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[Rezension] Sarah Nikolai: Schattenreiter

Inhalt:
Die junge Berlinerin Jorani kommt nach South Dakota, um den Sommer bei ihrer Tante zu verbringen. Als sie eines Abends von einer Jugendgang attackiert wird, taucht der gutaussehende Rin auf und schlägt die Angreifer in die Flucht. Jorani fühlt sich zu ihm hingezogen, doch obwohl Rin ihre Gefühle offenbar erwidert, weist er sie zurück. Dann entdeckt Jorani Rins Geheimnis: Er ist ein Kentaur – und darf sich nicht ohne weiteres mit einer Menschenfrau einlassen.

Kommentar:
Ein Kentaur als Liebesromanheld – diese Idee hat sofort mein Interesse geweckt. Prinzipiell ist die Geschichte auch nett umgesetzt, nur leider fühle ich mich der Zielgruppe längst entwachsen, denn das Buch ist m.E. keineswegs ein paranormaler Liebesroman für Erwachsene. Die Autorin hat mir auf Nachfrage mitgeteilt, dass »Schattenreiter« für junge Erwachsene gedacht ist; meinem Empfinden nach handelt es sich sogar um ein Buch für jüngere Jugendliche. Entsprechend naiv wirkt die Protagonistin bisweilen auf mich, und auch Handlung und Sprache machen einen eher schlichten Eindruck – was ja für die Zielgruppe völlig in Ordnung ist, mir »ollen Hippe« aber halt nicht reicht. Sehr gut gelungen sind der Mythos, der hinter Rins Kentaurendasein steckt, sowie Geschichte, Glaube und Riten seines Volkes.

Obwohl wie gesagt die Erwähnung des Kentaurs mein Interesse an diesem Buch geweckt hat, finde ich es andererseits doch auch ein wenig schade, dass Rins Identität als Kentaur schon im Klappentext verraten wird. Die Aufdeckung seines Geheimnisses hätte dem Buch in der ersten Hälfte nämlich ein Stück mehr Spannung verleihen können – und Spannung hätte wirklich nicht geschadet, denn die Geschichte läuft letztendlich schon sehr glatt und relativ stringent ab.

Fazit:
Ich glaube, dass das Buch Jugendlichen und vielleicht auch jungen Erwachsenen gut gefallen könnte, verzichte aber auf eine Wertung, weil ich mich einfach nicht wirklich in der Lage fühle, ein Buch für diese Zielgruppe zu beurteilen. Ärgerlich finde ich aber einmal mehr, dass nicht klar ersichtlich ist, dass man es hier mit einem Buch für jüngere Leser zu tun hat – zumal man ein solches Buch im Ullstein Verlag, der ja nicht gerade für sein Jugendprogramm bekannt ist, auch nicht erwartet. Ich verstehe nach wie vor nicht, wieso die Verlage billigend schlechte Kritiken von verärgerten Lesern in Kauf nehmen, die aufgrund unpassender Klappentexte und Einordnung etwas Falsches erwartet haben.

3 Kommentare zu [Rezension] Sarah Nikolai: Schattenreiter

  • Mir fällt es auch schwer nachzuvollziehen, warum die Verlage anscheinend ihre Leser so gern in die Irre führen. Aber noch schlimmer finde ich wirklich, dass viel zu oft auf dem Klappentext der Knackpunkt einer Geschichte verraten und einem so die Spannung genommen wird.

    Auch das ist ein Punkt, den ich inzwischen immer häufiger zu bemängeln habe. Oder Klappentexte, die nichts mit dem Inhalt zu tun haben …

  • Von falschen Klappentexten weiß ich ein Lied zu singen …
    Was das Buch angeht, so habe ich mir das schon so gedacht und bin froh, dass da ein Buch weniger in meinem Regal liegt ;)

  • Winterkatze: Ich muss einräumen, dass die Geschichte gar nicht so angelegt ist, ein Geheimnis daraus zu machen, was Rin denn nun ist – Jorani hatte nie den Verdacht, dass er etwas anderes sein könnte als ein Indianerjunge und entdeckt nur zufällig, dass er sich in einen Kentaur verwandeln kann. Insofern würde ich in diesem Fall nicht unbedingt sagen, dass der Klappentext zu viel verraten hat – ich fand nur schade, dass er nicht ein wenig »seltsamer«, d.h. seine Identität geheimnisumwitterter war.

    Soleil: Wahrscheinlich hätte man sich aufgrund des Klappentextes angesichts der Erfahrungen in letzter Zeit wirklich zusammenreimen können, dass das Buch eher für jüngere Gedacht ist – allein schon wegen des Themans und der Erwähnung der Jugendgang. Dass ich es nicht kapiert habe, liegt vermutlich wirklich vor allem daran, dass ich unter dem Ullstein-Label kein solches Buch erwartet hätte.

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