Zu Rezensionen kann ich mich derzeit leider absolut nicht aufraffen, aber damit hier wenigstens ein bisschen was passiert, werd ich mal versuchen, wenigstens immer mal zu posten, was ich zuletzt gelesen habe. Der Januar lohnt sich auch richtig; obwohl viel zu tun, hatte ich abends bzw. am Wochenende noch den Kopf zum Lesen frei.
Gregor Weber: Feindberührung (Grewe #1) – 14/15
Die Fallschirmjäger sind immer die ersten, die in Auslandseinsätze geschickt werden, die ersten, auf die geschossen wird, die zurückschießen, töten, getötet werden. Lars »Bomber« Rems war einer von ihnen. Jetzt liegt der ehemalige Afghanistan-Kämpfer tot in seiner versifften Wohnung, elf Messerstiche in der Brust. Zunächst glaubt Hauptkommissar Grewe an Drogen, Suff, Milieu. Doch irgendwas stimmt daran nicht. Denn seit seiner Verwundung war Bomber nicht mehr auf Spur, berichten die Kameraden. Grewe spürt, dass es hier um mehr als einen Mord geht …
Das Krimidebüt von SR-Tatort-Kommissar Gregor Weber hat mich wirklich umgehauen, hier passen Figuren, Fall und Spannung – und der Schreibstil ist auch richtig gut. Wenn man sich nicht am Bundeswehr-/Kriegssetting stört und auf Ermittlerkrimis ohne großartige Thrillerelemente steht, ist man mit diesem Buch gut beraten! Der zweite Fall von Grewe und seinem Team ist direkt auf meinen Wunschzettel gewandert. (Neben »Kochen ist Krieg«, seinem Buch über das Leben in Profiküchen.)
Maurer: Föhnlage (Jennerwein #1) – 9/15
Bei einem Konzert im schönen Garmisch-Partenkirchen stürzt ein Mann von der Saalempore ins Publikum – tot. Und der Zuhörer, auf den er fiel, auch. Kommissar Jennerwein nimmt die Ermittlungen auf: War es ein Unfall, Selbstmord, Mord? Während er sich mit widersprüchlichen Zeugenaussagen herumschlägt, spekulieren die Einheimischen genussvoll bei Föhn und Bier. Warum ist der hoch angesehene Bestattungsunternehmer Ignaz Grasegger auf einmal so nervös? Derweil verfolgt Jennerwein eine heiße Spur…
Ganz netter Regionalkrimi, der mir in Buchform vermutlich nicht so gut gefallen hätte. Die Lesung des Autors mit deutlich bayerischem Akzent hat aber Spaß gemacht.
Ali McNamara: Zwei Männer für Miss Darcy – 7/15
Darcy McCall fällt aus allen Wolken: Ihre Tante Molly hat ihr nicht nur ein millionenschweres Vermögen hinterlassen, sondern auch ein gottverlassenes Stückchen Erde: die kleine Insel Tara vor der irischen Küste. Und genau hier liegt Darcys Problem, denn das Geld bekommt sie nur, wenn sie zwölf Monate dort verbringt. Widerstrebend lässt sie ihr hippes Londoner Großstadtleben hinter sich, nur um festzustellen, dass die Insel gar nicht so einsam ist. Denn gleich zwei Männer setzen dort alles daran, Darcy zum Bleiben zu bewegen …
Ach ja, Chick Lit halt, und zwar sehr durchschnittliche. Die Protagonistin scheint zu Beginn ne ziemlich nervensägige und oberflächliche Tussi zu sein, wandelt sich allerdings – auf Tara angekommen – in rasendem Tempo zu einer vernünftigen und erstaunlich patenten Frau. Überhaupt geht alles sehr sehr glatt da auf der Insel und die Story plätschert ohne große Spannung vor sich hin. Würde jetzt nicht unbedingt wieder ein Buch der Autorin lesen, auch wenns nicht wirklich schlecht war und den einen oder anderen rührseligen Moment hatte (dafür bin ich ja immer zu gewinnen). Der Unterhaltungswert war für meinen Geschmack einfach zu gering.
Elizabeth Hoyt: Duke of Midnight (Maiden Lane #6) – 13/15
Twenty years ago Maximus Batten witnessed the brutal murders of his parents. Now the autocratic Duke of Wakefield, he spends his days ruling Parliament. But by night, disguised as the Ghost of St. Giles, he prowls the grim alleys of St. Giles, ever on the hunt for the murderer. One night he finds a fiery woman who meets him toe-to-toe-and won’t back down . . .
Artemis Greaves toils as a lady’s companion, but hiding beneath the plain brown serge of her dress is the heart of a huntress. When the Ghost of St. Giles rescues her from footpads, she recognizes a kindred spirit-and is intrigued. She’s even more intrigued when she realizes who exactly the notorious Ghost is by day . . .
Artemis makes a bold move: she demands that Maximus use his influence to free her imprisoned brother-or she will expose him as the Ghost. But blackmailing a powerful duke isn’t without risks. Now that she has the tiger by the tail, can she withstand his ire-or the temptation of his embrace?
Sehr unterhaltsam mit tollen Protagonisten, wenngleich der Duke für meinen Geschmack gerne noch etwas arroganter hätte sein dürfen. Selbst der krimiähnliche Plot ist für einen Liebesroman wirklich ganz gut und spannend gemacht. Ich werde mir direkt den nächsten Band um Artemis‘ Bruder schnappen.
Elizabeth Hoyt: Darling Beast (Maiden Lane #7) – 8/15
Falsely accused of murder and mute from a near-fatal beating, Apollo Greaves, Viscount Kilbourne has escaped from Bedlam. With the Crown’s soldiers at his heels, he finds refuge in the ruins of a pleasure garden, toiling as a simple gardener. But when a vivacious young woman moves in, he’s quickly driven to distraction . . .
