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[Bücher aus der Hölle] Aurora Rose Reynolds: Until Love 01 – Asher

Originaltitel: Until November
Serie: Until, #1


Klappentext:

November freut sich auf die Zeit mit ihrem Vater, den sie endlich besser kennenlernen will. Sie lässt New York und damit all die schrecklichen Erinnerungen hinter sich und zieht nach Tennessee, um für ihren Dad als Buchhalterin in dessen Strip Club zu arbeiten. Dort trifft sie auf Asher Mayson, den stadtbekannten Playboy und unverschämt attraktiven Frauenheld. Am liebsten hätte November mit dem dreisten Kerl nichts zu tun. Doch da hat sie die Rechnung ohne Asher gemacht, der November für sich gewinnen will – und wenn er dafür sämtliche Regeln des guten Anstandes außer Kraft setzen muss …


Kommentar [mit Spoilern]:

Ich bin mal wieder ernsthaft schockiert. Darüber, dass sich hinter einem so schicken deutschen Cover ein dermaßen schlechtes Buch verbirgt. (Hätte ich das englische Original angeschaut, wäre in mir vielleicht ein gewisser Verdacht gekeimt …) Aber noch viel mehr über die Tatsache, dass der Roman bei 35.432 Goodreads-Bewertungen einen Schnitt von 4.17 (von 5 möglichen) Punkten hat.

Es fängt schon damit an, dass der Klappentext einen so vollkommen falschen Eindruck von der Geschichte erweckt, dass man bei Amazon glatt auf „Fehlerhafte Produktinformation melden“ klicken könnte. Die Protagonistin November lernt weder ihren Vater besser kennen (zumindest erfahren wir nichts darüber), noch hält sie sich öfter als ein oder zwei Mal an ihrem neuen verruchten Arbeitsplatz im Strip Club auf (zumindest erfahren wir nichts darüber), noch will sie nichts mit Asher zu tun haben (zumindest erfahren wir nichts darüber), noch setzt Asher irgendwelche Regeln des guten Anstands außer Kraft (zumindest erfahren wir nichts darüber). Immerhin trifft es zu, dass Asher sie für sich gewinnen will.

Das ist allerdings alles andere als schwierig, denn es ist nicht nur um Asher schon beim skurrilen ersten Zusammentreffen im Strip Club geschehen, sondern auch um November. In Anwesenheit ihres Vaters, der von Asher zunächst für Novembers betagten Lover gehalten wird, sind die beiden trotz aller Begeisterung noch recht zurückhaltend, Gott sei Dank führt der glückliche Zufall sie aber nicht viel später im Altenheim wieder zusammen. Dort vertreibt die herzensgute November mit ihrer Deutschen Dogge den einsamen Alten die Zeit, unter anderem auch Ashers Großmutter, die November von ganzem Herzen liebt. Asher nötigt ihr bei der Gelegenheit ein abendliches Date auf. Dieses Date verläuft so, dass Asher unentwegt von irgendwelchen Fickbekanntschaften angegraben wird, dazwischen aber genug Zeit findet, auf jeden Mann inklusive seiner eigenen Brüder eifersüchtig zu sein, der sich November auch nur auf fünf Meter nähert. Von dieser Situation ist nach einer Weile sogar die liebreizende November so genervt, dass sie die Bar verlässt – was Asher natürlich nicht erlauben kann. Er folgt ihr und weil sie ihm Widerworte gibt, wirft er sie sich kurzerhand über die Schulter und verschleppt sie in sein Auto, um sie nach Hause zu bringen. (An dieser Stelle war mir bereits klar, dass ich das Buch vermutlich hassen würde, wenn es sich nicht um 180 Grad drehen würde.) Das ist ein weiterer überaus glücklicher Zufall, denn dort war inzwischen ein Stalker zu Werke, sodass Asher die arme nervlich angeschlagene November mit zu sich nach Hause nimmt. Der Rest ist Geschichte; November ist damit erobert.

