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[Rezension] Meredith Duran: Wicked Becomes You

Inhalt:
Gwen Maudsley hat alles, was eine Frau sich nur wünschen kann; das einzige, was ihr zu ihrem Glück fehlt, ist ein Mann. Als sie allerdings zum zweiten Mal vor dem Altar sitzen gelassen wird, hat sie genug davon, die Erwartungen der Gesellschaft zu erfüllen, denn was hat es ihr gebracht? Sie beschließt, das Leben ab sofort zu genießen, Abenteuer zu erleben und so richtig verwegen zu sein – und wer könnte sie besser unterweisen als Alex Ramsey, der verrufene Freund ihres verstorbenen Bruders?

Kommentar:
Hohe Erwartungen aufgrund früherer bemerkenswerter Bücher sind oft eine Krux – doch nicht so bei Meredith Duran. Auch das dritte Buch, das ich nach »Duke of Shadows« (13/15) und »Bound by Your Touch« (13/15) von ihr gelesen habe, überzeugt auf ganzer Linie mit einer guten Geschichte und wundervollen Figuren.

Die allseits beliebte Gwen Maudsley ist zwar nicht adliger Abstammung, ihr sagenhafter Reichtum in Kombination mit ihrem untadeligen Ruf ermöglicht ihr allerdings dennoch den Zugang zur Londoner High Society. Vor allem ihr Erbe lockt zahlreiche Männer an, doch mit denen hat Gwen ganz offensichtlich kein gutes Händchen: Bereits zum zweiten Mal wird sie kurz vor der Hochzeit von ihrem Verlobten verlassen. Kaum hat sie den ersten Schock überwunden, wandelt sich ihre Trauer in Trotz, und sie beschließt, ihr behütetes Dasein hinter sich zu lassen und stattdessen das Leben zu genießen. Nicht nur Alex Ramsey, dem sie kurz nach der geplatzten Hochzeit einen Kuss abringt, hält sie für überspannt, sondern auch ihre Verwandten und Freunde; dennoch setzt sie ihren Willen durch und reist in Begleitung ihrer Anstandsdame nach Paris, um dort Abenteuer zu erleben. Dass auch Alex sich dort aufhält, kommt ihr nicht ungelegen, denn er ist genau der richtige Lehrer.

Der verrufene Alex Ramsey kennt Gwen schon seit Jahren, denn er war der beste Freund ihres verstorbenen Bruders Richard. Gwen war der Grund für einen Streit zwischen den Freunden, der in letzter Konsequenz zu Richards Tod führte und Alex bis heute verfolgt. Er weigert sich strikt, etwas anderes als brüderliche Gefühle für das Mädchen zuzulassen – oder zumindest versucht er es. Außerdem hat er anderes in Paris zu tun, als sich im Gwen zu kümmern; er will herausfinden, warum sein Bruder eines seiner Landgüter an einen dubiosen Geschäftsmann veräußert hat und dieses zurückkaufen.

Natürlich treffen die beiden in Paris aufeinander, und Alex begleitet Gwen auf ihren Abenteuern und bei den teilweise äußerst amüsanten Versuchen, verwegen zu sein – indem sie zum Beispiel Gläser wirft, diese aber anschließend pflichtschuldig bezahlt (und zwar nicht zu knapp). Es gibt allerdings auch Situationen, in denen Gwen unwiderstehlich veführerisch ist, sodass Alex seine guten Vorsätze, die Finger von ihr zu lassen, nicht lange einhalten kann. Ob amüsant, sexy oder ernsthaft, ob in Paris, entlang der Côte Azur, wohin die Reise die beiden führt, oder zurück in London – jede Szene hat Atmosphäre, bietet amüsante Unterhaltung und ist gleichzeitig ein Schritt auf dem Weg zu einer neuen Beziehung zwischen Gwen und Alex. Einzig die Komplikation zwischen den beiden am Ende sowie die etwas konstruiert wirkende Auflösung um das verkaufte Landgut durch den Bruders sind ein wenig viel, das tut dem Lesevergnügen aber kaum einen Abbruch. Vor allem angesichts des an sich völlig ausgelutschten Plots – braves Mädchen beschließt, ein böses Mädchen zu werden und hängt sich deshalb an einen Schwerenöter – ist das eine beachtliche Leistung.

Fazit:
14/15 – Ein Liebesroman mit Witz und Verstand – Meredith Duran hat sich mit diesem Buch endgültig als eine meiner Lieblingsautorinnen etabliert.

14 Kommentare zu [Rezension] Meredith Duran: Wicked Becomes You

  • Evi

    Na super…
    Bei mir liegt grad erst „Bound by Your Touch“ ganz oben am Zu-Lesen-Stapel und du kommst schon mit dem hier an ;-)
    Ich hoffe ja schon fast, mir gefällt das nicht ganz so gut, sonst „muss“ ich mir schon wieder ein Buch kaufen…

  • Wenn ihr so weiter macht, dann wandert bald noch irgendwas von Meredith Duran in mein Bestellkörbchen. Wo ich doch gar nicht zur Original-Leserin werden wollte! ;-)

  • Originalleser zu werden ist auch ganz schlecht … da muss man nicht nur den deutschen, sondern auch noch den englischen Markt im Auge behalten. Und weil man mit den englischen Büchern nicht hinterher kommt, ist im Zweifel irgendwann die deutsche Ausgabe da, bevor man die englische geschafft hat! *lach* (Ich berichte aus eigener leidvoller Erfahrung, wie du dir sicher denken kannst, Sarah!)

    Meredith Duran hats definitiv verdient, gekauft zu werden, wenn man Liebesromane mag. Ihr Englisch erscheint mir allerdings etwas anspruchsvoller; ich hab bei ihr doch extreme(re) Vokabellücken.

