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Nina Rowan: Das Rätsel der Liebe

Originaltitel: A Study in Seduction
Daring Hearts, #1

Klappentext:

Lydia Kellaway besitzt ein einzigartiges Talent für Mathematik und ist daher in der viktorianischen Gesellschaft eine Außenseiterin. Als sie erfährt, dass Alexander Hall, Viscount Northwood, im Besitz eines Medaillons ist, das ein gefährliches Geheimnis ihrer Vergangenheit birgt, sucht sie ihn auf, um es zurückzuerlangen. Doch Northwood fordert sie zu einem Wettstreit des Geistes heraus. Lydia ahnt nicht, dass dabei ihr Herz auf dem Spiel steht.

Kommentar:

Nina Rowan lässt mich mit ihrem Debüt gespalten zurück. Die Figuren mochte ich allesamt sehr gern, auch die Nebenfiguren, denn sie sind sympathisch, glaubwürdig und liebenswert mit ihren Absonderlichkeiten; die Geschichte hat mich aber nicht so ganz überzeugt.

Lydia ist ein mathematisches Wunderkind. Sie versucht, das Leben in Formeln zu pressen, was ihr teilweise auch gelingt – außer in Sachen Liebe; diesen Versuch sieht sich aufzugeben gezwungen, nachdem sie durch einen Zufall Alexander kennenlernt. Der Mann mit der skandalösen Familiengeschichte – seine Mutter ist mit einem Russen durchgebrannt – zieht sie magisch an, körperlich wie geistig. Und diese Gefühle beruhen auf Gegenseitigkeit; Alexander ist ebenfalls schnell klar, dass er Lydia zur Frau will oder keine. Dummerweise weigert sie sich aber trotz aller Lust und Liebe, den künftigen Lord zu heiraten, denn sie hat ihrerseits ein Familiengeheimnis, das nicht bekannt werden darf.

Was das gut gehütete Familiengeheimnis ist, war relativ offensichtlich. Was im Rahmen der Geschichte daraus gemacht wurde, fand ich nicht so gut. Wer das Buch liest und mich kennt, wird sich darüber nicht wundern, denn es ist hinlänglich bekannt, dass ich so ein Hin und Her absolut nicht leiden kann (hier: „Ich liebe dich, aber ich kann dich nicht heiraten.“ – „Na gut, wenn du mich zwingst, heirate ich dich meinetwegen halt.“ – „Oh, Mist, jetzt kann ich dich aber doch nicht mehr heiraten, denn ich will ja nur das Beste für dich.“)

Am Anfang des Buches steht mal wieder pure Lust im Vordergrund: Lydia und Alexander entbrennen schon bei der ersten Begegnung im Sturm füreinander, was durch allerhand blumig-ausschweifende Beschreibungen deutlich wird. Ich bin ja nach wie vor leicht irritiert, wenn in einem historischen Liebesroman körperliche Anziehung die Basis einer Liebesgeschichte ist und die Lust auch noch recht schnell ausgelebt wird, denn es passt für mich einfach nicht so wirklich in die Zeit, aber gut … man gewöhnt sich an alles. Und Lydias Geschichte rechtfertigt immerhin in gewisser Weise ihren Mangel an viktorianischer Prüderie.

Der Handlungsstrang um Joseph – mit all seinen vergangenen und aktuellen Aspekten – hat mich nicht überzeugt und war mir zu dick aufgetragen. Man hätte die ganze Geschichte eleganter und weniger pseudo-dramatisch lösen können. (Ich bleibe an dieser Stelle etwas vage, weil ich sonst Leute spoilern würde, die die Geschichte noch lesen wollen.) Völligen unsinnig finde ich überdies Alexanders Plan, dem Skandal in England zu entgehen und irgendwann später zurückzukehren, wenn sich die Wogen geglättet haben. Das soll die Lösung zum großen Glück sein? Würde man einen drohenden Skandal nicht in London aussitzen und dem Gerede des Ton trotzen, wenn man seine Frau wirklich liebt, statt sie nach Russland zu schleppen, wo gerade der Krimkrieg ausgebrochen ist?! Außerdem bleibt die Frage offen: Ist Alexander eigentlich auch ein Wunderkind, da es ihm ja gelingt, Lydias für unlösbar gehaltenen Aufgaben zu bewältigen? Vielleicht löst sich dieses Rätsel ja im Laufe der Serie noch, die Alexanders Geschwister zum Thema haben werden – möglicherweise eine Ansammlung von Wunderkindern!

