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OT: Murder with Peacocks
Meg Langslow Mysteries, Part 1
Inhalt:
Meg Langslow ist verzweifelt. Gleich drei Verwandte haben sie mit ihrer jeweiligen Hochzeitsplanung betraut. Und Meg hat alle Hände voll zu tun, ihre exzentrische Familie unter einen Hut zu bringen. Da kommt ihr die Ankunft einer Fremden, die Andeutungen über alte’Leichen im Keller’eines der Hochzeitspaare macht, äußerst ungelegen. Zumal diese Fremde kurz darauf unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden wird. Auf Megs endloser Liste der zu erledigenden Dinge steht plötzlich auch die Jagd nach einem gefährlichen Killer – wobei das nächste große Familienereignis ihre eigene Beerdigung zu werden droht …
Kommentar:
Trotz eines Mordes und mehrerer Mordanschläge handelt es sich bei diesem Buch eher um eine Familiengeschichte als um einen Krimi. Die Mordermittlungen laufen nur nebenbei ab, stattdessen geht es vorrangig um die Organisation der drei Hochzeiten mit all den dazugehörigen amerikanischen Absonderlichkeiten. Megs ziemlich seltsame, aber weitgehend liebeswerte Familie trägt ihren Teil zu einem recht skurrilen amüsanten Buch bei, das aber nicht sonderlich spannend ist und das zumindest ich schnell wieder vergessen werde.
Wertung:
9/15 – Nette, ganz lustige Unterhaltung ohne echtes Krimiflair, denn entgegen des Klappentextes bzw. dt. Untertitels (»Meg Langslows erster Fall«) ermittelt die Goldschmiedin nicht wirklich.
OT: Where Memories Lie
Duncan Kincaid und Gemma James, Teil 12
Inhalt:
Als Erika Rosenthal 1939 aus Berlin floh, verlor sie eine wertvolle Brosche. Nun, fast 70 Jahre später, wird das Schmuckstück in einem bekannten Londoner Auktionshaus angeboten und von einer jungen Frau ersteigert. Erika bittet ihre Freundin Inspector Gemma James herauszufinden, wer die Frau ist. Doch kurz nachdem Gemma die Identität der Käuferin ausfindig gemacht hat, wird diese tot aufgefunden. Bei ihren Nachforschungen stoßen Gemma und ihr Mann und Kollege Superintendent Duncan Kincaid auf ein grausames Geheimnis in Erikas Familie …
Kommentar:
Kincaid und James ermitteln wieder – und zwar auf gewohnt hohem Nivau! Die Handlung ist spannend, mitreißend und trotz aller Emotionalität nicht zu dramatisch oder tragisch, und die Autorin stellt einmal mehr unter Beweis, dass sie eine Meisterin ist, wenn es darum geht, eine Vielzahl verschiedener Erzählstränge und Perspektiven völlig mühelos, unnachahmlich elegant und überzeugend ineinander zu weben. Dabei geht es aber immer ruhig und nicht zu abgehoben zu: Man hat den Eindruck, dass hier relativ realistische Ermittlungsarbeit zu relativ realistischer Ereignissen beschrieben wird, bei der nicht die komplette Verwandt- und Bekanntschaft der Ermittler von heillosen Psychopathen abgemurkst wird. Die »Normalität« des Falles ist in heutigen Zeiten wirklich eine erfreuliche Wohltat!
Darüber hinaus schafft Crombie es, das Privatleben von Gemma und Duncain, glaubwürdig weiterzuentwickeln und so unaufdringlich einzubringen, dass es nicht mal mich stört, obwohl ich es eigentlich überhaupt nicht mag, wenn die Ermittler persönlich betroffen und in die Fälle involviert sind.
Fazit:
15/15 – Crombie in Bestform, hier passt einfach alles! Ein toller, ruhiger Krimi in englischer Tradition.
2. Teil der Millennium-Serie
Inhalt:
Ein ehrgeiziger junger Journalist bietet Mikael Blomkvist für sein Magazin Millennium eine Story an, die skandalöser nicht sein könnte. Amts- und Würdenträger der schwedischen Gesellschaft vergehen sich an jungen russischen Frauen, die gewaltsam ins Land geschafft und zur Prostitution gezwungen werden. Als sich Lisbeth Salander in die Recherchen einschaltet, stößt sie auf ein besonders pikantes Detail: Nils Bjurman, ihr ehemaliger Betreuer, scheint in den Mädchenhandel involviert zu sein. Wenig später werden der Journalist und Nils Bjurman tot aufgefunden. Die Tatwaffe trägt Lisbeths Fingerabdrücke. Sie wird an den Pranger gestellt und flüchtet. Nur Mikael Blomkvist glaubt an ihre Unschuld und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Seine Nachforschungen führen in Lisbeths Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die ihn bald das Fürchten lehrt.
