Inhalt:
Mit einer Kugel im Kopf wird Lisbeth Salander in die Notaufnahme eingeliefert. Sie hat den Kampf gegen Alexander Zalatschenko, berüchtigter Drahtzieher mafiöser Machenschaften, ein weiteres Mal knapp überlebt. Aber wird sie gegen den schwedischen Geheimdienst bestehen können, der alle Kräfte mobilisiert, um sie ein für alle Mal mundtot zu machen? Zu groß ist die Gefahr, dass sie die Verbindung zwischen Zalatschenko und der schwedischen Regierung aufdeckt. Unterdessen arbeitet Mikael Blomkvist unter Hochdruck daran, Salanders Unschuld zu beweisen. Es fehlen nur noch wenige Details, und er wird das Komplott gegen Salander aufdecken. Auch als seine Ermittlungen von höchster Stelle massiv behindert werden, führt Blomkvist seine Arbeit unbeirrt fort. Er weiß genau, dass er nur noch diese eine Chance hat, um Lisbeth Salander zu retten.
Kommentar:
Der letzte Teil der Trilogie schließt zeitlich unmittelbar an die Ereignisse in »Verdammnis« an – und zwar so nahtlos, dass ich mich ernsthaft frage, wie ich eigentlich glauben konnte, Teil 2 sei abgeschlossen gewesen! Meisterhaft, wie Larsson das hingekriegt hat. Damit »Vergebung« notfalls auch als ohne die beiden Vorgängerbände funktioniert, wird auf den ersten ca. 300 Seiten allerdings auf die vergangenen Ereignisse zurückgeblickt, vieles (nochmal) erkärt, erhellt und konkretisiert. Dies geschieht zu weiten Teilen aus einer ganz neuen Perspektive, aus der Sicht der »Sektion« nämlich, die zumindest für mich schwer verständlich und verdaulich war. Mit der Aufdeckung der Rolle des Verfassungsschutzes wandelt sich der Krimi zu einem äußerst komplexen Spionage-/Verschwörungsthriller – und das ist eigentlich so gar nicht mein Thema. Trotzdem schaffte es das Buch nach der anfänglichen Durststrecke, mich vollkommen in seinen Bann zu ziehen und wurde so spannend und fesselnd, dass ich es gar nicht mehr weglegen konnte.
Die mit Abstand interessanteste Figur, Lisbeth Salander, wurde zumindest als agierende Person notgedrungen erst mal weit in den Hintergrund gerückt – was aber zugegebenermaßen unvermeidbar war, da sie ja am Ende des zweiten Teils außer Gefecht gesetzt wird und anschließend handlungsunfähig ist. An ihrer Stelle ermittelt zunächst vorrangig Mikael Blomkvist, der unbeirrt für Lisbeth, die Aufklärung der »Zala-Affäre« und vor allem für Gerechtigkeit kämpft; im späteren Verlauf der Geschichte kommt aber auch Salander selbst wieder zum Einsatz und hat maßgeblichen Anteil an ihrer Rehabilitation.
Wertung:
13/15 – Nachdem man die ersten 300 Seiten überstanden hat, entwickelt sich das Buch zu einem echten Pageturner. Obwohl insgesamt etwas schwächer als die beiden Vorgänger, ist »Vergebung« ein würdiger Abschluss dieser herausragenden Millennium-Trilogie.
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