Unglücklicherweise liegen zu diesem Zeitpunkt aber noch drei Viertel der Handlung vor uns. Es bleibt der Autorin also ausreichend Zeit, um das junge Glück in seinem Alltag und auf dem Weg ins unendliche Familienglück zu zeigen, uninspirierte Sexszenen inklusive. Dabei werden die wichtigen Dinge nur angerissen – wir erfahren zum Beispiel, dass November und Liz, ein Mädchen aus dem Ort, gute Freundinnen werden, erleben es aber nicht mit –, unwichtiger Quatsch wird hingegen in aller Ausführlichkeit geschildert. Wenn November beispielsweise ins Bett geht, erfahren wir nicht nur, dass sie ins Bett geht, sondern werden über jeden Handgriff informiert, den sie vorher tut: Bett aufschütteln, Pullover und Jeans ausziehen, Zähne putzen, eincremen, Haare öffnen, Haare ausbürsten, Pyjama anziehen. Interessanterweise erleichtert sie sich nicht vorher auf dem Klo, aber über so was zu schreiben, ist vielleicht zu gewagt. Ein ganz besonderes Faible hat die Autorin überdies für modische Details; sobald die Worte Leggins oder Jeans auftauchten, konnte man sich sicher sein, dass haarklein (schreckliche) Klamotten (etwa pfirsichfarbene zwei Nummern zu große Sweater) geschildert wurden, und getrost eine Seite vorskippen. Als wäre das alles nicht schon fürchterlich genug, musste die Autorin auch noch – halbherzig, wie bei ihr üblich – die hanebüchenste Stalkergeschichte aller Zeiten einflechten.

Wirklich aufregend wurde die Geschichte vor allem dann, wenn Asher auftauchte – aber leider im negativen Sinn, denn Asher bestätigte durchgehend den ersten Eindruck, den ich von ihm hatte. Man könnte der Autorin zugute halten, dass sie immerhin keine widersprüchlichen Figuren aufbaut, aber die Tatsache kann mich nicht darüber hinwegtrösten, dass Asher ein krankhaft eifersüchtiger Kontrollfreak ist, der selbst Christian Grey wie einen Chorknaben wirken lässt. Asher übernimmt die totale Kontrolle über Novembers Leben – alles im Namen ihres Wohlbefindens, versteht sich. Sie darf weder irgendwas zahlen, was ihr Zusammenleben tangiert, noch irgendwas bestimmen. Wenn sie Glück hat und es ihm in den Kram passt, erfüllt ER ihr irgendwelche Wünsche, so zum Beispiel den Bau eines kindersicheren (Jaaaa! Ihr ahnt es …!) Swimmingpools.

Wenn November Ashers grandioses Aussehen in seinen sexy Klamotten sowie seine sagenhaften Fähigkeiten im Bett ausnahmsweise ausblenden kann, muckt sie hin und wieder mal kurz auf. Der Erfolg ist überschaubar, denn Asher wäre nicht Asher, wenn er nicht genau wüsste, wie er sie von irgendwelchen leidlichen Diskussionen abbringt: mit heißen Küssen und Sex. November muss dann entweder darüber lachen, dass er „so ein Höhlenmensch“ ist, oder sie ist diejenige, die sich entschuldigt, weil er ja doch irgendwie recht hat mit seinen schrägen Anwandlungen. Okay, ich sollte mich nicht darüber wundern, es passt zu ihrer Naivität, ihrem Gekicher und ihrem ständigen Kleinmädchen-Auf-und-Ab-Gehüpfe. Das kommt aber scheinbar bei ihrer Umgebung bestens an, denn obwohl mehrfach betont wird, dass November sich für „süß, aber nicht sexy“ hält, stehen scheinbar fast alle Männer im Ort auf sie. Überhaupt mögen sämtliche Menschen in Novembers Umfeld sie totaaaal gern – außer vielleicht Ashers Verflossene (was ganz schön viele sind, immerhin war er vor November ein Playboy).

Zu all dem Übel lässt mich der Originaltext (inhaltlich) stark daran zweifeln, dass jemals ein (professioneller) Lektor darübergelesen hat. Wenn ja, hat er sich jedenfalls nie mit Harry Potter beschäftigt – ebenso wenig wie die Autorin, denn Harry eine Beule (!) auf die Stirn zu schreiben, ist allerhand („Ich habe eine leuchtend rote und violette Beule mitten auf der Stirn. Ich sehe wie Harry Potter aus.“)! Letztendlich sind das aber nur Details; es tun sich viel gravierende handwerkliche Unzulänglichkeiten auf. So kommt etwa in Ausnahmefällen hin und wieder Asher zu Wort, der bereits zuvor aus Novembers Sicht erzählte Szenen aus seiner Perspektive schildert, jedoch völlig andere Dinge und in anderer Reihenfolge, sodass man völlig den Überblick verliert, was gerade los ist. Besonders übel ist der Epilog, der zu drei verschiedenen Zeitpunkten spielt, sich insgesamt über 17 oder 18 Jahre erstreckt und einfach total schlecht gemacht ist. Wie ich zwei, drei englischen Rezensionen entnehme, scheint das Original darüber hinaus auch sprachlich – in Sachen Tippfehler und Satzbau – ziemlich fehlerhaft zu sein.