Kommentar:
Wow! Eine grandiose Fortsetzung des ersten Teils – nur noch besser! Während der erste Teil zu Anfang und Ende (Aufklärung der Wennerstroem-Affäre) noch einige Längen hatte, wird man hier von der ersten Seite an in den Bann der Handlung gezogen. Allerdings muss man sich auf die eigenwillige Protagonistin Lisbeth einlassen, denn die Exzentrikerin ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte: Die in eigenem Interesse ermittelnde Hackerin befindet sich nicht nur unter Mordverdacht und auf der Flucht, sondern es wird darüber hinaus ihre Vergangenheit aufgedeckt. Mikael Blomkvist hilft ihr, wo er kann, spielt aber in »Verdammnis« eigentlich nur eine untergeordnete Rolle.
Vieles in diesem Buch ist an der Grenze des Erträglichen, etwa das Maß an psychischer und psychischer Gewalt, die extremen Gegenspieler (ein mysteriöser Drahtzieher, ein schmerzresistenter Superkämpfer á la »Beißer« und verschwörerische Spione) sowie zugegebenermaßen auch Lisbeth selbst, mutiert sie doch in diesem Buch endgültig zu einer Superheldin, die offenbar wirklich alles kann, schafft und überlebt. Doch obwohl das Geschehen teilweise an die James- Bond-Filme erinnert (wenngleich gottlob mit überschaubarerer Action), überschreitet Larsson die Grenze nicht, sondern liefert ein extrem unterhaltsames und spannendes Buch – zumal er es schafft, bis fast zum Ende offen zu lassen, ob bzw. was Lisbeth mit den Morden, die ihr zu Last geleget werden, zu tun hat.
Wertung:
15/15 – Ein richtig guter, spannender Krimi auf allerhöchstem Niveau.
Originaltitel: Careless in Red
14. Fall von Inspektor Lynley
Inhalt:
Es ist Ende April. Durch das wechselhafte Frühlingswetter wandert ein Mann die Küste Cornwalls entlang. Seit Wochen hat er nicht mehr in einem Bett geschlafen, sich gewaschen, sich rasiert. Als er über der Klippe bei Polcare Cove innehält, bleibt sein Blick an etwas Rotem hängen. In der Tiefe liegt ein zerschmetterter Körper. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich als Sabotageakt und Mord, und die örtliche Ermittlerin Bea Hannaford steht bald schon einem ganzen Dutzend Verdächtigen gegenüber – darunter auch der Wanderer, der von sich behauptet, Thomas Lynley zu heißen, doch ausweisen kann er sich nicht. Als Hannaford bei New Scotland Yard Informationen einfordert, bekommt sie seine Dienstmarke übermittelt, die keineswegs vernichtet wurde, als Lynley nach dem tragischen Tod seiner Frau den Dienst hatte quittieren wollen. Hannaford bezieht den Detective Superintendent, der er nicht mehr zu sein behauptet, in ihre Ermittlungen ein. Und tatsächlich hat Lynley bereits einen ersten Verdacht. Nur eine Person, weiß er, kann ihm auf unbürokratischem Wege mehr Informationen beschaffen. Und er ruft Barbara Havers an …
Kommentar:
Das vorliegende Lynley-Buch spielt kurz nach dem Tod seiner Frau Helen, und Thomas gerät eher zufällig in eine Mordermittlung, mit der er eigentlich überhaupt nichts zu tun haben will. Er spielt deshalb auch nicht wirklich die Hauptrolle, sondern ist nur eine handelnde Person von vielen. Sein innerer Konflikt und seine Trauer kommen zwar immer wieder mal zur Sprache, allerdings dominiert das Thema den Krimi glücklicherweise nicht. Das macht es aber auch nicht leichter, hineinzufinden. Um die ersten 300 Seiten und die Einführung zahlloser seltsamer Menschen, die irgendwie in den Fall verwickelt zu sein scheinen, zu überstehen, benötigt man schon ein gewisses Durchhaltevermögen; danach wird die Handlung besser und spannender. Auch die Auflösung überzeugt. Trotzdem: Georges Eigenheit, das Innenleben sämtlicher auftauchender Personen auszuleuchten, ist einfach anstrengend, zumal sie mit einer Vielzahl verschiedener Erzählperspektiven verbunden ist – zu vieler, für meinen Geschmack.
Wertung:
8/15 – Alles in allem ein solider Krimi; von ihrer Bestform ist die Autorin aber weit entfernt.
