Originaltitel: You Slay me
1. Teil der Aisling-Grey-Serie
Inhalt:
Die junge Amerikanerin Aisling Grey reist im Auftrag ihres Onkels als Kurier nach Europa: Sie soll eine wertvolle Antiquität an eine reiche Sammlerin in Paris liefern. Doch zu ihrem Entsetzen findet sie die Frau tot in ihrer Wohnung vor. Die Umstände weisen auf Mord hin, und zwar auf einen nicht ganz alltäglichen rund um die Leiche finden sich geheimnisvolle Symbole. Da taucht unvermutet ein gut aussehender Mann am Tatort auf, der sich als Interpol-Inspektor Drake Vireo vorstellt. Aisling ist fasziniert von seiner Ausstrahlung, doch sie muss schon bald erfahren, dass der Schein trügt. Denn Drake gehört zu einem uralten Geschlecht von Drachen, die menschliche Gestalt annehmen können …
Kommentar:
Der erste Teil der Aisling-Grey-Serie spielt in Paris und entführt die Protagonistin in die Welt von Wiccas, Magiern, Dämonen und – wie der Titel schon sagt – um Drachen in Menschengestalt. Aisling gerät mehr oder weniger zufällig in diese Kreise, muss sich aber mit der Tatsache arrangieren, dass sie eine Hüterin und Gefährtin eines Drachen ist und eine Menge zu lernen hat – und zwar schnell, denn sie muss nebenbei auch noch zwei Morde aufklären, derer sie verdächtigt wird! In der Konfrontation Aislings mit dieser für sie völlig neuen magischen Welt mit ihren seltsamen Gestalten steckt natürlich eine Menge Humorpotenzial, das von MacAlister gekonnt genutzt wird – glücklicherweise ohne auf Slapstick-Niveau abzugleiten. Die Aufklärung der Verbrechen geschieht eher nebenher, aber da das Buch ja nunmal kein Krimi ist und auch nicht sein will, ist das völlig in Ordnung.
Aisling ist eine sympathische Protagonistin, die erfreulicherweise nicht perfekt ist und all den Dingen, die da auf sie einstürzen, ein wenig ratlos gegenübersteht. Wie in jedem guten Märchen hat sie aber das nötige Glück und die richtigen Freunde, um ihren Kopf immer wieder aus der Schlinge zu retten. Die Nebenfiguren wie der ziemlich undurchsichtige, höchst dominante Drache, der Taxifahrer René und die Heilerin Amélie sind ebenfalls gut gelungen, das absolute Highlight tapst aber auf vier Pfoten durch die Szenerie: in Gestalt von Jim, einem Dämon im Neufundländerkörper. Die trockenen Dialoge zwischen dem bepelzten Dämon und Aisling sind einfach absolut klasse.
Trotz allem fehlt dem Buch irgendwas, ohne dass ich sagen könnte, was. Nicht nur hab ich ziemlich schwer reingefunden, sondern der zündende Funke springt einfach nicht über. Vielleicht liegt es daran, dass man sich (auch als Leser) erst mal in dieser fremden Welt zurechtfinden und deshalb mit relativ vielen Erklärungen herumschlagen muss. Vielleicht kommt mir der Romancefaktor zu kurz. Vielleicht liegt es aber auch an der Übersetzung. Die ist definitiv nicht grundsätzlich schlecht, ich habe aber den Eindruck, dass sie den lockeren Ton des Originals nicht ganz so gut trifft. Nachdem ich nämlich nach ungefähr der Hälfte des Buchs von der deutschen Ausgabe zum englischen Original gewechselt habe, war ich weit mehr angetan. Das kann aber natürlich ebenso gut mit der Handlung zusammenhängen, die zu diesem Zeitpunkt spannender wurde, also kann ich nur nochmal wiederholen: Ich weiß eigentlich nicht so wirklich, woran es liegt, das das Buch es nicht in die absolute Oberklasse schafft.
Wertung:
10/15 – Ein gutes, witziges Urban-Fantasy-Buch mit leichtem Krimi- und Romance-Einschlag, dem aber das gewisse Etwas fehlt.
Wie du hatte ich ebenfalls das Gefühl, dass das gewisse Etwas fehlt und ich brauchte etwas länger, um reinzufinden.
Dennoch habe ich die Serie gerne gelesen.
Insgesamt gefiel sie mir viel besser als die Vampirreihe.
Ich werde die Serie auch definitiv weiter verfolgen! Allein schon wegen Neufie-Jim! ;)
Mir haben aber die Dark-Ones-Vampire auch gut gefallen; ich mag einfach den Humor von MacAlister gerne.
Mir gefielen die ersten zwei, drei Bücher der Dark Ones-Reihe, vor allem das Buch mit den Geistern. Die restlichen waren allerdings ziemlich schwach und mich störte es, dass es immer den gleichen Typ Heldin gab.
Mir lag der Humor einfach total. Aber ich verstehe was du mit dem Romancefaktor meints. Manchmal hätte ich mir da auch mehr gewünscht. Ich habe mir alle Teile gekauft, aber erst den 1. Teil gelesen. Die anderen kommen aber bald nach.
LG
Sunny
Ich habs ja irgendwie nie geschafft, mir nen weiteren Teil vorzunehmen. Dazu hat mich Teil 1 offenbar wirklich nicht genug überzeugt – angesichts all der anderen tollen Bücher, die so bei mir rumstehen.