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[Rezension] Kristan Higgins: Meine Brüder, die Liebe und ich

Originaltitel: Just one of the Guys

Inhalt (Amazon):
Femme Fatale, sexy Vamp, fleischgewordener Männertraum – all das ist Chastity O’Neill nicht. Mit vier großen Brüdern und einer Schwäche für die Yankees ist sie für die Männerwelt nur der gute Kumpel. Kein Wunder, dass auch der attraktive Trevor das so sieht. Dabei ist er der Eine! Chastity weiß es, seit sie sich als Teenager hoffnungslos in den besten Freund ihrer Brüder verknallt hat. Das ist zwölf Jahre her, doch Chastitys heimliche Liebe hat in all den Jahren nichts erschüttern können. Nun, wenn sie eins in ihrer verrückten Familie gelernt hat, dann das: Ein Mädchen muss für seinen Traum kämpfen! Zeit, die Waffen einer Frau zu zücken …

Kommentar:
Weil ich im Juni »Fang des Tages« so wundervoll fand, musste natürlich Higgins‘ neuestes Buch auch sofort her. Meine Erwartungen hätten höher nicht sein können, was bekanntermaßen nie gut ist und wohl auch diesmal ein Problem war – aber nur eines von mehreren.

Chastity ist nach einigen Jahren Abwesenheit zurück in ihre Heimatstadt gezogen, wo sie eine Stelle bei der Lokalzeitung gefunden hat. Obwohl sie froh ist, wieder zu Hause und in der Nähe ihrer Familie zu sein, birgt genau das auch eine gewisse Gefahr: Hier ist sie nämlich überall nur »die kleine O’Neill« – Tochter des Feuerwehrhauptmanns und Schwester vierer nicht minder heldenhafter Feuerwehr- bzw. Rettungsleute. Dass sie über 1,80 m groß ist und vom Rudern eine sehr kräftige Statur hat, macht es auch nicht gerade leichter, in der Kleinstadt einen Mann zu finden – ebenso wenig wie die Tatsache, dass sie ohnehin schon seit ihrer Jugend in Trevor verliebt ist, der früher bei Chastitys Familie gewohnt hat und fast sowas wie ein Familienmitglied ist. Trevor allerdings scheint in ihr nicht viel mehr als eine gute Freundin zu sehen, und so kommt es Chastity sehr gelegen, als sich der gutaussehende Unfallchirurg Ryan für sie zu interessieren beginnt …

Es klingt erst mal gar nicht so, aber »Meine Brüder, die Liebe und ich« hat so viele Parallelen zu »Fang des Tages«, dass ich mich ernsthaft gefragt habe, ob Kristan Higgins eine Checkliste beim Schreiben abgearbeitet hat. Hauptthema: Protagonistin, die sich eine eigene Großfamilie wünscht, aber keinen passenden Mann in der Kleinstadt findet – check. Und als Nebenthemen unter anderem: treu ergebener Hund – check. Beneidenswertes Familienglück der Geschwister – check. Eheprobleme der Eltern – check. Ja, okay, natürlich erzählt Higgins letztendlich eine andere Story, aber die Überschneidungen waren für meinen Geschmack zu groß. Ebenso ähnlich ist der Aufbau der Geschichte. Auch hier geht es zwar im Prinzip darum, die Heldin an den Mann zu bringen, ihre Beziehungsangelegenheiten treten aber zugunsten ihrer Alltagserlebnisse – vor allem mit ihrer Familie – in den Hintergrund. Das ist nicht weiter schlimm, allerdings fehlen dem Buch leider die Wärme und die ganz besonderen Momente, die für mich »Fang des Tages« so wundervoll gemacht haben.

