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[Rezension] Kelly Jamieson: Dancing in the Rain

 

Klappentext:

Drew Sellers is drowning in broken dreams and empty beer bottles. Hockey was his world, until a bum knee reduced him from superstar to has-been. Then he learns that, thanks to a one-night-stand back in college, he’s the father of a preteen girl with major issues. Her protective aunt sees right through Drew’s BS, but “Auntie P” is no stereotypical spinster. With her slender curves, toned legs, and luscious lips, she has Drew indulging in fantasies that aren’t exactly family-friendly.

At another point in her life, Peyton Watt would have been all over a cocky alpha male who pushes all her buttons like Drew. Right now, though, she needs to focus on taking care of her niece during her sister’s health crisis, all while holding down a job and keeping her own head above water. Besides, Drew’s clearly no father of the year. He’s unemployed. He drinks too much. And he’s living in the past. But after Peyton gets a glimpse of the genuine man behind his tough-guy façade, she’s hooked—and there’s no going back.

 

Kommentar

Ich wollte schon die ganze Zeit eine der drei Eishockey-Serien von Kelly Jameson probieren, jetzt hat mich allerdings ihr neuestes Buch, ein Einzelband, neugierig gemacht. Der Held hier ist zwar auch ein Eishockeyspieler, mit Eishockey hat das Buch aber trotzdem nicht viel zu tun.

Drew Sellers musste sich aufgrund einer Knieverletzung aus dem Profi-Eishockey zurückziehen. Seitdem hadert er mit seinem Schicksal und weiß nichts mehr mit sich und seinem Leben anzufangen, also suhlt er sich in Selbstmitleid und hängt in Bars rum, wo er zu viel trinkt, Frauen abschleppt und Schlägereien anzettelt. Eines Tages taucht eine Frau namens Sara auf und lässt eine Bombe platzen: Sie eröffnet ihm, dass er eine zwölfjährige Tochter hat. Entgegen seiner anfänglichen Erwartungen stellt Sara keinerlei Forderungen und will auch kein Geld. Sie ist zu ihm gekommen, weil sie an Hautkrebs erkrankt ist und bald sterben wird; sie will wissen, ob er bereit ist, Chloe kennenzulernen. Nach einigen Backgroundchecks willigt er ein und findet sich mitten in einer ausgesprochen schwierigen Situation wieder, denn mit Sara geht es schnell bergab. Sie wird immer schwächer, isst kaum noch und ist inzwischen auf die Hilfe ihrer Schwester Peyton angewiesen, die in New York alles hat liegen und stehen lassen, um sich um Sara und Chloe zu kümmern. Unter diesen Umständen ist es nicht gerade einfach, sich kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen. Und dann ist da auch noch die Tatsache, dass es zwischen Peyton und Drew ziemlich heftig funkt, was der Lage allerdings überhaupt nicht angemessen ist, wie sie beide wissen. Das ändert allerdings nichts daran, dass sie sich trotzdem näherkommen …

Wie unschwer zu erraten ist, ist das Buch hochemotional und stellenweise wirklich herzzerreißend – und zwar ohne dass Jamieson irgendwelche Details über das Endstadium von Saras Krebsleiden auspacken würde. Sara selbst wirkt unglaublich tapfer und hat alles geregelt; sie steht inzwischen unter hohem Medikamenteneinfluss, sodass ihr eigenes Leiden nur am Rande thematisiert wird. Der Schwerpunkt liegt eher darauf, wie andere von Saras Krankheit betroffen sind und damit umgehen; wie sie Sara auf dem Weg in den Tod begleiten und versuchen, so normal, wie in dieser Situation nur irgendwie möglich, weiterzumachen und unter der Belastung nicht zusammenzubrechen. Kleine Gesten der Aufmerksamkeit, Fürsorge und Zuneigung bringen den Leser teils zum Lächeln, teils zum Weinen.

 

Die Liebesgeschichte tritt zumindest in den ersten zwei Dritteln des Buchs für mein Empfinden eher in den Hintergrund, denn es geht hier bei Weitem nicht nur um die Beziehung zwischen Peyton und Drew, sondern auch um die Beziehung zwischen Drew und seiner Tochter und um die Frauen untereinander sowie um die Entwicklung der einzelnen Charaktere. Dennoch ist die Anziehung zwischen Peyton und Drew von Anfang an vorhanden und nicht zu übersehen – obwohl beide wissen, dass es angesichts der Lage der falsche Zeitpunkt und irgendwie unangemessen ist, sich aufeinander einzulassen. Sie bemühen sich, das Richtige zu tun, so schwer es ihnen auch fällt, und dieser innere Konflikt der beiden, die perfekt füreinander wären, ist toll dargestellt.

Erst der letzte Teil des Buches widmet sich dann Peyton und Drew, die ihre Leben schließlich miteinander koordieren und dabei einige Hürden überwinden müssen. Diesen Abschnitt fand ich nicht mehr ganz so stark wie den vorherigen, die Handlung wirkt ein bisschen in die Länge gezogen und mit einem eher unnötigen Konflikt bereichert, der nicht so richtig zu Drew und Peyton passt.

