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[Rezension] Jill Mansell: Sommerkussverkauf

Originaltitel: Falling For You

Klappentext:
Nachts und ohne Kontaktlinsen begegnet Maddy Harvey dem Mann ihrer Träume. Doch bei Tageslicht erkennt sie erschrocken, wer er wirklich ist: Kerr McKinnon. Das darf ihre Mutter nie erfahren! Denn die Harveys und die McKinnons sind offiziell verfeindet. Doch Maddy und Kerr können die Finger nicht voneinander lassen. So ein Geheimnis bleibt nicht lang verborgen. Und dann taucht auch noch Maddys Erzfeindin aus Kindertagen auf …

Kommentar:
Jill Mansells Bücher sind mir schon mehrfach aufgrund der hübschen Cover aufgefallen, und als meine Freundin mir die Autorin auch noch empfohlen hat, war klar, dass ich sie ausprobieren muss. Ergebnis: Unsere Geschmäcker unterscheiden sich bisweilen wirklich immens! Ob »Sommerkussverkauf« nun eines der schlechteren Bücher der Autorin ist, muss ich noch klären! ;)

Der obige Klappentext erzählt mal wieder nur die halbe Wahrheit: Zwar geht es auch irgendwie um Maddy und Kerr, die sich finden, augenblicklich lieben, kurzfristig eine heimliche Beziehung führen und sich dann wieder trennen, aber in gleichem Maße dreht sich das Buch ums Liebesleben der buckligen Verwandt- und Bekanntschaft von Maddy, namentlich:

• Kate: ein (Ex-)It-Girl, ehemals beste Freundin von Maddy und inzwischen ihre Erzfeindin, die die letzten Jahre in New York verbracht hat und infolge eines Unfalls mit Narben im Gesicht nach Hause zurückkehrt, aber nichts von ihrer Arroganz eingebüßt hat.

• Nuala: Maddys Freundin und eine naive Quatschkuh, die in einer Bar arbeitet, mit dem Barbesitzer Dexter zusammenlebt und von diesem wie der letzte Dreck behandelt wird.

• Estelle: Kates Mutter und Arbeitgeberin von Maddys Stiefmutter, die eine überaus unglückliche Ehe führt und jegliches Selbstverwertgefühl verloren hat.

• Jack: Maddys Bruder, Individualsargbauer, alleinerziehender Vater eines Mädchens und ein echter Herzensbrecher, der mit sehr illustren psychologischen »Heilungsmethoden« für unglückliche Frauen arbeitet. (Stichwort: Sex!)

• Marcella: Maddys und Jacks Stiefmutter, die aber von ihren Stiefkindern geliebt wird wie eine echte Mutter und sich gluckiger und herrischer aufführt als jede Mutter das tun würde. Als sie mit über vierzig endlich ein eigenes Kind erwartet, muss sie geschont werden – weshalb Maddy ihr nicht von Kerr erzählen kann und ihn lieber verlässt.

Als wäre das nicht ohnehin schon bei Weitem zu viel, spielen darüber hinaus natürlich die (potenziellen) (Ex-)Partner der o.g. Figuren eine Rolle und erhalten z.T. auch noch ihre eigene Erzählperspektive: Barmann Dexter, Estelles Ehemann und Kates Vater Oliver, Dokumentarfilmer Will, Kates Freundin Juliet sowie Kerrs Bruder Den. Zudem dreht sich die Geschichte noch um einen Unfall aus der Vergangenheit, der aufgearbeitet werden muss, um ein uneheliches Kind und um eine verfettete Bulldogge.

Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass wahnsinnig viel, aber nichts richtig erzählt wird. Emotionen und echte Entwicklungen bleiben vollkommen auf der Strecke, stattdessen gibt es hier eine Episode und dort eine und die Paare werden einmal lustig durcheinandergewürfelt. Nach einigen mehr oder weniger dramatischen Verwicklungen hat am Ende jeder Topf einen neuen Deckel gefunden oder einen alten Deckel wiederentdeckt und alle sind glücklich. Und das, obwohl sich Marcella so absolut unmöglich und anmaßend verhält, dass mir die Worte fehlen.

Das Positivste an diesem Buch ist neben dem hübschen Cover, dass ich meinen Wortschatz um so wunderbare Wörter wie »unbußfertig« (»Dexter lächelte unbußfertig«, S. 151) und »unbezopft« (»Maddy … streichelte Sophies unbezopftes Haar«, S. 249) bereichern konnte.

