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[Rezension] Sarah MacLean: A Rogue By Any Other Name

The Rules of Scoundrels, #1

Klappentext:
A decade ago, the Marquess of Bourne was cast from society with nothing but his title. Now a partner in London’s most exclusive gaming hell, the cold, ruthless Bourne will do whatever it takes to regain his inheritance—including marrying perfect, proper Lady Penelope Marbury.

A broken engagement and years of disappointing courtships have left Penelope with little interest in a quiet, comfortable marriage, and a longing for something more. How lucky that her new husband has access to such unexplored pleasures.

Bourne may be a prince of London’s underworld, but he vows to keep Penelope untouched by its wickedness—a challenge indeed as the lady discovers her own desires, and her willingness to wager anything for them . . . even her heart.

Kommentar:
Mit Spannung und ein wenig Skepsis hab ich Band 1 der neuen Serie von Sarah MacLean entgegengeblickt, unsicher, ob sie nachlegen und nochmal das Niveau der »Love By Numbers«-Serie erreichen kann. Der Klappentext verspricht nicht gerade ein innovatives Thema, aber Plots, in denen Jugendfreunde zusammenkommen und kaltblütige Lords auf Rache sinnen, sind grundsätzlich schon mal was für mich.

Der Marquess of Bourne ist im Alter von 21 Jahren vom Vater seines Freundes übers Ohr gehauen und seines gesamten Besitzes beraubt worden; geblieben ist ihm nur sein Titel. Zehn Jahre später hat er sich ein neues Leben als einer der vier Eigentümer der Spielhölle »The Fallen Angel« aufgebaut, wird aber immer noch von Rachegelüsten getrieben. Er hat nur ein Ziel: Sein Land zurückzuerobern und seinen Widersacher Viscount Langford zu vernichten. Ironischerweise verliert Langford den Besitz seinerseits beim Glückspiel an den Marquess of Needham and Dolby, der es seiner altjüngferlichen Tochter Penelope als Mitgift überlässt, um sie endlich unter die Haube zu bringen. Bourne, der in seiner Jugend mit Penelope befreundet war, hat keinerlei Skrupel, unmittelbar nach Bekanntwerden dieser Tatsache nach Surrey zu reisen und Penelope zu einer Hochzeit zu nötigen, um seinen Besitz zurückzukriegen. Doch Penelope findet sich nicht so einfach mit der ihr zugedachten Rolle als unsichtbare Ehefrau ab, sondern will endlich Abenteuer erleben – und verdreht ihrem Gatten wider Willen ganz schön den Kopf.

Fallen irgendjemandem gewisse Parallelen zu »Nine Rules to Break…« auf? Mich hat das Buch in manchen Elementen ganz schön an MacLeans Debütroman erinnert: Erneut haben wir es mit einer extrem gutherzigen alten Jungfer zu tun, die endlich das Leben auskosten will und einen notorischen Lebemann zähmt. Vielleicht gehört es zu solchen Plots, dass die Handlung ziemlich auf der Stelle tritt – das ist nämlich bei beiden Büchern so. Michael Bourne will seine Frau gar nicht, weil er ausschließlich auf seine Rachepläne fokussiert ist, und behandelt sie zunächst mit unbarmherziger Kälte, wenngleich schnell klar ist, dass er sich dazu zwingen muss und in Wahrheit anders fühlt. Ist er versehentlich mal nett, geht sie davon aus, dass es Schauspielerei für die Öffentlichkeit ist – und natürlich lässt er sie in dem Glauben. Es geht eigentlich kein bisschen voran, sondern die beiden drehen sich in unzähligen Szenen immer wieder im Kreis – bis Bourne in der zweiten Hälfte des Buches urplötzlich auf den Trichter kommt, wie toll seine Frau doch ist. Er beschließt sie, zu erobern und umgarnt sie nach allen Regeln der Kunst, um dann aber doch wieder einen Rückzieher zu machen, weil sie nämlich viel zu gut für ihn ist und er sie nicht haben darf. Und weil er sich ja außerdem auf den Abschluss seiner Racheaktionen konzentrieren muss. Man liest also erneut immer wieder das Gleiche, und sehr viel öfter hätte ich weitere Wiederholungen von »I am unworthy of you« oder »You deserve better« nicht ertragen. Zugegeben, man merkt schon, wie sich die Gefühle der beiden füreinander ändern – vor allem in Michaels Fall –, aber eine einigermaßen stringente, nachvollziehbare Entwicklung gibt es nicht, sondern das passiert eher sprunghaft.

