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[Rezension] Megan Heart: Naked. Hemmungslose Spiele

Originaltitel: Naked

 
Klappentext:
Alex Kennedy bedeutet nichts als Ärger und er steht nicht auf Frauen! Olivia ist gewarnt, als sie auf einer Party den charismatischen Alex erblickt. Auf einen Mann wie ihn kann die schöne Fotografin gut verzichten! Unvergessen ist ihr Exverlobter, der sich überraschend als schwul geoutet hat. Doch gegen jede Vernunft inspiriert der Anblick von Alex muskulösem, sexy Körper Olivia zu einem spontanen erotischen Fotoshooting. Plötzlich verspürt sie ein unwiderstehliches Prickeln, und ehe sie sich versieht, liegt sie in Alex Armen. Vergessen sind alle Warnungen, als sie sich auf ein gefährlich hemmungsloses Spiel einlässt …

 
Kommentar:
Es ist schon eine Weile her, dass ich »Hot Summer« (Rezension) gelesen habe, das Buch, in dem Alex Kennedy seinen ersten Auftritt hatte. Einen durchaus beeindruckenden Auftritt, denn die Figur war ziemlich geheimnisvoll und düster angelegt, und ich hätte sofort zum Folgeband gegriffen, hätte es ihn damals schon gegeben, um mehr über diesen undurchsichtigen Mann zu erfahren. Inzwischen gibt es die Fortsetzung, aber ich habe nach dem Lesen nicht den Eindruck, sehr viel mehr über Alex zu wissen als vorher. Das Buch wird nämlich – wie alle Romane von Megan Hart – aus der Perspektive der weiblichen Protagonistin erzählt, und die weiß bis kurz vor Schluss selbst kaum etwas über ihrem Liebsten, vom Offensichtlichen abgesehen. Aber von Anfang an!

Das Buch startet schon so dröge, dass ich es nach fünf oder sechs Kapiteln fast zur Seite gelegt hätte. Protagonistin Olivia lernt auf der Party ihres besten Freundes Patrick (der einst ihr Verlobter war, bevor er sich als schwul geoutet hat) Alex Kennedy lernen. Trotz eindringlicher Warnungen und Drohungen Patricks, die aber unzweifelhaft eher Eifersucht und Besitzansprüchen entspringen als aufrichtiger Sorge, lässt Olivia den gut aussehenden Alex in ihre leer stehende Einliegerwohnung einziehen, und es dauert nicht lange, bis die beiden was miteinander anfangen. Ganz so schwul, wie Patrick behauptet hat, ist Alex dann doch nicht, und Patricks Behauptung, Alex stehe nicht auf Frauen, wird schnell und ausgiebig widerlegt.

Was dem Leser zunächst vorkommen muss wie eine Affäre, entwickelt sich rasant zu einer Beziehung, und erstaunlich schnell ist von Liebe die Rede. Und dann passiert eine halbe Ewigkeit eigentlich nichts mehr. Alex ist durch und durch toll, unterstützt Olivia jederzeit mit einem fast schon beängstigenden Verständnis für jede Lebenslage, bekocht sie, liest ihr jeden Wunsch von den Lippen ab, bespaßt ihre Mutter und bereitet ihr natürlich auch im Bett allergrößtes Vergnügen. Wie Olivia hin und wieder mal feststellt, weiß sie ziemlich wenig von ihm, doch sie tut nicht wirklich was, um das zu ändern (wobei allerdings auch bezweifelt werden darf, dass er sich ihr geöffnet hätte). Sie ist nämlich weitgehend damit beschäftigt, ihre Konfession und als Folge davon auch sich selbst zu finden (was mich thematisch wirklich kein bisschen angesprochen hat; ganz im Gegenteil), den Konflikt mit ihrer jüdischen Mutter zu verarbeiten und endlich mal die Beziehung zu ihrem fürchtlichen Ex-Verlobten in weniger selbstzerstörerische Bahnen zu lenken.

Ehrlich gesagt hab ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass es ein böses Erwachen gibt und dass Alex Olivia hintergeht oder verlässt und die ganze Seifenblase platzt, aber bis auf eine Krise am Ende pläschert die ganze Geschichte – von einem kurzen Zwischenhoch abgesehen – über hunderte Seiten ohne größere Beziehungs-Aufs und -Abs vor sich hin. Das war irgendwie ganz schön wenig – zumal ich zu Olivia keinen echten Draht und für ihre Probleme abseits ihrer Beziehung wenig Verständnis hatte. Ein Highlight des Buches ist zweifelsohne das Treffen mit Alex’ Jugendfreund Jamie und dessen Frau Anne (bekannt aus »Hot Summer«), das allerdings nicht nur Olivia, sondern auch die Leser mit beträchlichen Zweifeln zurücklässt. Das Happyend hat für mich einen schalen Beigeschmack.

Spoiler

Zumindest mir kommt nämlich das, was Jamie und Alex verbindet, nicht einfach nur wie eine große Männerfreundschaft vor, sondern wie eine verleugnete Liebe.

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8/15

 

 
Trivia:
Wie häufiger bei Megan Hart hatten auch diesmal wieder Figuren aus anderen Büchern Auftritte. Man begegnet nicht nur Jamie und Anne aus »Hot Summer«, sondern in Gestalt von Olivias Freundin Sarah die Frau, die in den Callboy Jack aus »Callboys« (Rezension) verliebt ist. Ebenso tauchen die beiden Protagonisten aus »Dirty« auf.

2 Kommentare zu [Rezension] Megan Heart: Naked. Hemmungslose Spiele

  • Hach, das klingt ja nicht sehr moitivierend mir das Buch nochmal zu schnappen. ^^ Zumindest was den Anfang belangt, kann ich Dir schonmal zustimmen. Das allerdings die Story so lange vor sich hindümpelt finde ich ja wenig spannend und hätte ich bei Megan Hart gar nicht erwartet. Sehr schade.

    Den Spoiler habe ich mir mal gegönnt: das Gefühl hatte ich auch schon in „Hot Summer“, muss ich gestehen. Aus deren Beziehung bin ich ja nicht wirklich durchgehend schlau geworden…

    Mal sehen, wann ich das Buch denn dann nun wirklich aus seinem Tiefschlaf befreie und wieder in die Hand nehme. ;-)

    • Hätte die Story nicht nach dem dümpeligen Anfang ein Zwischenhoch gehabt, hätt ich es wohl nicht beendet. Ich bin wirklich der Meinung, dass man nicht viel verpasst, wenn man das Buch nicht liest!

      Stimmt, in „Hot Summer“ hatte man das Gefühl auch schon, allerdings tappte man da ja noch total im Dunklen, was das Verhältnis der beiden Herren anging. Hier wird man jetzt aufgeklärt, aber wie gesagt – überzeugend war das irgendwie nicht. Wenn du das Buch nicht mehr lesen willst, lies einfach die letzten Kapitel, in denen es um den Besuch von Alex und Olivia bei Jamie und Anne geht. Dann weißt du alles, was von Interesse ist.

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