Sämtliche Figuren sind extrem gut gelungen, angefangen bei der pragmatischen Sara (ihr gelassener Auftritt zu Anfang des Buches, als sie Drew von seiner Tochter erzählt, hat mich sehr beeindruckt) über Drews und Peytons Freunde bis hin zu den Hauptfiguren. Chloe ist trotz einiger Teenie-Attitüden ein tolles Mädchen und – angesichts der Lage wenig verwunderlich – ziemlich reif für ihr Alter. Dankenswerterweise wurde bzgl. ihres Zusammentreffens mit Drew auf weiteres Konfliktpotenzial verzichtet: Sie lehnt Drew nicht ab, sondern freut sich über den neu gewonnenen Vater.

Peyton ist wundervolle Heldin, vernünftig, beherrscht und aufopferungsvoll. Um sich um ihre Schwester kümmern zu können, setzt sie ohne zu zögern ihre berufliche Karriere aufs Spiel. Sie hat zunächst ziemliche Vorbehalte gegen Drew (nicht ohne Grund), entwickelt aber viel Verständnis für ihn, als sie ihn näher kennenlernt, und ist in der Lage, ihr Urteil über ihn zu revidieren, als er sich ändert und zeigt, dass er ein guter Kerl ist.

Und das ist er! Er ist die beeindruckendste Figur von allen und wächst, ohne es selbst so recht zu merken, mit seinen Aufgaben. Er hat anfangs große Zweifel, ob er in der Lage sein wird, Verantwortung für ein Kind zu übernehmen, obwohl er doch selbst strauchelt und mit seinem Leben hadert. Doch mit der Zeit entwickelt er sich vom selbstmitleidigen Einsiedler zum Fels in der Brandung für die erschütterten Frauen und ist unaufgefordert jederzeit da, wenn er gebraucht wird, ob für handwerkliche Dinge, als Chauffeur/Babysitter für seine Tochter, als Gesprächspartner oder als Schulter zum Ausweinen. Die Frauen geben seiner Existenz wieder einen Sinn – und dank der Erkenntnis, dass das Leben zu kurz ist, um es zu vergeuden, sucht er sich auch eine neue berufliche Herausforderung. Nicht zuletzt weil er ein Mann sein will, der Peytons Liebe wert ist.

»Dancing in the Rain« ist ein wunderschönes, leises und kluges Buch, das einen nachdenklich und gerührt, aber nicht allzu traurig oder gar ohne Hoffnung zurücklässt, denn wo sich Türen schließen, öffnen sich auch neue. Die Geschichte verdeutlicht nicht nur den beiden Protagonisten, dass das Leben verdammt kurz sein kann – weshalb man es keinesfalls verschwenden, sondern etwas daraus machen sollte, solange man Zeit und Gelegenheit dazu hat.

 


14/15

4 Kommentare zu [Rezension] Kelly Jamieson: Dancing in the Rain

  • Hm. Ich mag eigentlich keine Romane mit Krebserkrankungen, weil ich beruflich damit zu tun habe, aber das klingt trotzdem reizvoll für mich – ich setze es mal auf die Wunschliste für die Zeit, wenn ich mal wieder Lust auf einen ungewöhnlichen Liebesroman habe. ;)

  • Ich hätte es wahrscheinlich auch nicht gelesen, wenn ich gewusst hätte, dass es ein „Krebsbuch“ ist. Wobei es eigentlich kein Krebsbuch ist, weil es nicht um die Krankheit bzw. die Erkrankte geht, sondern um die Leute, die indirekt betroffen sind, aber das ist andererseits schlimm genug.

    Jedenfalls kann ich das Buch nur empfehlen!

  • Irgendwie reizen mich die vielen guten Bewertungen, aber irgendwie bin ich dann doch noch skeptisch. Also Kinder in Roman sind ja nicht so meins, auch wenn sie scheinbar in Ordnung ist. Und „secret babies“ dann noch weniger, wobei das ja nicht seine SChuld ist. :D Und Krebs in Büchern so gar nicht, auch wenn’s keine so eine einnehmende Rolle ist.

    Wie ist denn so die allgemeine Stimmung des Buches? Sehr emotional? Traurig? Besonders das Ende?

    (Seit wann muss man denn bei dir auch Multiplizieren können? Und das auch noch bis 40! XD)

    • Ich bin auch jemand, der Kindern in Liebesromanen skeptisch gegenübersteht, aber dieses Kind ist wirklich okay. Davon solltest du dich nicht abschrecken lassen.

      Das Buch ist zumindest bis zu Saras Tod sehr emotional und auch traurig – muss es ja irgendwie auch sein, wenn jemand auf dem Weg in den Tod ist. Das Ende ist aber nicht mehr traurig.

      Ja, seitdem ich das Plugin aktualisiert habe, muss man auch multiplizieren. Ich bin daran auch schon gescheitert! *lach* Ein Tipp: Als registrierter User muss man nicht rechnen, da entfallen die Captchas.

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