OT: Miss Wonderful
1. Teil der Carsington-Serie
Inhalt:
Mirabel ist empört. Wie aus dem Nichts taucht plötzlich dieser unverschämt gut aussehende und charmante Alistair Carsington auf, der ihre idyllische Heimat in Derbyshire mit einem völlig unnützen Kanal verschandeln will! Dabei hat sie schon alle Hände voll damit zu tun, ihren exzentrischen Vater im Auge zu behalten und den weitläufigen Familiensitz zu verwalten. Aber gleichgültig, wie sehr Mirabel bei Alistairs Anblick das Herz klopft: Sie wird seine Pläne durchkreuzen. Denn ein Dandy aus London weiß ganz sicher nicht, was gut für ihr Land – und sie ist. Oder vielleicht doch?
Kommentar:
Obwohl die Geschichte an sich nicht wirklich innovativ ist und ein paar Längen hat, weil eigentlich nicht viel passiert, sticht dieses Buch aus der breiten Masse der Historicals heraus. Loretta Chase beherrscht ihr Handwerk zweifellos, und vor allem ihre Figuren sind absolut überzeugend. Der fürchterlich dandyhafte Alistair ist zunächst schwer fassbar und aufgrund seiner Oberflächlichkeit eigentlich nicht wirklich sympathisch, das gibt sich allerdings im Laufe der Zeit, als seine Handlungsmotive klar werden und sich sein wahrer Charakter offenbart. Mirabel andererseits ist genau das Gegenteil von Alistair: Sie ist eine starke Persönlichkeit, die sich nicht nicht für Äußerlichkeiten und Statusobjekte interessiert, sondern sich aufs Wesentliche konzentriert. Die Art und Weise, wie sie immer wieder absichtlich Alistairs Erwartungen ignoriert und ihr eigenes Ding macht, war bewundernswert – und stellenweise sehr amüsant. Überhaupt suchen der leise Sarkasmus und der feinsinnige Humor der Autorin ihresgleichen und bescheren dem Leser ein stetes Lächeln auf den Lippen.
Wertung:
13/15 – Der allerletzte Kick fehlte mir, aber trotzdem: Ein wirklich schönes Buch mit tollen Helden, für einen Liebesroman m.E. sprachlich wie inhaltlich ungewohnt anspruchsvoll. Für Freunde unaufgeregter, gefühlvoller Regencys unbedingt empfehlenswert!
Schön, dass dir der Schreibstil von Loretta Chase gefallen hat. Dieses Buch hat mir weniger als die meisten andern Bücher von ihr gefallen. Sehr gut sind Lord of Scoundrels und The Last Hellion. Auch Mr. Impossible ist sehr unterhaltsam.