Auf Deutsch ist das Buch Anfang des Jahres 2014 bei Lyx erschienen und ich habe die Serie schon totgeglaubt, aber eineinhalb Jahre nach Band 1 wird nun doch auch noch Band 2 veröffentlicht, Der Klang der Leidenschaft (OT: A Passion For Pleasure). Irgendwie ist das wirklich eine zu lange Zeitspanne, als dass ich noch ein Interesse daran hätte …

 


7/15

 

 

[gelesen im Juni 2014]

17 Kommentare zu Nina Rowan: Das Rätsel der Liebe

  • Ich habe das Original hier stehen und weiß nicht, ob ich reingelesen habe oder nicht. Ich kann mich an Teile erinnern, aber nicht daran, den kompletten Roman gelesen zu haben. Wahrscheinlich habe ich angefangen und dann nur etwas durchgeskippt. Dann kann mir der Anfang aber auch nicht besonders gut gefallen haben…
    Mir geht es ähnlich was Lust und schnell ausgelebte Lust in Historicals angeht. Irgendwie passt das für mich nicht in die Zeit, außer die Heldin ist Mätresse oder sonst was. Aber ich mag dann eher die Historicals wo die Protagonisten sich wenigstens etwas zurückhalten müssen, besonders weil es für mich irgendwie unglaubwürdig ist, dass Heldinnen, die keine Ahnung vom „marriage bed“ haben super schnell vor Lust fast vergehen. o.O

    Naja, mal schauen, wann ich den Roman lese… Ich glaube nicht so bald. :D

    • Ganz ehrlich, ich glaube, es gibt viele andere Historicals, die du lesen könntest und die mehr Unterhaltungswert haben …

      Ja, die Begeisterungsfähigkeit und (instinktive?) Begabung vieler Protagonistinnen in Historicals in ihrer Hochzeitsnacht sind oft wirklich … beeindruckend. ;) Besonders krass empfand ich diesbezüglich immer die Heldinnen von Stephanie Laurens, haste von der mal was gelesen?

      • Da bin ich mir ziemlich sicher. Aber jetzt wo der Roman hier rumsteht sollte ich ihn wenigstens eine Chance geben. Bzw. ich habe ihm bestimmt schon eine gegeben und dann total vergessen. Also war es eher schlecht als gut oder ich verwechsele das mit einem anderen Roman. Kommt am Ende was mit 1+1=3 vor?

        Und die Helden sind vielleicht gut. Bis auf wenige Ausnahmen bringen sie ihren Partnerinnern immer zu erst deren Glück und dann fast zeitgleich ihr eigenes. Und die Instinkte der Heldinnen erst. Beeindruckend! :D

        Von Stephanie Laurens habe ich vor Jahren, also in meiner Historical Anfangszeit, zwei Romane gelesen. Ich glaube einer war ganz nett, der andere weiß ich nicht mehr. Aber ich kann mich daran erinnern, dass es immer gut zur Sache ging. Ich glaube ich sollte mal Georgette Heyer ausprobieren. XD

        Mann, diese Rechenaufgaben. Ich fühle mich dumm.^^“

        • Ist ja auch irgendwie bezeichnend, wenn man ein Buch anfängt und es dann vergisst! ;) Das Ende … so ähnlich. „Eins und eins gleich eins“ heißt es, hab gerade noch mal nachgesehen.

