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Rachel Gibson: Gut geküsst ist halb gewonnen

Originaltitel: Sex, Lies and Online Dating
1. Teil der Schriftstellerinnen-Serie

Inhalt:
Es knistert nur so vor erotischer Spannung, als sich die Krankenschwester Lucy Rothschild und der Klempner Quinn endlich gegenüber stehen. Denn kennengelernt hatten sie sich in einem Dating-Chat. Doch Lucy ist in Wahrheit gar keine Krankenschwester, sondern Krimiautorin, und Quinn kein Klempner, sondern als Polizist undercover auf der Jagd nach einer Serienmörderin, die ihre Opfer über das Internet aussucht. Obwohl Lucy seine Hauptverdächtige ist, fühlt Quinn sich unwiderstehlich zu ihr hingezogen. Und auch Lucy lässt Quinn nicht kalt …

Kommentar:
Dass die Krimihandlung vorhersehbar und wenig spannend ist, würde ich bei einem Roman diesen Genres ja entschuldigen, allerdings sollte dann doch wenigens die Liebesgeschichte prickelnd sein. Das ist aber leider nicht der Fall, sie ist total austauschbar und in ihrem Verlauf ebenso absolut vorhersehbar wie die Mörderhatz. Es nimmt einer Geschichte einfach das Potenzial zum Mitfiebern, wenn man die Sichtweisen beider Protagonisten hinsichtlich einer Situation kennt, insofern führt die falsche Einschätzung von Handlungsweisen eher zum Augenrollen beim Leser – z.B. wenn Lucy Quinns Berührung entgegenfiebert, indem sie die Luft anhält und sich an die Wand sinken lässt, weil ihre Knie weich werden, er ihre Reaktion aber als Zurückweisung deutet.

Hinzu kommt, dass beide Protagonisten irgendwie leblos wirken. Abgesehen davon, dass ich bildlich vor mir sehen kann, dass Lucy Flanellschlafanzüge mit lustigen Aufdrucken (z.B. Lippen und irgendwelchen kuschligen Tieren) trägt, habe ich kaum eine Vorstellung von ihr. Sie ist einfach hübsch und nett. Findet zumindest Quinn. Von Quinn erfahren wir übrigens immerhin, dass er eine »ernstzunehmende Wölbung« (S. 254) aufweisen kann, dass sein Schaft einen »Fuß« (S. 257) hat und dass er ein hervorragender und blitzgescheiter Ermittler ist, der einem ausgedruckten Dokument sofort ansieht, dass es mit Microsoft Word geschrieben wurde (S. 190). Aber um den Spott beiseite zu lassen: Beide Figuren sind irgendwie zu glatt und gewöhnlich, haben keine Ecken und Kanten, die sie zu etwas besonderem machen, und sind somit ebenso austauschbar wie die Handlung.

Daneben ist der Stil der Autorin überhaupt nicht mein Ding. Die überexakte Beschreibung von Szenen und Dingen inkl. der inflationären Verwendung von Adjektiven (s. auch hier) empfinde ich einfach als extrem enervierend. Rachels Vorstellung von Szenenbeschreibeung liest sich beispielsweise so: »Auf ihrem 17-Zoll-Flachbildschirm schwammen hungrige Haie durch das blaue Gewässer des Great Barrier Reef. Lucy ging zu ihrem Schreibtisch und griff nach der Maus. Der Hai-Bildschirmschoner verschwand, und zum Vorschein kam eine Szene aus dead.com [ihr Krimi], die sie gerade überarbeitet hatte. Sie bewegte den Mauszeiger zur rechten oberen Ecke und verkleinerte das Dokument zu einem Icon in der unteren linken Hälfte der Task-Leiste.« (s. 123) Ehrlich, vor allem der letzte Satz erzählt mir mehr, als ich wissen will. Und zwar weit mehr! Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Gibson einfach Seiten füllen musste, weil der Abgabetermin unaufhaltsam näher rückte, ihr die Zeit davon lief und ihr außerdem nichts wirklich Zündendes mehr eingefallen ist.

Wertung:
7/15 – Inhaltlich wie stilistisch nicht das, was ich nach all den Lobeshymnen über Rachel Gibson und dieses Buch erwartet habe.

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