufen dürfen, das wäre sicher auch dekorativ gewesen! *g* Winterkatze riet dazu, es mit sechs Blatt Gelatine zu versuchen, das würde auf jeden Fall reichen – und sie sollte recht behalten. Allerdings war die Schicht von der Konsistenz her eher wie Sülze denn wie eine schnittfeste Sahnecreme und hatte aus unerfindlichen Gründen jede Menge Geschmack eingebüßt. Aber egal, sie ist immerhin fest geworden!!!
Weil ich echt keinen Bock mehr auf die verkackte Torte hatte und sie außerdem auch so hübsch war, habe ich auf den oberen Biskuit, mit dem ich das gute Stück hätte bedecken sollen, verzichtet und auch nur auf dem Rand Sahne verstrichen. Das mit der Deko übe ich auch ein andermal, aber erst, wenn ich einen vernünftigen Spritzbeutel habe! Ironischerweise ist das Mistding ingesamt am Ende doch ganz ansehnlich geworden; man sieht ihr all die Katastrophen nicht an. Fast könnte ich stolz auf meine allererste Torte sein!
Sie war übrigens ganz lecker, aber selbst wenn alle Schichten problemlos beim ersten Versuch geklappt hätten, würde der Aufwand sich m.E. nicht lohnen. Man hat nämlich im Wesentlichen die Schokoladensahne geschmeckt; dafür kann man sich die beiden anderen Schichten echt sparen. Und die Erdbeersahne pur essen!
Morgen versuch ich mich übrigens an Red Velvet Cupcakes mit Frischkäse-Frosting. Ich hoffe, das geht ohne so ein Generve vonstatten und wird was – ich will sie nämlich zu einem Geburtstag mitnehmen.
Arme Irina! Aber sie ist am Ende wirklich hübsch geworden! :)
Dass ich fruchtige Sahnetorten anders mache (also mit Gelierzucker und Schmand), hatte ich ja schon geschrieben. Schokosahne mache ich auch anders – da werden Sahne und Schokolade zusammen aufgekocht, dann über Nacht in den Kühlschrank gestellt und am nächsten Tag aufgeschlagen. So lecker! Und ganz ohne Geliermittel. :D
Vor der möglichen Sülze hatte ich auch gewarnt, aber hey, es wurde fest! Das war doch erst mal das Wichtigste! :D Das nächste Mal machst du dann vielleicht einen Versuch mit dem Fruchtpulver, das du ja noch im Vorrat hast?
Ja, die Methode mit der Schoko-Sahne kenn ich auch, aber ich wollte und musste ja das vorliegende Rezept ausprobieren, und da war die Sache halt anders vorgesehen! :)
Ehrlich gesagt: Mein Bedarf an Torten ist erst mal gedeckt, ich glaube, es wird erst mal keine Experimente geben, nicht mit Torten! :D
Ich finde es einfach so schade, dass du durch das Rezepttesten so frustriert bist. Es gibt so viele tolle, einfachere und gelingsichere Rezepte für Sahnetorten – ich hätte es einfach schöner gefunden, wenn du damit deinen ersten Tortenversuch gestartet hättest. :)
Wir sind ohnehin keine besonders großen Sahnetorten-Fans, insofern ist das nicht schlimm. :)
Ich mag lieber Torten, die so tun, als wären sie gar nicht so mächtig, Frischkäse-/Joghurt-/Mascarponetorten, gern auch gekühlt. Und die krieg ich hin – bislang zumindest.
Ich hätte die „Schokoladentarte“ auch zu gerne probiert, da ich ja noch immer nicht gerade ein Erdbeerfan bin. Gut schaut die Pückler-Torte allerdings aus, aber sie dürfte auch ziemlich mächtig sein. ;)
Mal wieder Respekt, ich hätte schon deutlich früher das Handtuch bzw. den Mixer, das Geliermittel und den ganzen anderen Kram in die Spüle gepfeffert. :D
Die Cupcakes sind bestimmt schneller gemacht, gelingen sofort und werden köstlich sein.
