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[Bücher aus der Hölle] Nalini Singh: Rock Kiss – Eine Nacht ist nicht genug

Originatitel: Rock Addiction
Rock Kiss #1

Klappentext:

In ihrer Kindheit stand Molly Webster wegen eines hässlichen Skandals ständig im Fokus der Medien. Seither hat sie sich geschworen, ein unauffälliges Leben zu führen. Doch dann begegnet ihr der Rockstar Zachary Fox, dessen verführerische Stimme und sinnliche Berührung ihr tief unter die Haut gehen. Ein One-Night-Stand – mehr sollte es nicht sein. Aber Molly merkt schnell, dass eine einzige Nacht mit Fox niemals genug für sie ist.

 

Kommentar:

Abgebrochen bei 33 Prozent – für diesen Roman ist mir meine Zeit wirklich zu schade.

»Rock Addiction« ist definitiv das schrecklichste Buch, das ich in diesem Jahr in den Händen hatte. Ich hätte einfach den schlechten Bewertungen vertrauen sollen, statt zu glauben, dass mir ein Buch mit schlechten Bewertungen vielleicht besser gefallen könnte als dem Rest der Leserinnen, weil mir hervorragend bewertete Bücher oft viel weniger gefallen. (Ich gebe zu: Dieser Gedanke ist schräg!) Wie auch immer, dieser Roman liest sich wie ein Cora-Heftchen – oder sagen wir: Es liest sich, wie ich mir ein Cora-Heftchen VORSTELLE, denn ich hab tatsächlich noch nie eines gelesen. (Ich entschuldige mich hiermit prophylaktisch bei allen Cora-Heftchen-Leserinnen, falls ich den Heftchen unrecht tue.) Es ist mir ein Rätsel, wie der vorliegende Roman von Nalini Singh sein kann; ich war zwar aufgrund des Settings nie ein riesiger Fan ihrer Psy-Changeling-Serie, aber selbst ich fand diese Bücher trotzdem gut. Fast könnte man auf die Idee kommen, dieser Rockstar-Erotikroman (wobei man »Erotik« hier wirklich in Anführungszeichen muss!) hätte jahrelang in einer Schublade vor sich hin vegetiert, bevor er auf der Welle des Singh’schen Erfolges veröffentlicht wurde.

Wo auch immer das Buch herkommt, es ist unerträglich. Ich hab normalerweise nicht das geringste Problem mit sofortiger sexueller Anziehung und sofortigem großartigen Sex, meinetwegen muss man sich dazu keine tiefschürfende Geschichte ausdenken. Aber wenn man schon eine Geschichte drumrumbauen will, dann soll sie doch bitte halbwegs plausibel sein. Und das ist hier definitiv nicht der Fall. Es fängt schon damit an, dass dem supersexy Bad-Boy-Rockstar Zac (der mir zu keiner Zeit wie ein Bad Boy vorkam und weder trinkt noch hurt) ein Blick auf die klischeeüberfrachtete Bibiothekarinnen-Schwester seiner PR-Beraterin ausreicht, um unverzüglich für sie zu entflammen. Mauerblümchen Molly schwärmt natürlich schon lange für den Kerl, glaubt aber verständlicherweise nicht, bei ihm landen zu können. Tut sie aber – er folgt er ihr, als sie geht, und überzeugt die pressescheue Jungfrau (!) vollkommen mühelos davon, ihn für einen One-Night-Stand mit nach Hause zu nehmen – obwohl Molly angesichts ihrer Vergangenheit panische Angst vor Presserummel hat (die ich in dieser Form zu keiner Zeit nachvollziehen konnte).