In der deutschen Ausgabe wurde da möglicherweise einiges ausgebügelt, sie ist aber fehlerhaft genug. Es finden sich eine Menge Fehler: von „harmosen“ Tippfehlern (fehlende und überflüssige Buchstaben) und zahlreichen Getrennt- und Zusammenschreibungsfehlern über einigermaßen abstruse (Tipp-?!)Fehler („Seine linke Braue ist gepirct und er hat Pluges in den Ohren“) und Grammatikfehler („Escher entledigt sich seinem Shirt“) bis hin zu schrägen Formulierungen („Dann packe ich Biest [die Dogge] zusammen“; „Das werden wir uns noch ausreden“), die eventuell teilweise schon aus dem Original stammen („Ein Schauder flüstert über meine Wirbelsäule“). Garniert wird das Ganze mit österreichischen Anklängen („Ich bin am [statt: auf dem] Weg“) und einer Milliarde Kommafehlern. Die manchmal nicht ganz einfach ins Deutsche zu übertragende Problematik mit dem Duzen und Siezen ist auch nicht geglückt, so wird Ashers Vater von November mit „Du“ angesprochen, aber „Mr. Mason“ genannt. Da das Buch im Präsens geschrieben ist (Ich hasse es!), gibt es grammatikalisches Chaos beim Einsatz von Vergangenheitsformen, wenn auf frühere Ereignisse zurückgeblickt wird: Es wird mal Perfekt, mal Imperfekt, mal Plusquamperfekt verwendet – möglicherweise schon im Original, aber das wäre ja bei der Übersetzung relativ einfach zu korrigieren gewesen.

„Asher“ ist ein in jeder Hinsicht unzweifelhaft schlechtes Buch ohne jede Spannung, das jeder modernen, selbstständigen Frau die Tränen in die Augen treiben sollte. Ich bin kurz davor, mal wieder einen Appell an die Frauen da draußen loszulassen, denn obwohl ich wirklich weit davon entfernt bin, eine Feministin zu sein, ist es mir vollkommen unbegreiflich, dass man es toll oder gar romantisch finden kann, wenn ein Typ komplett über seine Frau und deren Leben bestimmt. Es gibt einen Unterschied zwischen liebevoller Fürsorge und Entmündigung, Mädels!

 


1 Punkt (fürs Cover)

18 Kommentare zu [Bücher aus der Hölle] Aurora Rose Reynolds: Until Love 01 – Asher

  • Uhhh, all die von dir aufgeführten Punkte machen mich sprachlos vor Entsetzen! Oo Aber ich hinterfrage solche Bewertungen gerade bei Liebesromanen schon lange nicht mehr. Mein Geschmack und meine Kritikpunkte scheinen nicht mit den üblichen Leserinnen dieses Genres übereinzustimmen.

    • Das Schlimme ist ja, dass man nicht mal sagen kann, dass man einen komplett anderen Geschmack als „alle“ anderen hat. Denn es gibt ja Bücher, die ebenso gut bewertet sind, und die auch ich richtig toll finde! Ergo: Man kann es einfach vorher NIE wissen. Oder hast du ne halbwegs sichere Methode für dich gefunden?

      • Nicht auf die Allgemeinheit, sondern nur noch auf ausgewählte Personen vertrauten, wenn es um Buchempfehlungen geht. *g*

        Wobei es schwierig wird, wenn diese Personen die gelesenen Bücher und ihre Meinung dazu nicht mehr öffentlich teilen. ;)

        • … oder solche Bücher erst gar nicht lesen! :D

          Übrigens hab ich mein Profil bei Goodreads inzwischen auf öffentlich umgestellt, man kann dort also auch als nicht registrierter User alle meine Bewertungen (manchmal gar mit Kommentaren) nachlesen. Wobei ich mir vorgenommen habe, 2017 vielleicht wenigstens wieder Leselisten mit Bewertungen einzustellen.

          • Dummerweise bringt mir Goodreads einfach nichts. Ich schau da einfach nicht nach, was andere Leute lesen. Wenn überhaupt bekomme ich ab und an etwas über Twitter mit, wenn jemand das Verknüpft hat und der dazugehörige Kommentar meine Neugier weckt. Aber das passiert nur sehr selten und ist bei dir ja auch nicht der Fall.

