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[Rezension] Sarah MacLean: Ten Ways to be Adored When Landing a Lord

Love by Numbers, Book 2

Inhalt:
Nicholas St. John wird von Londons populärster Frauenzeitschrift zu einem der begehrenswertesten Singles der Stadt ausgerufen und kann sich daraufhin kaum mehr vor Angeboten aller Art retten. Da kommt es ihm gerade recht, dass der Duke of Leighton ihn bittet, dessen verschwundene Schwester Georgiana zu finden. Ihre Spur führt Nicholas aus der Stadt und weit in den Norden, nach Yorkshire, dort verliert er ihre Fährte aber zunächst. Stattdessen lernt er Lady Isabel kennen, die ihn bittet, ihre Antiquitätensammlung anzusehen und zu schätzen. Nicholas willigt ein, und ihm wird schnell klar, dass in Lady Isabels Haus etwas ganz und gar nicht stimmt, doch er kann sich trotzdem nicht gegen seine aufkeimenden Gefühle für die Frau mit all ihren Geheimnissen wehren … 

Kommentar:
Nachdem ich das Debüt von Sarah MacLean nicht ganz so überzeugend fand wie der Rest der Welt, hatte ich mich fast schon ein wenig geärgert, dass ich Band 2 vorschnell zum Schnäppchenpreis vorbestellt hatte. Zwischenzeitlich hatte ich sogar schon überlegt, »Ten Ways« abzubestellen, mich dann aber dazu entschlossen, der Autorin noch eine Chance zu geben – was für eine gute Entscheidung!

Die Geschichte an sich ist nichts besonderes und so oder ähnlich schon oft dagewesen, aber Sarah MacLean beweist mal wieder, dass man das Rad nicht neu erfinden muss, um einen überzeugenden historischen Liebesroman abzuliefern. Man muss ihn einfach nur gut schreiben und mit lebendigen Figuren bereichern, dann reicht auch ein simpler Plot, in dem die Helden eher zufällig übereinanderstolpern, sich sofort sympathisch sind und sich kennen und lieben lernen. Damit es nicht langweilig wird, müssen natürlich – so auch hier – eine Reihe Hürden und diverse Missverständnisse überwunden werden, diese sind in diesem Buch aber erfreulicherweise nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern weitestgehend glaubwürdig. Die Häufung von Krisen am Ende ist ein wenig zu viel des Guten, aber aufgrund des Umgangs der Helden mit den Problemen ist das zu verkraften.

Die Protagonisten verhalten sich zwar nämlich – beherrscht von ihren Ängsten – manchmal etwas irrational, erkennen ihre Fehler aber und versuchen, diese wieder gutzumachen und um ihre Liebe zu kämpfen. Und zwar nicht erst (gefühlte) hundert Leidensjahre später, während derer sie sich und die Leser mit ihren lächerlichen Konflikten und Zickereien gequält haben, sondern praktisch in unmittelbarem Anschluss nach der Entstehung eines Missverständnisses. Hier gibt es keinen falschen Stolz, keine Ignoranz, keinen beledigten Rückzug und keine Folgemissverständnisse, sondern die Helden räumen ihre Fehler aus der Welt. Und zwar in Gesprächen! Man stelle sich das vor: Die Helden reden miteinander – es ist kaum zu fassen.

Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass Sarah MacLean tolle Helden geschaffen hat. Isabel ist intelligent, schlagfertig, mutig, entschlossen und bereit, zum Wohle ihres Bruders und ihrer Mitbewohner bis zum Äußersten zu gehen. Phasenweise ist sie eine Spur zu altruistisch, das stört aber nicht wirklich, zumal das Gesamtbild stimmig ist. Und dann ist da noch Nicholas. Nicholas St. John – das klingt ja schon so toll. Und tatsächlich ist Nicholas … haaaach! Nicholas ist wirklich anbetungswürdig und einer der wundervollsten Liebesromanhelden, die mir in den letzten Jahren begegnet sind! Er ist genau im richtigen Maße arrogant und von sich eingenommen, aber dabei hilfsbereit, verantwortungsvoll, liebenswert, zupackend, bodenständig, freundlich, humorvoll und so so so sexy mit seinem schiefen Lächeln und der Narbe über die Wange. Wie er Isabel betrachtet und beschreibt, wie er mit seinem türkischen Freund umgeht und wie nett er zum zehnjährigen Duke ist, ist hinreißend. Und noch viel umwerfender ist sein Verhalten, nachdem Isabel von seinem Verrat erfahren hat: Obwohl sie ihn abweist und ihm nicht zuhören will, verzichtet er auf jegliche Selbstgerechtigkeit und falschen Stolz; stattdessen entschuldigt er sich und besteht trotz ihrer Ablehnung darauf, ihr alles zu erklären, ihr zu beweisen, dass er auf ihrer Seite ist und dass sie ihm vertrauen kann. Dass Nicholas auch noch eine schwierige, aber nicht zu schicksalsträchtige Vergangenheit hat, macht ihn endgültig zum absolut perfekten »tortured hero«. Einzig Heiratsanträge könnte er vielleicht noch ein bisschen üben, aber das ist auch sein einziges Manko (und eigentlich ist es auch egal, ob er einen romantischen Heiratsantrag macht oder einen unromantischen, Hauptsache, er fragt überhaupt!). Und daher noch mal abschließend: Haaach!

Ebenfalls gut gelungen sind die Nebenfiguren. Gleichermaßen interessant wie auch imposant ist der Auftritt des überaus arroganten Duke of Leighton, der im Folgeband von Juliana, der Schwester von Nicholas und Gabriel (Protagonist aus Band 1 der Serie), von seinem hohen Ross geholt wird. Darüber hinaus sorgen vor allem Nicks türkischer Freund Rock (von den Frauen heimlich nur »the Giant« genannt) und Isabels zehnjähriger Bruder James für nette Szenen und humorvolle Dialoge. Apropos: Humor und geistreiche Dialoge gibt es hier – wie schon in Band 1 – jede Menge, sodass das Buch extrem witzig, spritzig und unterhaltsam ist.

Fazit:
14/15 – Ein wundervoller Liebesroman mit vielen humorvollen wie auch hinreißendenn Szenen und einem anbetungswürdigen Protagonisten.

Trivia:
Auf dem Blog »The Season« gibts einen netten Beitrag von Sarah MacLean mit dem Thema »Ten Ways (my) Characters Are Almost Certain to Misbehave«.

Serieninfo:
01 Nine Rules to Break When Romancing a Rake – 10/15
02 Ten Ways to Be Adored When Landing a Lord – 14/15
03 Eleven Scandals to Start to Win a Duke’s Heart (2011)

13 Kommentare zu [Rezension] Sarah MacLean: Ten Ways to be Adored When Landing a Lord

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