          Ja, wahrscheinlich sind die Helden gut. Zu gut, um wahr zu sein! :D

          • Es kann sogar sein, dass ich es doch nicht angefangen habe. XD
            Denn ich habe noch einmal in „Sweet Deception“ von Heather Snow geschaut, da ist die Heldin nämlich auch so intelligent und da kommt 1+1=3 => schwanger vor. (Könnte ich also verwechselt haben, wobei Den Roman habe ich auch in der Mitte abgebrochen, weil es mir zu unrealistisch war, dass sie einerseits eher wie eine Person mit Asperger beschrieben wird und trotzdem freudig sexuell aktiv ist. Naja wer weiß, muss sich ja nicht ausschließen…

            Die Helden sind alle von einem anderen Planeten… Aliens… XD

            @Winterkatze: Pah, schlechten Sex im Leben, niemals! :D

            Ein Hörbuch von ihr habe ich schon gehört, Sylvester, war richtig gut!

            • *lol* Da soll noch mal jemand sagen, ICH hätte den Überblick verloren! ;)

              Hast du die englische Sylvester-Version gehört, die von Richard Armitage (*schmacht*) gelesen wird? Oder gibts auch ne deutsche Ausgabe?

              • Besonders bei Historicals, die einen ähnlichen Plot haben und dann nicht von meinen Lieblingsautoren sind, komme ich schnell mal durcheinander. Ich weiß auch gar nicht immer was ich schon mal angefangen habe. XD

                Natürlich die englische Version wegen Richard Armitage. ^^ Und ja, Richard Armitages Stimme ist zum dahinschmachten! Ich habe auch „An Inconvenient Marriage“ angefangen, hab’s aber auch verschiedenen Gründen nicht zum Ende geschafft. Er müsste einfach alle Heyer Bücher einsprechen, das wäre was! :D Ich hab vor kurzem wieder „North and South“ gesehen und verdammt, der Kerl gibt einen komplett unrealistische Vorstellungen wie Helden sein zu haben. XD

                • Ja, Richard Armitage in „North and South“ stiehlt einfach jedem anderen Helden die Show. Ach, was sag ich, jedem anderen Mann. Ever! :D

                  • Oh ja! Ich finde Richard Armitage in N&S einfach perfekt. Ich meine, die meisten haben es mit Mr. Darcy, aber ich finde den bei weitem nicht so toll. Aber das ist auch kein Wunder, nichts geht über Richard Armitage und ich glaube, dass sich das auch nicht mehr ändern wird. Das erinnert mcih daran, dass ich die Hörbücher mit ihm wohl noch einmal hören sollte. Was gibt es schöneres als von Richard Armitages Stimme in den Schlaf geredet zu werden. XD

                    • Spannend finde ich ja, dass alle es mit Colin Firth als Mr. Darcy haben. Dem kann ich nicht wirklich viel abgewinnen …

  • Tsts, Kinder, ihr erwartet in einem Historical doch nicht etwa realistische Darstellungen? Schlechten Sex hat man im Leben doch genug, da muss man doch nicht noch davon lesen … *g*

    @Lucina: JA! Lies Georgette Heyer!

  • Das mit Colin Firth verstehe ich auch nicht. Ich finde keinen Mr. Darcy langweiliger als ihn und attraktiv fand ich ihn in P&P auch nicht. Er ist sogar eher einer meiner ungeliebteren JA Helden… Aber ich verstehe auch nicht, warum alle diese P&P Version vergöttern. Sie war gut, aber ich fand sie für meinen Geschmack etwas zu langatmig und wenig atemberaubend. ^^

  • Das Nina Rowan Buch hört sich ja eher ein bißchen nach „kann man lesen, muß man aber nicht“ an!

    Ich schließe mich der „Georgette Heyer lesen“ Empfehlung unbedingt an!

  • Lucina: Ich muss ja gestehen, dass ich ein Fan von Matthew Macfadyen als Mr. Darcy bin. :D (Von Keira Knightley als Elizabeth allerdings weniger.)

    Susi: Ja, das triffts wohl ganz gut. Also lässt man es wohl besser, denn es gibt ja ne Menge Bücher, die man lesen MUSS. Oder sagen wir: besser lesen kann! ;)

    • Ich bin auch an Fan von Matthew Macfadyen, für mich ist er ein besser Darcy als Colin Firth. Ich mag Keira Knightley allgemein nicht so, aber ich fand sie als Elizabeth durchaus okay. Sie wirkte halt nicht so intelligent und erwachsen, sondern etwas kindisch. ^^

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