            Wir werden sehen, was 2017 (für deinen Blog) bringt. :)

            • Ich dachte, falls es dich interessiert, könntest du (einmalig/ausnahmsweise) schauen. :D

              Ja, schauen wir mal, was das Jahr für meinen Blog bringt. Regelmäßige ausführliche Postings sind nicht realistisch, aber wenigstens ein paar Bewertungen/kurze Leseeindrücke würde ich schon gern schaffen. Eigentlich würde ich das gern auch rückwirkend fürs Jahr 2016 machen, aber im Moment fehlt mir schon wieder die Zeit, denn im Januar stehen (gefühlt) ca. 57 Termine abseits der Arbeit an; der Gedanke daran stresst mich schon. ;(

  • Silke

    Hallo Irina,

    alleine der Klappentext hätte mich schon nicht angesprochen. Ich bin mittlerweile dieser NA-Geschichten so über, das ich nur noch sehr selektiv in diesem Genre lese. Ziemlich gut gefiel mir da die „Off Campus-Reihe“ von Elle Kennedy.
    Ich wünsche Dir einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2017!

    Falls Du wieder mal was gutes im Romance-bereich lesen willst empfehle ich diese beiden Bücher wärmstens, zwei meiner Highlights dieses Jahr :

    To Each Her Own von Molly Mirren – ziemlich ungewöhnliches Thema (Die Heldin ist ein Devotee – fühlt sich zu Männern mit Behinderungen hingezogen), aber sehr gut umgesetzt. Der Weg zum Happyend war sehr steinig, aber dadurch fühlte sich die Geschichte auch sehr real an.

    Dark Season von Joanna Lowell – ein Historical mit ebenfalls ungewöhnlichem Thema. Die Heldin leidet unter Epilepsie und dem Stigma der damaligen Zeit, da die Erkrankung kaum erforscht ist. Der Held Isidore hält sie erst für eine Schwindlerin, kommt ihr dann jedoch unfreiwillig näher. Hat mir sehr gut gefallen.

    Von beiden Autoren würde ich weitere Bücher lesen.

    • Ehrlich gesagt hat mich der Klappentext auch nicht übermäßig angesprochen, insofern wäre es THEORETISCH gar nicht so schlecht gewesen, dass er nicht zum Inhalt passt … Wenn der Inhalt denn besser gewesen wäre! *lol*

      Danke für deine Buchtipps. :) Das erste Buch klingt, als wäre es überhaupt nicht mein Ding; ich glaube, das ist kein Thema, über das ich in einem Liebesroman lesen möchte. Das zweite klingt aber gut, hab ich direkt auf meine Liste mit Büchern genommen, die ich im Auge behalten will! ;)

      Dir auch einen guten Rutsch! :)

  • Bin ich froh, dass ich zumindest gefühlt solchen Büchern in der Vergangenheit entkommen bin. Ich meine, ich bin auch keine Feministin, aber bei manchen „Romances“ zweifle ich wirklich daran, dass das jemand romantisch finden kann, aber man sieht immer wieder, ich sehe das scheinbar andere als viele andere. Aber mich nervt es auch, wenn eine Geschichte, die zu 85% aus Sex besteht als „Romance“ verkauft wird, ohne „Erotic“ Zusatz. Aber bei New Adult muss man das scheinbar nicht, da gehört viel Sex ja fast zum guten Ton. Bin ich froh, wenn ich mal eine Ausnahme von der Regel finde.
    Aber die von dir beschriebende Art von Helden habe ich nur in kleinem Rahmen „kennengelernt“. Ich meine das typische Eifersuchtsgehabe, teilweise auf beiden Seiten, findet man ja inzwischen fast überall. Das finde ich, besonders wenn die Charaktere noch in KEINER Beziehung sind sehr fragwürdig, aber dieser Asher ist ja unmöglich. Aber Frauen scheinen das ja mindestens in der Fiktion toll zu finden. Wieso auch immer. o.O Ich habe ja eine SEHR große Toleranzschwelle was Arschloch-Helden angeht, aber irgendwo hört es auf. Wenn er einfach nur unverschämt und dreist ist und teilweise Grenzen des guten Benehmes überschreitet kann ich damit leben, besonders wenn ihm die Heldin sagt wo es langgeht. Aber wenn die Heldin nur kuscht, bekomme ich die Krise. *seufz*