London’s premier actress, Lily Stump, is down on her luck when she’s forced to move into a scorched theatre with her maid and small son. But she and her tiny family aren’t the only inhabitants—a silent, hulking beast of a man also calls the charred ruins home. Yet when she catches him reading her plays, Lily realizes there’s more to this man than meets the eye.
Though scorching passion draws them together, Apollo knows that Lily is keeping secrets. When his past catches up with him, he’s forced to make a choice: his love for Lily . . . or the explosive truth that will set him free.
Leider konnte Hoyt das hohe Niveau des Vorgängerbandes nicht halten – was vor allem deshalb sehr schade ist, weil Apollo als angeklagter Mörder, der aus Bedlam geflohen ist, eine extrem interessante Figur mit viel Potenzial ist. Auch Lily, eine mittellose Schauspielerin, hat alles, was eine gute Figur braucht: Charme, Liebenswürdigkeit, Humor, Loyalität (und ein Kind, das mal nicht nervt). Das hilft aber nichts, der Plot flacht trotz der guten Figuren nach einem starken Beginn schnell ab und plätschert ziemlich langweilig vor sich hin. Es sprühen einfach keine Funken zwischen den Protagonisten und die Aufklärung des Verbrechens, dessen Apollo unschuldig angeklagt wurde, ist ebenfalls nicht besonders überzeugend oder spannend, sodass das Buch doch eher eines der schlechteren der Maiden-Lane-Serie ist. Na ja, kann ja mal passieren, beim nächsten Band bin ich trotzdem wieder dabei. ;)
Gregor Weber musste ich glatt erst mal googeln – macht sich doch bemerkbar, dass ich so gut wie kein Fernsehen mehr schaue. ;) Und wenn die Bibliothek die Krimis auf Lager hätte, würde ich sie glatt ausleihen, nachdem ich deine Meinung gelesen habe. Dummerweise haben sie nur „Kochen ist Krieg“ und das reizt mich jetzt erst mal weniger.
Der Batman-hafte Hoyt kling gut. :D Den halte ich mal im Hinterkopf für die Zeit, in der ich wieder historische Liebesromane lesen mag. :)
Das ist schade, dass eure Bib die Weber-Krimis nicht hat, vielleicht notfalls per Fernleihe bestellen? Oder als Wunschanschaffung vermelden? Ich könnte mir wirklich vorstellen, dass dir das Buch gefallen würde.
Der Hoyt ist wirklich nett. Liest du gerade gar keine Historicals, auch keine Quinns?
Fernleihe habe ich hier noch nie ausprobiert – das Wort erinnert mich gerade heftig an mein Studium. :D Und bei den Wunschanschaffungen habe ich gerade einen 32-Euro-Titel über Städtebau beantragt, da muss ich mich jetzt wieder ein bisschen zurückhalten. (Theoretisch kann man zwar mehrere Wünsche pro Monat anmelden, aber die Mittel sind halt begrenzt.)
Momentan lese ich gar keine Historicals mehr, nicht mal Quinn, obwohl ich eigentlich endlich mal die Titel lesen will, die ich von dir übernommen habe.
Ja, okay, mich erinnert Fernleihe auch sofort ans Studium. Das geht natürlich nicht, ich schick dir einfach mein Buch! :D
Ich hab ja ne Zeit lang auch gar keine Historicals mehr gelesen, hatte sie einfach über. Aber jetzt gehts wieder, und sie machen mir wieder Spaß. Gerade ist der neue Quinn hier eingetrudelt (der 4. Smythe-Smith), mal schauen, wie der ist. Die Kritiken sind nicht dolle …
*g* Danke! :)
Ich hatte eine Zeitlang einfach keine neuen in Reichweite, dann habe ich ein paar nicht so tolle erwischt und schon hatte mich die Lust erst einmal verlassen. Dabei wollte ich bei den Smythe-Smith auch weiterlesen (wieso sind davon schon vier raus? Oo). Ich hoffe, die Kritiken irren sich – ansonsten bleibt ja noch das Wiedersehen mit der einen oder anderen vertrauten Figur.
Oh, deine Antwort völlig übersehen.
Ja, man kann problemlos nicht so tolle Historicals erwischen, von denen gibts leider wirklich ne Menge und das Filtern ist und bleibt schwierig. Ich hab mir den 4. Smythe-Smith noch nicht vorgenommen und stattdessen lieber zu neim American-Heiress-Historical von Laura Lee Guhrke gegriffen, den ich schon ewig lesen will – obwohl mich die Autorin in letzter Zeit ja auch eher enttäuscht hat.
Hallo Irina, der Gregor Weber Krimi würde mich auch interessieren…muß mir mal ne Leseprobe runterladen. Von Hoyts Maiden Lane-Serie bin ich eher abgekommen. Die letzten Bücher, die ich daraus gelesen habe, fand ich ziemlich beknackt. (Dieses Buch mit dem Helden, der ein Flußpirat namens Mickey war!) Na ja, die Geschmäcker sind halt verschieden ;-)
Der Flusspirat-Band war mit Abstand der bekloppteste der Serie, den konnte ich auch nicht besonders leiden. Aber ich erinnere mich dunkel, dass du die Serie grundsätzlich eher albern fandest – das kann ich ja von mir nicht behaupten! Also, okay, manche Elemente sind wirklich höchst albern, aber mir gefällt sie halt trotzdem! :)
Bin gespannt, wie dir die Leseprobe von Weber gefällt!