Eigentlich ist ohnehin klar, dass man als angehender Autor von Zuschuss- und Bezahlverlagen besser die Finger lassen sollte, wenn man keinem Nepp aufsitzen will; jetzt ist die mangelnde Seriösität allerdings bewiesen worden.
Die Autorengruppe »42er-Autoren«, bestehend aus den Schriftstellern Tom Liehr, Michael »Kaelo« Janßen und Michael Höfler, haben an sechs solcher Verlage eine 9-seitige Textprobe zur Prüfung eingesandt. Das Manuskript ist sprachlich wie inhaltlich völliger Humbug, ebenso wie der von den 42er-Autoren erdachte Verfasser, ein angeblicher Krankenpfleger aus Dresden, seines Zeichens auch Kassenwart des Indianerclubs Winnetou Radebeul, wie er den Verlagen stolz mitteilt.
Unfassbarerweise fordern die »Verlage« aufgrund ihres positiven Eindrucks vom Textauszug das Gesamtmanuskript an, und da die Initiatoren keine Lust haben, sich die mehr als 800 Seiten aus den Fingern zu saugen, kopieren sie Texte unterschiedlicher Autoren beim Projekt Gutenberg zusammen, die nicht das geringste miteinander zu tun haben, versehen sie mit Überschriften und reichen das Ganze ein. Überflüssig zu erwähnen, dass nur ein Verlag das Manuskript ablehnt, während die anderen fünf Verlage des Lobes voll sind und für unterschiedliche Bearbeitungskosten (bis zu 30000 Euro) den internationalen Durchbruch versprechen.
Details könnt ihr bei Spiegel online nachlesen – vor allem die Aussagen der Verlage machen einen sprachlos. Wenn nicht so viele ahnungslose Leute auf solche Verlage reinfallen und sich an den Rande des Ruins bringen würden, könnte man besseren Gewissens drüber lachen!
Bei YouTube liest Krankenpfleger »Rico Beutlich« aus seinem Werk: Rico liest
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