    Ich hoffe immer noch, dass das ganze wie bei „Vergewaltigungs- und Inzest-Romances“ ist. Also kein Trend, dass Frauen sich das auch im wahren Leben gefallen lassen würde und sie solche Typem im echten Leben auch toll finden würden, sondern einfach nur eine Fantasie, die manche Frauen mögen… Aber ich kenne auch Frauen, die solche Beziehungen wie in Shades of Grey okay finden, im Sinne: „Jeder wird anders glücklich“. Mag stimmen, stimmt mich aber trotzdem etwas traurig. ^^“

    Aber die Cover finde ich eigentlich ganz gut. Mich würden sie zwar abschrecken, weil ich da einfach nur an typische sex-lastige Romances denken kann, aber sie sind gut anzusehen :D

    • Gegen viel Sex hab ich persönlich ja auch in „normalen“ Liebesromanen nichts, wenn die Szenen gut geschrieben sind und die Handlung dafür nicht völlig ins Hintertreffen gerät. Es muss halt passen (und ich gebe zu, oft passt es nicht!). Mit dem Label „erotisch“ ist es schwierig, finde ich, weil es so viel umfassen kann: von reinen „Pornos“ in Buchform, bei denen die Sexszenen nur durch eine (oft schwachsinnige) Handlung grob verbunden werden, bis hin zu Liebesromanen, die wegen zwei, drei etwas ausführlicheren, aber harmlosen Sexszenen das Label erhalten. Letzteres ärgert mich dann ebenso sehr wie ein Liebesroman, bei dem die Geschichte in Sexzenen untergeht, denn wenn ich einen „erotischen Roman“ lese, will ich schon ein bisschen mehr geboten kriegen. Aber das Problem hierbei dürfte auch sein, dass die Erwartungen an das Label „erotischer Roman“ höchst unterschiedlich sind.

      Was die „Arschlochhelden“ angeht, bin ich total bei dir. Ich hab da auch eine hohe Toleranzsschwelle – aber nur, wenn die Heldin sich dagegen zur Wehr setzt. (Und der Held sich am Ende mäßigt – ist eh klar, wir reden schließlich über Liebesromane! *lach*)

      Vergewaltigungs- und Inzesz-Romances, ernsthaft?!

      • Okay, mit der Bezeichnung „erotischer Liebesroman“ magst du Recht haben. Ich muss sagen, ich würde einfach viel lieber vorher wissen was mich ungefähr erwartet. Das heißt, wie explizit ist die Sprache. Da gibt es ja eine große Bandbreite. Von Pornosprech bis sehr blumig metaphorisch. ^^ Und die sehr extrem explizite Sprache ist meist nicht mein Fall, ich kann M*se als Wort einfach nicht ausstehen. ^^“ Und dann würde ich gerne wissen, ist es Sex mit ein bisschen nichtssagender Story oder Story mit viel Sex oder mit wenig Sex. Ich meine manche Rezensenten schreiben ja gleich die Seitenanzahl auf, das ist etwas viel. Aber so ein bisschen Hinweise hätte ich schon gerne. XD Da bin ich ganz froh, wenn ich ein E-Book z.B. per Kindle Leihbücherei vortesten kann. Da fliegen manche gleich nach dem Download wieder runter. ^^

        Es ist doch eh am schönsten, wenn ein Arschloch-Held von der Heldin so richtig schön einen auf den Deckel bekommt :D Finde ich jedenfalls. ;-)

        Na okay, die Inzest-Dinger findet man abseits von den legalen Stiefbruder/Stiefschwester-NA-Geschichten (und die sind ja gerade total „in“) wohl eher im Erotikromanbereich. Die legalen (meist mit Stiefvater/Stiefbruder, gibt es das auch mit Stiefmüttern? Wahrscheinlich…) sieht man doch oftmals bei den kostenlosen E-Books bei Amazon ziemlich weit vorne. ^^ Ich denke, da spielt der Reiz des Verbotenen eine große Rolle. :D Und im japanischen Hentai-Bereich sind die denke ich auch recht erfolgreich. Aber im Hentai-Bereich gibt es glaube ich auch NICHTS was es nicht gibt…