Obwohl die Handlung phasenweise wirklich zäh ist, schafft es MacLean allein mit ihrem Stil, keine Langeweile aufkommen zu lassen. Sie schreibt spritzig, witzig und extrem unterhaltsam und erweckt ihre Figuren mühelos zum Leben. Man mag die beiden irgendwie, obwohl sie sich teilweise ganz schön blöde anstellen. Penelope ist eine schlagfertige, loyale junge Frau, die ihrem Gatten immer wieder Paroli bietet und ihn zu Dingen bewegt, die er nie für möglich gehalten hätte. Der verbitterte Bourne ist für mich nicht ganz so überzeugend, weil ich ihm seine Skrupellosigkeit und Hartherzigkeit zu keinem Zeitpunkt wirklich abgenommen habe (im Gegensatz übrigens zu vielen anderen Lesern; wie ich bei Goodreads gesehen habe, ist er ein ziemliches Hassobjekt und hat zu einigen Abwertungen des Buchs geführt). Sehr gut gelungen ist es MacLean wieder einmal, die Nebenfiguren in Szene zu setzen – nach dem Epilog kann man sich jetzt schon auf das nächste Buch freuen, das von Penelopes Schwester Philippa und Spielhöllenbesitzer Cross handelt.

Ein stetiges Ärgernis waren für mich übrigens – wie schon in den vorherigen MacLean-Büchern – die ständigen Kursivierungen von einzelnen Wörtern und Sätzen. Ich habe immer noch kein Prinzip dahinter durchschaut, konnte aber auch nicht abstellen zu versuchen, eines zu finden, was mich immer wieder aus dem Lesefluss gebracht hat.

Fazit:
10/15 – Keine übermäßig innovative oder überzeugende Geschichte, die dank MacLeans Stil und Witz aber dennoch unterhaltsam ist.

 

 

Trivia:
Penelope ist übrigens die Frau, die Simon, »The Duke of Disdain«, heiraten sollte, bevor er sich in »Eleven Scandals to Start …« für Juliana Fiori entscheidet. Es wird auch auf dieses Vorkommnis Bezug genommen und man erfährt, dass Juliana und Simon immer noch sehr glücklich sind und inzwischen drei Kinder haben.

Serieninfo:
01 A Rogue By Any Other Name
02 One Good Earl Deserves a Lover (November 2012)
03 N.N.
04 N.N.

9 Kommentare zu [Rezension] Sarah MacLean: A Rogue By Any Other Name

  • Ich habe auch eindeutig „Besseres“ erwartet. Die Story war nicht nur zäh, sondern zeitweise auch ein wenig einfallslos. Die Ähnlichkeit der Charakterisierung zu ihrem Debütroman ist mir auch aufgefallen, aber irgendwie kamen mir hier die beiden Protagonisten etwas sehr oberflächlich vor. Ebenso die Handlung. Man hätte hier eindeutig mehr draus machen können. Sehr schade! Aber dennoch werde ich mir den nächsten Band holen und reinlesen, in der Hoffnung, dass sie wieder mehr zum Stil der Love-by-Numbers-Serie zurückkehren kann, der ja wesentlich innovativer und auch etwas humorvoller war.

    Den Anfang von „A Rogue by Any Other Name“ fand ich auch noch recht vielversprechend, bis die Handlung dann immer weiter absackte. -.-

  • Mich hat „A Rogue By Any Other Name“ übrigens auch etwas an „Nine Rules“ erinnert, nur das dieser Roman halt irgendwie schlechter war, für mich jedenfalls. Die Geschichte liest sich im Mittelteil so zäh und langatmig, dass es wirklich schade ist, dass Sarah MacLean da nicht noch mehr rausgeholt hat, Potential wäre da gewesen. ^^

    Diese Wiederholungen haben mich auch unglaublich genervt!