  • Ah, ganz vielen lieben Dank für den letzten Absatz in deinem Kommentar, Irina! Immerhin gerate ich dann bei der Autorin nicht so schnell in Versuchung – obwohl ich ja eigentlich ganz gern mal wieder mehr auf Englisch lesen würde …

  • Winterkatze: Ich weiß nicht, obs allen so geht, aber ich – mit meinem eher auf englische »Historical Romances« eingeschränkten Wortschatz – begegne immer wieder völlig neuen Wörtern und bemühe dict.leo.org deutlich öfter als bei anderen englischen Büchern und brauch einfach länger zum Reinlesen. Aber wer weiß, ob das auch auf dich zutreffen würde oder obs bei dir nicht vielleicht ganz anders wäre?

  • Evi

    Ui, na dann werd ich mal sehen, wie weit ich mit meinem Englisch bei Frau Duran komme…
    Hab heuer schon mal ein Buch abgebrochen, weil es mich sprachlich überfordert hat – es ist nämlich irgendwie lästig, wenn man zwar versteht worum es geht, aber die Nuancen nicht mitkriegt. Und wenn ich pro Seite 10 Wörter nachschlagen muss, wird´s echt fad.
    (Und mein Englisch ist wirklich nicht grad schlecht.)

  • Ich glaube, du als geübte Englischleserin dürftest keine Probleme mit den Duran-Büchern haben, Evi! So schwer zu verstehen ist Duran auch wieder nicht; ich wollte eigentlich nur sagen, dass die Sprache etwas anspruchsvoller ist als bei den meisten anderen Liebesromanen.

  • Ich lese einfach zu selten auf englisch – und da dann vor allem fantastische Jugendbücher, die doch recht einfach zu verstehen sind. Aber ich werde mir die nächsten Tage mal ein paar englische Bücher vornehmen und dann gucke ich weiter. ;)

  • Evi

    Na, das Duran-Buch macht mir eh keine großen Sorgen.
    Aber ich versuche mich gerade an „Pride and Prejudice“ und da bin ich schon leicht frustriert nach 20 Seiten. Vielleicht komm ich ja noch rein, aber irgendwie befürchte ich, dass das zuviel für mich ist. Sollte mich doch nach einer deutschsprachigen Ausgabe umsehen…

  • Winterkatze: Die englischen Liebesromane sind eigentlich gut verständlich.

    Evi: Falls du tatsächlich die deutsche Ausgabe kaufst: Ich hab mal irgendwo gelesen, dass die Übersetzung von Reclam die beste sein soll.

  • Evi

    Oh, danke, Irina. Wollte schon einen Hilferuf auf meinem Blog machen, die verschiedenen Übersetzungen betreffend.
    Hab mich auch durch einige Amazon-Rezis gekämpft, die die Übersetzung ansprechen, leider werfen die bei Amazon alle Kritiken in einen Topf und so sieht man nicht auf den ersten Blick, von welcher Ausgabe die Rede ist.
    Das Original hab ich auf Seite 42 heute frustriert abgebrochen…

  • Hi!
    So. Bestellt. Ich komme zwar im Moment nicht zum Lesen, aber so ein SuB darf ja nicht vernachlässigt werden … Mir geht es übrigens bei Duran auch so, dass ich ihr Englisch als anspruchsvoll empfinde. Ich lese seit 11 Jahren fast ausschließlich auf Englisch und freue mich, dass es doch auch Amis gibt (Duran ist doch Amerikanerin, oder?), die einen etwas größeren Wortschatz haben und verwenden. Meistens habe ich mit britischen Autoren die Erfahrung, dass ich da oft englischtechnisch an meine Grenzen gerate. Die gängigen amerikanischen Autoren hingegen verwenden ja nicht so schrecklich viele Vokablen, und haben oft Lieblingswörter die man sich schnell mal aufs Lesezeichen schreiben kann wenn man Schwierigkeiten hat sie zu behalten. Da ist das Lesen meiner Erfahrung nach sehr einfach. Aber die Briten sind schon manchmal heftig. Gerade auch die Klassiker wie Austen, oder ganz extrem Dorothy Dunnett. Ohne mein Wörterbuch geht da gar nix ;)

  • Oha, Dorothy Dunnett ist wirklich nichts für Einsteiger in Sachen Englisch lesen. Die kennt Wörter, die kein Wörterbuch kennt, noch nicht mal der Leo. Mittlerweile komme ich mit ihren Büchern auch ohne Wörterbuch klar, aber als ich die Lymond-Bücher zum erstenmal im Original las (die ersten 3 wurden ja auch übersetzt), lag stets mein 3 kg Collins-Megawörterbuch aus dem Fremdsprachenkorrespondentenkurs neben mir. Uff! Ich denke, richtig alte Bücher sind aber noch schwieriger zu lesen – bin mal an Wuthering Heights gescheitert und hab es dann auf deutsch gelesen. Bei Meredith Duran dagegen finde ich die Sprache nicht so superschwierig, und die Satzstellung recht gut durchschaubar. Und die Bücher, die ich bisher gelesen habe (Wicked Becomes You kenne ich noch nicht) fand ich richtig super!

  • Vom ersten Dunnett gibts ein englisches Wörterbuch, das die Worte dann in Umgangs-Englisch beschreibt irgendwo online. Meistens kann ich mir den Sinn „erarbeiten“, obwohl das jetzt schwerer klingt als es eigentlich ist. Wuthering Heights wollte ich auch schon immer mal probieren, aber ich habe mich bisher nicht drangewagt :) Ich werde Duran aber auf dem jährlichen Dunnett Treffen im nächsten Monat mal den Mädels dort empfehlen, ich denke sie könnte dort gefallen.

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