Das liegt wohl in erster Linie an der Protagonistin, die zwar eine durchaus sympathische und stimmig angelegte Heldin ist, allerdings keine, die ich besonders ins Herz geschlossen hätte. Dazu war sie mir einfach zu wenig liebenswert und charmant – das hätte aber auch gar nicht gepasst für eine Frau, die sich in ihrer Kindheit und Jugend gegen vier Brüder behaupten musste und so eher zum Kumpeltyp geworden ist. Ihre Torschlusspanik kann man angesichts der Gesamtsituation durchaus verstehen, und dass sie ihr Glück mit Ryan probiert, obwohl ihr Herz eigentlich dem scheinbar unerreichbaren Trevor gehört, auch. Warum Ryan sie seinerseits für die Richtige hält, bleibt schleierhaft, und überhaupt wird Chastitys Zusammensein mit Ryan so unemotional, leblos und beiläufig geschildert, dass der Ausgang dieser Beziehung von vornherein klar ist. Das ist eigentlich schade, denn man hätte aus der Dreierkonstellation durchaus ein wenig Spannung beziehen können, ohne allzu dramatisch zu werden. Trevor, dem Objekt der Begierde, begegnet man eigentlich nicht besonders oft und wenn, dann nur sehr kurz und ebenfalls eher am Rande. Insofern erfährt man kaum etwas über ihn (auch das kennt man schon von Malone aus »Fang des Tages«).

Das alles klingt jetzt aber schlimmer als es ist, weil Kristan Higgins einfach richtig nette Familien-/Kleingeschichten erzählen kann, die gut unterhalten und zum Teil auch ziemlich amüsant sind. Allerdings hoffe ich, dass die Parallelen zwischen den Büchern nicht weiterhin so groß sind, denn das könnte im Laufe der Zeit doch langweilig werden.

Fazit:
10/15 – Nette Unterhaltung, der aber das gewisse Etwas fehlt.

 

11 Kommentare zu [Rezension] Kristan Higgins: Meine Brüder, die Liebe und ich

  • Ach, ich seh grad, das hab ich auf Englisch gelesen. War mein erstes Buch der Autorin und bisher das einzige. Ich fand es auch ganz nett, aber jetzt nicht herausragend. Ich erinner mich aber auch nur noch an die Story, es war also nichts, was im Kopf bleibt. ;)

  • Hi Irina,

    nachdem ich gelesen hatte, dass dir „Fang des Tages“ so gut gefallen hat, habe ich, als ich die Gelegenheit hatte, „Meine Brüder, die Liebe und ich“ gelesen. Das Buch war sehr nett und unterhaltsam zu lesen, aber nicht nachhaltig genug, dass ich es als heißgeliebten Keeper in Erinnerung halten würde.

    Doch bevor ich mir „Fang des Tages“ zulegen würde, in Erwartung eines noch tolleren Leseerlebnisses, wollte ich erst einmal abwarten wie „Meine Brüder, die Liebe und ich“ in den Bewertungen abschneidet.

    Und Tatatata: Dir ist es einmal mehr gelungen mich zu verunsichern *lach*. Soll ich oder soll ich nicht?

    Lieben Gruß Anke

    (Anmerkung: Letztes ist natürlich als rein rhetorische Frage gemeint, die nur ich mir beantworten kann. ;-) )

  • Anna-Lisa: Und hast du die Autorin erst mal »zurückgestellt«, weil du das Buch nicht herausragend fandest, oder wolltest du bald noch mal was von ihr lesen? Wie gesagt, »Fang des Tages« fand ich viiiel schöner.

    Anke: Ich beantworte deine rhetorische Frage jetzt einfach trotzdem: Mach!!! Unbedingt!!! :)

  • Ja, es ist eher ein Zurückstellen. Ich besitze bisher auch kein anderes Buch von ihr, na ja, doch, in Ebookformat. Das genügt wohl auch. ^^

  • Anna-Lisa: »Fang des Tages« sollteste unbedingt noch ne Chance geben, bevor du Kristan Higgins ganz abschreibst! ;)

  • evi

    Hach, ich kann nur immer wieder sagen, auch wenn’s schon fad wird: unbedingt „the next best thing“ lesen, meiner Meinung nach das beste Buch von ihr.

    Ui, und das hier liegt seit ewigen Zeiten auf meinem SuB. Aber wenn ich deine Rezi so lese, Irina, dann wird es dort wohl auch noch ein bissl länger bleiben…

  • Nach einem kurzen Blick ins Bücherregal musste ich feststellen, dass ich »The Next Best Thing« gar nicht habe. Also sowas! *murr*

    Ganz ehrlich, Evi: Das ist kein schlechtes Buch, aber ich glaube, dass es da angesichts all der anderen Bücher ganz gut liegt! *g* (Wobei mich allerdings sehr interessieren würde, ob du es ähnlich einschätzen würdest wie ich.)

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