    Bourne fand ich eigentlich recht sympathisch, ich hätte mir gewünscht, dass mehr auf seine Vergangenheit eingegangen wird, weil sein Verhalten dadurch unrealistisch wirkt, aber ein Hassobjekt? Wieso denn das??? oO

    Ich freu mich schon riesig auf den nächsten Band, wie du schon sagst, nach dem Epilog wird einem der nächste Band einfach richtig schmackhaft gemacht. ^^

  • Ah, danke für die Trivia! War grad schon am überlegen, wo ich den dritten Band hingelegt habe, um das nachzuschlagen :D

    Sehr schade, dass es so ein Abklatsch ist und dann wieder diese „Ich bin dich nicht wert“-Schiene fährt. Grundsätzlich wäre so ein Plot ja okay gewesen und Penelope klingt sympathisch, aber dann verzichte ich doch lieber …

  • Dieses „ich weise dich zurück, weil du zu gut für mich bist“-Handlungselement bringt mich nur noch zum Augenrollen. Das müßte es wirklich nicht mehr geben, wenn’s nach mir geht!

  • Da bin ich ja froh, dass nicht nur mich das Buch an »Nine Rules …« erinnert hat. Ich dachte schon, ich bilde mir wieder was ein! ;)

     
    animasoul: Finde auch, dass der Anfang vielversprechend war und die Handlung erst später immer dröger wurde. Aber das hat mich – wie gesagt – schon bei »Nine Rules …« gestört.

     
    Lucina: Hassobjekt, weil Bourne ja sooo gemein und kaltherzig ist. Okay, er behandelt Penelope in der ersten Hälfte des Buchs wirklich schlecht, aber da vollkommen offensichtlich ist, dass er in Wahrheit gar nicht so böse ist, kann ich ihm das verzeihen!

     
    Elena: Ganz ehrlich? Ich halte das Buch auch für verzichtbar – es gibt wirklich ne Menge bessere Historicals!

     
    Susi: Oh ja, mich auch. Ich hab das schon immer gehasst, und mit weiteren Wiederholungen wird’s definitiv nicht besser!

    • Also für mich war auch von Anfang an klar, dass er gar nicht wirklich so kaltherzig ist, dass war doch echt offensichtlich. :O Ich finde jetzt auch nicht, dass er so ein großes Arschloch war, er war nicht nett und lieb, aber wirklich böse und gemein fand ich ihn gar nicht, vielleicht weil einfach eindeutig war, dass er es nicht so meint. ^^“

      Und ganz ehrlich, dass die Helden in Historicals am Anfang etwas zurückhaltender *hust* sind und sich auch nicht wie everybodys sweetheart benehmen, aber eigentlich ganz liebe Kerle sind, ist doch Standard in Historicals. Wäre auch langweilig, wenn es anders wäre und alle von Beginn an Verliebt bis über beide Ohren wären und den Heldinnen jeden WUnsch von den Augen ablesen würden (was ich persönlich sogar eher abschreckend fände, als Helden wie Bourne. XD)

      • Na ja, er hat Penelope ja schon skrupellos zurückgestoßen, aber wie du schon sagst: Es war so offensichtlich, dass er eigentlich nicht so ist, dass das nicht so schlimm war.

        Und du hast recht: Es ist wirklich Standard, dass die Helden in Historicals am Anfang oft ein fragwürdiges Verhalten an den Tag legen und sich das Buch darum dreht, sie zu »missionieren«. Wobei es ja immer schön ist, wenn die anfänglich »bösen« Helden am Ende keine weichgespülten Pappnasen sind – wie es leider viel zu oft der Fall ist.

        • Wobei wenn die weiblichen Heldinnen sich so benehmen, fände ich es auch blöd, bei Männern ist es in Ordnung. Hmm… woran das wohl liegen mag?

          Da hast du natürlich recht, so weichgespülte Waschlappen brauche ich am Ende auch nicht, das wirkt immer so unrealitisch.

          • Das höchste der Gefühle bei den Mädels sind ja die Blaustrümpfe oder in den viktorianischen Büchern die moderner denkenden Frauen. Die mag ich aber wahnsinnig gern, muss ich sagen.

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