Bei einem One-Night-Stand soll es allerdings nicht bleiben, wenn es nach Zac mit dem ach so sexy Unterlippenpiercing geht. Dem tätowierten angeblichen Bad Boy wird nämlich bereits nach kürzester Zeit in Mollys Gesellschaft klar, dass sie die gaaaanz große Liebe ist und er mehr von ihr will. Das sagt er ihr allerdings nicht, um sie nicht zu vertreiben, sondern er ringt ihr die Zusage zu einer vierwöchigen Affäre ab, um sie in dieser Zeit davon zu überzeugen, dass sie zusammengehören. Weil sie nach dem gemeinsamen Sex die Nacht nicht mit ihm verbringen will, hat er allerdings erst mal einen ebenso bedenklichen wie lächerlichen cholerischen Anfall, denn schließlich sei er nicht ihr Lustknabe und sie könne ihn nicht einfach wegschicken, nachdem sie ihn benutzt hat. (WTF?! Seit wann schließen Affären automatisch gemeinsam verbrachte Nächte ein?) Natürlich verzeiht sie ihm und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Das alles bekommt man in teils unvollständig wirkenden, verschwurbelt geschriebenen (oder übersetzten) Szenen präsentiert, und man kann auch weiterhin nicht auch nur im Geringsten nachvollziehen, was in den verrückten Hirnen beiden gruselig naiv wirkenden Protagonisten vorgeht und was eigentlich ihre Handlungsmotivation ist. Der Sex kann es eigentlich nicht sein, zumindest legen die Sexszenen das nicht nahe, denn sie sind zwar zahlreich, aber nicht sehr ausführlich oder gar anregend. Natürlich haben Molly und Zac eine ganz schlimme (na ja) Vergangenheit hinter sich, weswegen das Zusammensein noch schwieriger ist als ohnehin schon, wenn ein Rockstar involviert ist. Dass weder ihr noch sein Kindheits-/Jugendtrauma mir plausibel machen konnten, warum man keine Beziehung miteinander führen kann, obwohl man doch angeblich zusammen sein will und spürt, dass da soooo viel mehr ist, wunderte mich angesichts all der Unsinnigkeiten schon nicht mehr. Vielleicht wäre später noch mehr aufgeklärt und nachvollziehbar geworden, aber dafür hatte ich wirklich keine Geduld mehr!

Ich hab mich irgendwann dabei erwischt, dass ich nur noch weitergelesen habe, um schräge Stellen/Vorkommnisse für eine Rezension zu sammeln und hab dann – vernünftigerweise, wie ich finde – beschlossen, dass mir dafür meine Zeit wirklich zu schade ist. Ich kann es nicht anders sagen, ich fand das Buch wirklich grottenschlecht.

14 Kommentare zu [Bücher aus der Hölle] Nalini Singh: Rock Kiss – Eine Nacht ist nicht genug

  • Du tust den Cora-Heftchen wirklich unrecht. Darunter gibt es genauso gute und schlechte Geschichten wie in „normalen“ Romanveröffentlichungen. Also wirklich! :D

  • Hach herrje, auch bei mir SUBt das Buch schon lange und ich befürchte, dass ich ganz deiner sein könnte. Immerhin, dank deiner Rezi, hast du mich nun fürchterlich neugierig gemacht, mich heute morgen/mittag zum Schmunzeln gebracht und dafür gesorgt, dass das nun bei mir ganz nach oben gerutscht und schnellst möglich (an/durch/zur Hälfte-)gelesen wird.
    LG Anke

    • Wie schön, dass meine „Rezension“ (es ist ja irgendwie mehr eine lästerliche Schimpftirade) dich zum Schmunzeln gebracht hat. So war es gedacht! :)

      Falls du das Buch wirklich aus deinem SUB ziehen und lesen solltst, würde es mich wahnsinnig freuen, wenn du kurz deine Meinung dazu hier hinterlassen könntest. :)

  • Ups, da habe ich „Meinung“ vergessen. Es muss natürlich heißen „ganz deiner Meinung sein könnte“.