Ich bin manchmal selbst überrascht von meiner Hartnäckigkeit bei so was. Allerdings hab ich diverse Gegenstände hier rumgepfeffert und meinen armen Mann auf- bzw. verschreckt. :D
Die Torte ist schon mächtig, aber sie schmeckte gar nicht so mächtig. Und die Sahnemenge hält sich ja auch noch in Grenzen, es sind »nur« 200 ml pro Schicht und kein sonstiger Schnickschnack wie Quark oder so.
Was die Cupcakes betrifft: Hoffen wirs mal. Ich bin seit letzter Woche total skeptisch, was meine Backexperimente angeht! :D Und ich hab schon wieder Zweifel, was die Menge der roten Farbe angeht.
Wahnsinn, was man alles mit einer Torte erleben kann! Daher werde ich wohl weiterhin keine Sachen mit mehreren Böden backen, mir grauste es schon vorher davor :D
Ich glaube, du solltest dich nicht von meinen Experimenten abschrecken lassen. Ich bin da nicht gerade ein glorioses Vorbild! :D
Ich melde mich schon mal freiwillig als Vorkoster für die Red Velvet Cupcakes :D
Gutes Gelingen ;)
Ich hab schwer mit den Silikonformen und der Lebensmittelfarbe gekämpft, aber am Ende sind sie sehr hübsch geworden. Das Rot ließ zu wünschen übrig, aber die Gäste haben erkannt, dass die Dinger rot sind, im Gegensatz zu mir! :D
Bin ich froh, dass ich bisher noch nie Probleme mit Torten hatte. Ich mach zwar selten extrem umständliche Torten, die Schichten der Fürst-Pückler wären mir zu aufwendig, aber auch bei kleinen Sachen, wie einer Erdbeersahnecreme können ja scheinbar Sachen schiefgehen. :/ Aber ich bin nicht so Fan von gelierten Cremes. Mein Freund hat gestern für uns eine Waldmeister-Frischkäse-Kühlschranktorte gemacht, mit Waldmeister-Götterspeise und 4 Gelatineblättern und mir ist das einfach zu fest. Da esse ich lieber die normale Philadelphia-Torte nur mit einer Packung Götterspeise ohne extra Gelatine. ^^
Wobei mir die einfachen Kuchen/Torten meist besser schmecken als die aufwendigen, weil ich dann immer Aufwand und Geschmack aufrechne und sich das meist nicht lohnt. XD
Aber deine Torte sieht echt toll aus. (Ich hätte immer schon nach dem ersten Versuch aufgegeben und eine simple Torte gemacht XD) Ich hab mich mal an einem Spritzbeutel (oder sogar mehrmals) versucht und es sah immer so scheiße aus, dass ich einfach die Sahne auf der Torte verstrichen habe. Sah bei mir immer aus wie hingerotze Sahnekleckse. ^^“
Wenn die Gelatinemenge stimmt und die Cremes nicht ZU sehr geliert sind, stört mich die Gelatine nicht. (Und den Unterschied zwischen »genau richtig« und »zu viel« konnte man bei dieser Torte sehr gut nachvollziehen.) An sich mag ich »einfachere« Kuchen/Torten wie gesagt auch lieber; und überhaupt alles, was so tut, als wäre es gar keine Kalorienbombie (z.B. Frischkäsetorten mit Doppelrahmfrischkäse und nem halben Liter Sahne und so! *g*)
Ich hatte auch keinen vernünftigen Spritzbeutel, was man den Sahneklecksen ja auch ansieht! :D Jetzt hab ich mir aber einen gekauft bzw. drei vernünftige Tüllen und Einwegspritzbeutel dazu (sehr gute Entscheidung!) und obwohl ich echt keine Übung habe, sah die Haube meiner Red Velvet Cupcakes echt gut aus. Ich war selbst erstaunt!