Originaltitel: The Old Wine Shades
20. Teil der Inspektor-Jury-Serie
Inhalt:
Als Inspektor Jury eines Abends im Pub von einem äußerst redseligen Fremden angesprochen wird, will er eigentlich nur eines: In Ruhe ein Glas Wein trinken. Daraus wird jedoch nichts, denn die Geschichte, die dieser Mann namens Harry Johnson zu erzählen hat, zieht Jury sofort in ihren Bann. Johnson erzählt nämlich von seinem Freund Hugh Gault, dessen Frau, Kind und Hund ein Jahr zuvor auf mysteriöse Weise in der ländlichen Idylle Surreys verschwunden waren. Jury kann nicht anders und schaltet sich in die Ermittlungen ein. Keine Sekunde zu spät, wie sich herausstellt: Denn als Jury nicht nur mit Hugh Gault, sondern auch mit dessen tot geglaubter Ehefrau zusammentrifft, zählt er bereits eine Leiche zuviel und zwei Personen zu wenig im Umkreis von Harry Johnson …
Kommentar:
Die Inspektor-Jury-Serie hat mit diesem Krimi einen neuen Tiefpunkt erreicht. Die Handlung – soweit überhaupt vorhanden – schleppt sich dröge dahin und hat echtes Potenzial, die Jury-Fans zu Tode zu langweilen, etwa mit seitelangen öden Dialogen zwischen Jury und Harry, die u.a. quantenphysikalische Theorien austauschen. Zugeben, die zweite Hälfte des Buches ist besser und vor allem weniger ermüdend als die erste, allerdings hat einem die erste Hälfte zu dem Zeitpunkt schon so dermaßen die Lust auf diesen Fall verdorben, dass das auch nichts mehr nutzt – zumal das offene Ende nicht gerade zur Besänftigung des Lesers beiträgt. Die skurrile Meute aus Long Piddelton taugt leider ebenfalls nicht mehr zur Erheiterung, denn die schrulligen, früher originellen Figuren verkommen mit jedem Buch mehr zu einer müden, höchst lächerlichen Abklatsch ihrer selbst, was leider sogar für meinen früheren Liebling Melrose gilt. Und als wäre all das nicht schon schlimm genug, werden zu allem Übel Teile der Geschichte aus Sicht des titelgebenden Hundes erzählt.
Wertung:
01 – Ein Gnaden- bzw. Nostalgiepunkt in Erinnerung an bessere Jury-Zeiten, den das Buch für sich genommen eigentlich nicht verdient, da es ist schlicht und ergreifend eine Zumutung ist. Dieser Jubiläumsfall zeigt mir, dass sich die Serie, die sich hinsichtlich der letzten Bände wenigstens die meiste Zeit auf einem (unteren) Mittelmaß bewegt hat, einfach überlebt hat. Manchmal wäre es sicher besser, einer Serie ein Ende zu bereiten, bevor sie langsam vor die Hunde geht. Andererseits: Existenzberechtigung hat, was sich verkauft, nicht?
Inhalt:
In diesem psychologischen Thriller von Arnaldur Indriðason über eine isländische Femme fatale geht es um Leidenschaft und Liebe – und um einen überaus raffiniert geplanten Mord.
Kommentar:
Der obige Klappentext ist zwar kurz, weckt aber zielsicher trotzdem völlig falsche Erwartungen! Und überhaupt: Vorsicht! Wer »Gletschergrab« oder die Erlendur-Krimis von Indridason kennt und von »Tödliche Intrige« ähnliches erwartet, wird wenig Freude haben. Es ist natürlich lobenswert, wenn ein Autor auch mal was wagt und etwas völlig anderes macht; in diesem Fall geht der Versuch nur leider ziemlich in die Hose.
Die Geschichte wird vom Protagonisten rückblickend erzählt – mit einer Distanz allerdings, die in Anbetracht der Geschehnisse und der »großen Gefühle« völlig unangemessen wirkt und die alles andere als mitreißend ist. So plätschert das Buch dröge und spannungsarm vor sich hin und bleibt trotz der eigentlich guten Idee viel zu sehr an der Oberfläche, um zu fesseln. Eine gewisse Spannung bezieht »Tödliche Intrige« aus dem großen Clou gegen Mitte des Buches (auf den ich aus Spoiler-Gründen nicht näher eingehen kann und will), der den arglosen Leser kurzfristig aus seiner Langeweile reißt; leider rettet das das Buch auch nicht mehr.
Wertung:
5/15 – Kein wirklich schlechtes Buch, aber eben auch kein gutes. Bei der Masse an lesenswerten Krimis, die sich auf dem Markt tummeln, habe ich das Lesen dieses Werks als Zeitverschwendung empfunden. Und unter »Thriller«, psychologisch oder nicht, versteh ich ohnehin was ganz anderes!
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