  • Vielen lieben Dank für den Link zu deiner Rezi. Also, wenn ich deine Beschreibung/deinen Kommentar zu dem Buch sehe, frage ich mich, warum das Buch so gute Bewertungen teilweise hat. Aber da ich die Psy-Reihe der Autorin gerne gelesen habe, habe ich da die englische Version ihres Rockstar-Buches auf dem SuB liegen. Lesen werde ich es – irgendwann – auch, aber dein Kommentar animiert mich nicht gerade. Bin eh von meinen letzten Lektüren etwas frustriert. :(

    Aber schräge Stellen hätten mich schon interessiert. ;)

    • Lies doch einfach mal in das Buch rein, wenn du’s eh schon hast. Entweder du merkst schon auf den ersten Seiten, wieso ich es schräg finde (und dann könntest du es angelesen ganz schnell vom SUB verbannen), oder es gefällt dir! :)

      Andererseits muss ja nicht noch mehr Frust sein!

  • So weit ich mich spontan entsinnen kann, wurden die Bridgerton-Romane im Deutschen zuerst als Cora-„Heftchen“ veröffentlicht. Und die Bücher von Sherry Thomas. Du tust den Cora-Heftchen also wirklich unrecht :D

    Es ist mir sowieso ein Rätsel, wieso du so viel Zeit auf schlechte Bücher verwendest. Ich lese zwar super gern deine Verrisse, aber das Lesen dient ja eigentlich anderen Zwecken ^^

  • 1. Elena hat recht, ich habe einige Julia-Quinn-Heftchen. :D

    Und 2. ich sagte nicht, dass die Geschichten tiefschürfend sind. Aber es gibt darunter auch einige wirklich schön geschriebene, die definitiv nicht mit diesem Roman aus der Hölle in einen Topf geworfen werden sollten. ;)

  • @Winterkatze und Elena: Es erscheinen ziemlich viele Historicals, die ich lese, auf Deutsch bei Cora – das ist ja eigentlich hinlänglich bekannt. ;) Auch wenn man über die Übersetzung streiten kann, meinte ich die NICHT mit den „Heftchen“, sondern eben diese dünnen Heftchen mit ca. 100 Seiten oder so. Romana, Bianca und wie sie alle heißen. :)

    Elena: Mir fällt es einfach schwer, ein Buch abzubrechen, auch wenn das klüger wäre. Meist will ich doch wissen, wie es weitergeht und was sich die Autoren noch so aus den Fingern saugen. ;)

  • Hihi, das ist echt mal wieder so ein Fall von „die Geschmäcker sind verschieden“. Ich hab das Buch auf englisch vor einiger Zeit gelesen und fand’s ganz gut…also jetzt nicht so das 5 Gänge-Menü unter den literarischen Genüssen, aber schon das Happy Meal. Entspannende Unterhaltungslektüre halt ;-)

    • Hätte ich mutmaßen müssen, hätte ich geschworen, dass du alle auftretenden Figuren in diesem Buch total hohl finden würdest! Aber da sieht man mal, es ist KEIN Verlass auf andere Leute, wenn es um Geschmäcker geht! :D

  • Ich habe mir das Buch direkt beim Erscheinen gekauft, weil ich die Gestaltwandler Serie sooo toll fand – aber den Käse hier habe ich nie beendet. ;)

    (Ich habe früher unglaublich viele von diesen Cora Heftchen gelesen – schon als 8jährige, wenn ich keine Kinderbücher mehr hatte, dann bin ich an die Wäschetruhe meiner Oma gegangen, da lagen die alle in einem großen Haufen durcheinander…zum Entsetzen meiner Mutter.^^).

    • Ich glaube, so ne Enttäuschung haben viele Gestaltwandler-Fans erlebt. Ich fand die Bücher zwar gut, aber war trotzdem nie so ein großer Fan dieser Serie; ich mochte das Setting einfach nicht, es war mir zu kalt.

      Ich hab als Kind immer die Neuerscheinungen der neuesten Denise-Romane herbeigesehnt und bin nach der Schule direkt im Supermarkt eingefallen. Alle zwei Wochen Dienstags, glaub ich! Das dürften meine ersten Liebesromane gewesen sein! :D

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