Survivor Club Series, #2
Klappentext:
Desperate to escape his mother’s matchmaking, Vincent Hunt, Viscount Darleigh, flees to a remote country village. But even there, another marital trap is sprung. So when Miss Sophia Fry’s intervention on his behalf finds her unceremoniously booted from her guardian’s home, Vincent is compelled to act. He may have been blinded in battle, but he can see a solution to both their problems: marriage.
At first, quiet, unassuming Sophia rejects Vincent’s proposal. But when such a gloriously handsome man persuades her that he needs a wife of his own choosing as much as she needs protection from destitution, she agrees. Her alternative is too dreadful to contemplate. But how can an all-consuming fire burn from such a cold arrangement? As friendship and camaraderie lead to sweet seduction and erotic pleasure, dare they believe a bargain born of desperation might lead them both to a love destined to be?
Kommentar:
Mary Balogh ist eine der wenigen Autorinnen, deren Bücher ich nach wie vor in gedruckter Form kaufe und weit im Voraus vorbestelle. So erreichte mich Ende August auch das zweite Buch aus der Survivor-Club-Serie, die sich um die amourösen Belange von sieben Kriegsversehrten kümmert.
Vincent Hunt, Viscount Darleigh, hat in den Napoleonischen Kriegen als Siebzehnjähriger sein Augenlicht verloren. Zurück in England nehmen ihm seine überfürsorgliche Mutter und Schwestern das Leben weitgehend aus der Hand, doch als sie ihm eine Braut zuführen wollen, bricht er aus. Zusammen mit seinem Freund und Diener Martin zieht er sich in den Ort zurück, wo er aufgewachsen ist – nur um dort fast ebenfalls in die Ehefalle zu tappen. Verhindert wird das von der Cousine der Intrigantin, einer grauen Maus, die nach dem Tod ihres Vaters bei ihren Verwandten lebt und wegen ihrer Einmischung rausgeschmissen wird. Darleigh eilt zu Hilfe und manövriert sich schließlich doch noch in eine Ehe, um Sophia vor einem Schicksal in Armut zu retten. Die beiden kommen überein, dass sie unter bestimmten Umständen nach einem Jahr in aller Freundschaft auseinandergehen, um ihre jeweiligen Träume zu verwirklichen. Tatsächlich entwickelt sich aber im Laufe der Zeit mehr zwischen ihnen, und am Ende steht das Arrangement, das ihnen eigentlich Unabhängigkeit und das Ausbrechen aus ihrer Vernunftehe verschaffen sollte, ihrem Glück im Weg …
Was soll ich sagen, es ist ein Balogh. Wie fast immer erzählt die Autorin auch hier die Geschichte von einer Vernunftehe, in der sich die Protagonisten im Laufe der Zeit zu lieben lernen. Als innovativ kann man die Story wirklich nicht bezeichnen, aber sie ist unterhaltsam und nett zu lesen, ohne allzu großes Drama. Vincent ist nämlich ein deutlich weniger kaputter Held als manch ein anderes Mitglied des Survivor Clubs; von seiner Blindheit und der einen oder anderen Panikattacke abgesehen ist er ein ziemlich normaler, charmanter Mann, der sich relativ gut und klaglos in sein Schicksal fügt. Der eigentliche Star des Buches ist für mich Sophia, die sich von einer schüchternen grauen Maus in eine selbstsichere Frau verwandelt. Sie versteht den Kern von Vincents Problemen und geht sehr einfühlsam mit der Blindheit ihres Mannes um, ohne ihn zu bemitleiden oder zu bevormunden. Selbstlos versucht sie, ihm die größtmöglichen Freiheiten zu verschaffen, damit er sein Leben so selbstständig wie möglich meistern kann – obwohl sie weiß, dass seine Unabhängigkeit zu ihrer Trennung (laut Arrangement) führen könnte. Insgesamt eine unspektakuläre, aber schöne Geschichte, der allerdings ein klein wenig Spannung fehlt, weil man ganz genau weiß, wie sie verlaufen wird.
10/15
Serieninfo:
01 The Proposal – 7/15
02 The Arrangement
03 The Escape (Ben Harper; Mai/2014)
Klingt nach dem perfekten Wohlfühlroman – auch wenn die Spannung fehlt. Ach, ich sollte endlich mal ein paar Baloghs auf meinen Wunschzettel packen …
Sind das das amerikanische und das britische Cover? Welches findest du schöner? Mir gefällt das linke besser, obwohl ich es ein wenig zu blaß finde. Der Typ auf dem rechten Cover sieht ein wenig wie Kai Böcking aus ;-)
Das stimmt, Winterkatze! Balogh auf dem Wunschzettel ist nie verkehrt! :D
Susi: Links ist die britische Ausgabe, rechts die amerikanische. Ich hab mir – schon von Band 1 – die britische Ausgabe zugelegt, obwohl sie etwas teurer ist, weil ich sie sooo viel hübscher fand. Und ja, der Typ sieht echt aus wie Böcking. *eek*
Blöderweise sind die schönen britischen Ausgaben so teuer und die amerikanischen so hässlich und die Kindle-Version kann man sich nicht schenken lassen … *g*
Boah, müsst ihr jetzt den Böcking ins Gespräch bringen? Mit dem Gedanken im Hinterkopf sieht die Ausgabe noch schlimmer aus!
Bei Band 1 find ich ja beide Ausgaben ganz hübsch…aber gelesen habe ich noch keins von beiden. Fange aber gerade langsam an, wieder mehr Historicals zu lesen. Vielleicht wär Balogh ja auch mal wieder was.
Winterkatze: Hab gerade gesehen, dass die britische Ausgabe bei Amazon glatt das Doppelte kostet als die amerikanische! *eek* Ich hab meine bei TBD für ca 8 Euro gekauft. Das geht gerade noch …
Susi: Ich hatte auch schon länger keinen Historical gelesen; nach ein paar weniger überzeugenden Werken hatte ich irgendwie die Lust auf das Genre ein bisschen verloren. Jetzt freu ich mich aber auf den neuen Hoyt und den neuen MacLean, die ich vorbestellt habe.
Bei Osiander sieht es preislich genauso aus wie bei Amazon. Ich denke, ich werde für die Balogh noch etwas Geduld beweisen müssen. Erst einmal möchte ich anderer „teurere“ Titel von meinem Wunschzettel endlich haben und lesen können …
Seit einigen Jahren, so auch in diesem Buch, findet Sex bei Balogh erst nach der Eheschließung statt. Wollte ich nur mal erwähnen …
Ich bin ein klein wenig irritiert, Miama. Wieso findest du das erwähnenswert? Ist das wichtig für dich?
Und gabs bei Balogh früher nicht häufig gar keine Sexszenen, zumindest nicht explizit? Ich hab mir gerade bei „The Arrangement“ gedacht, dass Balogh doch in letzter Zeit ganz schön freizügig und ausufernd geworden ist! ;)
Erst mit den Huxtables fing sie an, Sex erst nach der Ehe zu schreiben. Ich denke mir, dass sie damit wohl eine für sie wichtige persönliche Änderung vorgenommen hat.