Fazit:
5/15 – Weniger wäre hier mehr gewesen: Wenn so viele Liebesgeschichten aus so vielen Perspektiven auf einmal erzählt werden, bleibt die Romantik zwangsläufig auf der Strecke!

 

 
 
[gelesen im September 2011]

11 Kommentare zu [Rezension] Jill Mansell: Sommerkussverkauf

  • Du machst mir ja Hoffnungen. Ich habe noch ein Buch der Autorin auf dem SuB und ich müsste es langsam wirklich mal lesen, aber wenn das wie das o.g. Werk ist, seh ich ja schwarz.

    Unbezopft… unbußfertig… Wer denkt sich denn solche Worte aus?? Die deutsche Sprache besitzt dafür doch wesentlich attraktivere Wörter (bzw. verständlichere). Wer benutzt die denn im allgemeinen Sprachgebrauch??

  • *lol* Das Buch und drei andere Bücher der Autorin liegen noch in meinem Regal….macht mir ja jetzt keine große Hoffnungen….

  • Julia

    Oh nein…ich habs mir erst vor 3 Wochen gekauft, weil es so gut klang… na dann bin ich ja mal gespannt… .

  • @all: Ich bin mir echt nicht sicher, ob das Buch nicht ein „Ausrutscher“ war – ich hab über die Autorin wirklich überwiegend Gutes gehört. Das Problem hier ist wirklich vor allem, dass so viele Geschichten gleichzeitig erzählt werden, und ich geh mal davon aus, dass das nicht bei allen ihren Büchern so ist.

     
    animasoul: Tolle Wörter, oder?! Sollte man unbedingt öfter in seine Sprache integrieren. *lach*

     
    Julia: Vielleicht gefällts dir ja besser! Und: Herzlich Willkommen hier! :)

  • Julia

    Ich hab es mir sofort bestellt, nachdem ich „Mitten im Gefühl“ gelesen hatte. Das fand ich wirklich super, keine anspruchsvolle Sache, aber unterhaltsam und nett. Ich denke, ich werde es einfach im Sommer mit an den Strand nehmen =)

    @Irina: Danke =)

  • Ich hatte es auch im Sommer am Strand dabei – diese Tatsache hat mich aber auch nicht milde gestimmt! :))

  • Julia

    Verdammt =) Jetzt ist es erst mal im SUB weiter nach unten gerutscht. Hab gestern bei meiner Shopping Tour nämlich schon wieder 3 neue erstanden, unter Anderem auch die „Flüsse von London“.

  • Ich bin heute auch unbezopft und unbußfertig!

  • Julia: Ich behaupte ja, dass es kein allzu herber Verlust ist, wenn das Buch im SuB nach unten rutscht oder gar NIE gelesen wird! *gg*

    Ach, die »Flüsse von London« … Bin mal gespannt, wie’s dir gefällt. Mein Mann hats gerade gelesen und war ziemlich genervt davon. Den Anfang fand er gut, aber dann wurde es ihm zu abstrus und er war mehrfach kurz davor, es abzubrechen. Im Grunde hat er genau das Gleiche kritisiert wie ich, nur dass es ihn noch deutlich mehr gestört hat. Hoffentlich magst du es!

     
    Susi: Biste das nicht immer! *hehe*

  • Ich habe vor einiger Zeit mal „Head over Heels“ von ihr gelesen (gibt dazu glaub ich noch keine deutsche Übersetzung) und hatte ganz genau die gleichen Kritikpunkte wie Du. Auf dem Klappentext wurde eine tolle Story angepriesen und im Endeffekt war es gerade mal 20% vom Inhalt, weil das ganze Wohnhaus des Paares noch seine eigene Geschichte bekommen hat. Mit der Zeit fand ich das auch etwas anstrengend und teilweise ziemlich langweilig. Anscheinend sind wohl viele ihrer Geschichten so gestrickt.

    Bei „An offer You can’t refuse“ war das allerdings nicht so und der Klappentext konnte tatsächlich halten, was er versprochen hatte. ;)

  • Steffie: Das klingt ja, als müsste man bei dieser Autorin ein bisschen aufpassen, welches Buch man erwischt. Meine Freundin hatte mir damals »Herzflittern« (»Nadia Knows Best«) empfohlen; ich muss sie wirklich nochmal befragen!

    Ansonsten scheint es mir aber auch kein allzu großer Verlust für mich persönlich zu sein, die Autorin einfach »auszulassen«.

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