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[Rezension] Lisa Kleypas: Tempt me at Twilight

dt. Titel: Zärtlicher Nachtwind
The Hathaways, Book 3

Inhalt:
Poppy Hathaway liebt ihre unkonventionelle Familie, sehnt sich aber nach Normalität – nicht zuletzt deshalb findet sie Michael Bayning so attraktiv, einen sehr konventionellen künftigen Lord. Weil Michaels Vater eine bürgerliche Braut an der Seite seines Sohnes nicht akzeptieren würde, muss ihre Verbindung noch geheim gehalten werden, doch Poppy ist bereit zu warten. Dann jedoch begegnet sie dem charismatischen Hotelbesitzer Harry Rutledge, der sie trotz seines schlechten Rufs außerordentlich fasziniert. Als die beiden in einer kompromittierenden Situation erwischt werden, nimmt sie – sehr zum Entsetzen ihrer Familie – seinen Heiratsantrag an, der ihren Ruf retten soll. Sie muss allerdings feststellen, dass ihr Gatte ihr zwar Leidenschaft und grenzenlosen Luxus bietet, aber leider keine Liebe …

Kommentar:
Das Buch zieht einen sofort in seinen Bann – mit einer ziemlich lustigen Szene, in der Poppy Hathaway das Frettchen ihrer Schwester Beatrix durchs Hotel jagt, das sich mit einem Liebesbrief ihres heimlichen Freundes davongemacht hat. Sie landet in einem Geheimgang und trifft dort auf einen attraktiven Mann, der sich schließlich als der sagenumwobene Hotelbesitzer Harry Rutledge herausstellt. Auch wenn er selbst merklich erstaunt darüber ist, ist augenblicklich klar, dass Harry das unkonventionelle Mädchen will, das sich bei ihrer ersten Begegnung als so humorvoll, geistreich und warmherzig herausstellt. Ebenso offensichtlich ist, dass er alles dafür tun wird, sie zu kriegen – ohne Rüchsicht auf Verluste; er zögert keine Sekunde, Intrigen zu spinnen, um Michael aus dem Weg zu schaffen, und er ist berechnend genug, um Poppy in eine kompromittierende Situation zu bringen, sodass sie kaum eine Wahl hat als ihn zu heiraten. Trotz seines zweifelhaften Vorgehens ist er eine äußerst faszinierende Figur, denn auch wenn sein Verlangen nach Poppy reinem Besitzdenken zu entspringen scheint, bringt der undurchsichtige Mann ihr doch mehr Gefühle entgegen als irgendjemandem sonst.

Das ist natürlich nicht genug für jemanden wie Poppy, die in einer liebevollen Familie aufgewachsen ist und an das Gute in Harry glaubt. Sie ist überzeugt davon, dass sie trotz der schlechten Vorzeichen eine gute Ehe mit ihm führen wird – bis sie Minuten vor ihrer Eheschließung von seiner Intrige gegen Michael und sie erfährt. Aus Gründen, die nicht ganz nachvollziehbar sind, heiratet sie ihn trotzdem, verliert aber den Glauben an einen guten Ausgang ihrer Beziehung. Dass sich Harry furchtbar despotisch aufführt, Poppy in ihrer Freiheit beschränkt und ihr allerlei Verbote und Gebote auferlegt, macht die Situation nicht besser. Allerdings blitzt immer wieder die Erkenntnis auf, dass Harry mehr für sie empfindet als er sich und ihr gegenüber eingesteht und dass er schlicht Angst vor einer engen Bindung hat – hat er doch in seiner frühesten Kindheit gelernt, dass Gefühle einen Menschen verletzlich machen. Es ist glaubwürdig, dass er sich Poppy erst öffnet, als er sie zu verlieren droht.

Dennoch – in dieser zweiten Hälfte, ab dem Zeitpunkt der Hochzeit – verliert das Buch ein wenig an Esprit. Der Versuch der Protagonisten, sich mit dem Alltag und dieser lieblosen Form der Ehe zu arrangieren, wirkt zum Teil merkwürdig distanziert beschrieben. Hinzu kommen einige seltsame Ereignisse und Entscheidungen, etwa die mehr oder weniger erzwungenen sexuellen Aktitivitäten in der Hochzeitsnacht, Poppys Flucht und deren Motivation und auch die plötzliche Einsicht beider Protagonisten, die nur bedingt glaubwürdig ist. Völlig überflüssig ist das dramatische Ende des Buches, das extrem angeklatscht wirkt und den Eindruck erweckt, als müsse man unbedingt noch ein paar Seiten mehr füllen. Gleiches gilt für die ausführlichen Sexszenen.

Meisterhaft sind die Nebenfiguren gelungen – das liebenswerte, verschrobene Hauspersonal, das extrem froh über Harrys Hochzeit mit Poppy ist und das nur das beste für den Arbeitgeber will. Obwohl dazu angehalten, nicht zu tratschen, kommentieren sie untereinander eifrig die Geschehnisse zwischen Harry und Poppy und sorgen damit für einige Lacher. Sehr glaubwürdig und ungezwungen webt Kleypas auch einmal mehr die anderen Geschwister in die Geschichte ein – und der Epilog bietet interessante Aussichten auf den nächsten Band, in dem – endlich! – Poppys Bruder Leo sein Glück finden wird.

Fazit:
12/15 – Ein richtig unterhaltsames Buch, das sehr stark startet, in der zweiten Hälfte aber etwas nachlässt.

___

Serieninfo:
01 Mine Till Midnight | Pfand der Leidenschaft – 10/15
02 Seduce me at Sunrise | Glut der Verheißung – 15/15
03 Tempt me at Twilight | Zärtlicher Nachtwind – 12/15
04 Married by Morning – 8/15
05 Love in the Afternoon

4 Kommentare zu [Rezension] Lisa Kleypas: Tempt me at Twilight

  • Zufällig lese ich das Buch auch gerade. Bin gerade mit Kapitel 12 fertig geworden.
    Die Liebesgeschichte ist ganz okay, aber besonders gefallen mir Beatrix und das Gezänk zwischen Leo und der Gouvernante.

  • Oh! Hast du zufällig das erste (Midnight?) hier rezensiert? Ich hab gesucht und bin (noch) nicht fündig geworden. Das erste Buch aus der Serie liegt nämlich auf meinem GuB…

  • Nefret, ja, find ich auch, wobei sich das noch ein wenig relativiert. Klasse find auch aber wirklich auch das Hauspersonal – warste schon bei der Stelle, wo der Koch mit seinen Salatvergleichen aufwartet?! *lach*

    Kathrin, nein, eine Rezension zu »Mine Till Midnight« ist noch nicht vorhanden. Stell ich nachher online! :)

  • Oh, super! Vielen, vielen Dank :-) Ich krieg deine Posts ja netterweise in meinen Google Reader geliefert, dann verpass ich es garantiert nicht!

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