        Und das Vergwaltigungen teilweise in Liebesroman banalisiert und romantisiert werden ist ja auch altbekannt. Wieso nicht auch Romane haben, wo eine Vergewaltigung auch als solche dargestellt ist und nicht als „normaler Sex“? Vor ein paar Jahren habe ich nur darüber gelesen, dass es die wohl tatsächlich gibt. Da gab es Leser, die extra geschrieben haben, dass diese Fantasie in Büchern ausleben zu wollen nicht automatisch bedeutet, dass sie im wahren Leben vergewaltigt werden wollen. Daher kam ich drauf. Und so abwegig ist das jetzt nicht. Aber ich selbst weiß jetzt nicht, ob es die tatsächlich gibt. Ich gehe aber davon aus. Es gibt alles. Sogar Sex mit Dino Romances und was weiß ich. XD

        • Ich fände auch gut, wenn die Verlage besser deutlich machen würden, was einen erwartet. Aber wahrscheinlich ist das gar nicht in deren Sinne, um eine möglichst große Leserschaft anzusprechen. Gekauft ist gekauft, ob das Buch dann den Erwartungen entspricht oder nicht, interessiert die Verlage dann wenig.

          Stimmt, ich erinnere mich, dass mir in letzter Zeit auch öfter mal Stiefgeschwister-Geschichten begegnet sind; ich hab die so schnell weggeklickt, dass ich sie völlig verdrängt hatte. Und Vergewaltigungsaspekte in Liebesromanen sind ja gerade in Historicals nicht unbekannt – entprachen sie ja auch der Realität. Nur ist das nichts, worüber ich lesen will; ich hab tatsächlich noch keine einzige solche Geschichte erwischt, weil ich einen Bogen um solche Bücher mache – und meist kann man den Rezensionen ja vorher entnehmen, wenn so was Teil der Handlung ist.

          Dino Romances? Echt jetzt? Andererseits warum nicht, wir hatten ja auch schon ne Menge Drachen! :D Mit am besten finde ich allerdings nach wie vor die Wer-Rinder, die Susi mal aufgetan hatte. *lach*

  • Hallo Irina, ich wünsche dir ein frohes neues Jahr und alles Gute für 2017!
    Bei dem Buch hast du ja echt einen Griff ins Klo getan…das einzige, was an deiner Beschreibung für mich gut klingt, ist „übergroßer pfirsichfarbener Pullover“. Ich frage mich auch, ob sich da ein neues Untergenre entwickelt. Höhlenmenschen-Romance oder so. Man muß nicht unbedingt lila Latzhosen tragen und ein Emma-Abo haben, um sowas grauenhaft und bescheuert zu finden, aber offenbar fahren wohl doch viele darauf ab. Ich kenne persönlich allerdings keine Frau, die diese Art von Buch wirklich mag, und kann daher nicht sagen, ob diejenigen dann auch im richtigen Leben bereit sind, ihrem Partner die Kontrolle über jeden Aspekt ihres Lebens zu überlassen. Ich hoffe, daß es nicht so ist…aber hey, der Untergang des Abendlandes steht sowieso in Kürze bevor! Im Fernsehen habe ich beim Zappen in den letzten Tagen eine Berlin Tag und Nacht-Silvestersendung UND Tutti Frutti gesehen. Das kann nicht gut ausgehen.

    • Huhu Susi, dir auch ein frohes neues Jahr und alles Gute! :)

      Mir scheint, das grandiose Fernsehprogramm inspiriert dich zu kreativen Höchstleistungen! Höhlenmenschen-Romance klingt nach einem neuen Subgenre, das unbedingt eingeführt werden sollte! *lach*

  • Mich macht deine Rezi eher sprachlos. Ich lese nicht mehr viele Liebesgeschichten, aber ab und zu dann doch – aber so ein Exemplar hätte ich vermutlich in die Tonne geworfen oder sogar ein Feuerchen damit veranstaltet.
    Was mich aber fast noch mehr entsetzt: Es gibt noch mehr Bücher? Ich meine, das ist der erste Teil einer Reihe??? Das ist gruselig!

    • Ja, ist es. Der zweite Teil muss inhaltlich ähnlich sein, wie ich den Amazon-Rezensionen entnommen habe; in einer stand was von „Ich Tarzan – du Jane“. ;)

      Wahrscheinlich wäre es die richtige Entscheidung gewesen, das Buch frühzeitig abzubrechen, aber es war ab einem gewissen Punkt so absurd, dass ich während des Lesens schon im Geiste die Rezension formuliert habe. Ich habs quasi nur für euch zu Ende gelesen, damit hier mal wieder was passiert! :D

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