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[Rezension] Loretta Chase: Lord Perfect

Deutscher Titel: Ein skandalös perfekter Lord
Carsington Familie, Teil 3

Klappentext (Mira-Ausgabe):
Benedict Carsington, Lord Rathbourne, ist das Ideal eines Aristokraten so perfekt, dass es schon fast ein Skandal ist. Groß und gut aussehend, mit tadellosen Manieren, weiß er sich in jeder Situation zu behaupten. Doch was passiert, wenn ein solches Musterexemplar von Mann auf eine Frau trifft, die alles andere als perfekt ist?

Kommentar:
London, 1821. Als Bathsheba Wingate und Lord Rathbourne in der Egyptian Hall aufeinandertreffen, fühlen sie sich vom ersten Moment an zueinander hingezogen. Sie beide wissen aber, dass eine Bekanntschaft ausgeschlossen ist: Die Witwe hat nämlich einen äußerst schlechten Ruf, und der »Mr. Perfect« genannte Erbe einer Grafschaft kann nichts weniger gebrauchen als einen Skandal. Ihre Wege würden sich schnell getrennt und vielleicht nie wieder gekreuzt haben, würden nicht Bathshebas durchtriebene Tochter Olivia und Rathbournes Neffe Peregrine im Museum in einen handfesten Streit über Peregrines Mangel an zeichnerischem Talent geraten. Dieser Zwischenfall führt letztendlich dazu, dass die Kinder einige Zeit später gemeinsam durchbrennen, um einen geheimen Piratenschatz zu finden, der Olivia und ihrer Mutter das Überleben sichern soll. Ihnen dicht auf der Spur sind Bathsheba und Rathbourne, die bei der Verfolgungsjagd ihrerseits allerlei Abenteuer erleben und sich gegen alle Vernunft immer näher kommen …

Das Buch startet fulminant – schon das Eingangskapitel, in dem Bethshebas Tochter mit Benedicts Neffen in Streit gerät, verspricht allerbeste humorvolle Unterhaltung. Nicht nur bescheinigt das Mädchen Peregrine unverblümt vollkommene Talentfreiheit in Sachen Zeichnen, sondern sie zieht ihm auch noch den Skizzenblock über den Kopf, als der Junge ihr altklug eröffnet, sie könne als Mädchen kein Ritter werden, und überhaupt gäbe es gar keine Ritter mehr. Mit dieser Szene ist der Grundstein gelegt für die weitere Handlung, die durch das Kennenlernen der Kinder und Olivias manipulative Fähigkeiten erst möglich wird. Der erste Brief, den das Mädchen Peregrine schreibt und in dem es geheimnisvolle Andeutungen über einen Familienfluch und einen Piratenschatz macht, zählt zu den Highlights des Buches und erfüllt problemlos den angestrebten Zweck: Peregrines Interesse zu wecken, die Bekanntschaft mit ihm zu vertiefen und ihn schließlich zur gemeinsamen Schatzsuche zu überreden. Natürlich nehmen die Erwachsenen sofort die Verfolgung der Kinder auf, und es dauert nicht lange, bis sie sich näher kommen. Wie schon bei Band 2 der Serie tritt die Entwicklung der Liebesgeschichte zugunsten der abenteuerlichen Jagd ein wenig zu sehr in den Hintergrund; etwas mehr Emotion und Romantik wären wünschenswert gewesen.

Uneingeschränkt punkten kann das Buch mit seinen lebendigen, liebenswerten Figuren – sowohl den Erwachsenen als auch den Kindern. Die entschlossene Bathsheba, die sich von Rathbourne wenig sagen lässt, ist eine überaus sympathische und vernünftige Heldin, die versucht, das beste aus ihrem verkorksten Leben zu machen und ihrer Tochter eine gute Zukunft zu ermöglichen. Sie ist lange nicht so schlecht wie ihr Ruf, während sich Benedict im Gegenzug schnell als weit weniger perfekt entpuppt, als ihm nachgesagt wird. Obwohl er der Gesellschaft das Bild des perfekten Lords von sich vermittelt, ist er in Wahrheit nicht sehr glücklich mit seinem Leben und den unterdrückten Leidenschaften – die Bathsheba schließlich zum Vorschein bringt. Wunderbar sind auch die Kinder: Wildfang Olivia, die zwar das Herz am rechten Fleck hat, aber ihre Umwelt ziemlich skrupellos manipuliert, und Peregrine, der im Vergleich zu Olivia wie ein Chorknabe wirkt. Obwohl Peregrine eigentlich ebenfalls ein schwieriges und störrisches Kind ist, das ständig von der Schule fliegt und sich nicht gern was sagen lässt, lässt er sich bereitwillig in Olivias Pläne verstricken. Er bemerkt dabei sehr wohl, dass sie ihn manipuliert, seine Neugierde, seine Abenteuerlust und sein Beschützerinstinkt sorgen jedoch dafür, dass er es trotzdem zulässt; gleichzeitig lenkt er Olivia sanft, aber bestimmt, in die richtigen Bahnen, wenn ihre zweifelhaften Aktivitäten zu weit gehen. Kurzum: Alle Figuren überzeugen auf ganzer Linie.

Fazit:
13/15 – Einmal mehr überzeugt Loretta Chase mit ihrem amüsanten Schreibstil, spritzigen Dialogen, einem Hauch Ironie und wunderbaren Figuren. Allerdings mangelt es für meinen Geschmack ein wenig an Romantik und Gefühl für einen perfekten Liebesroman.

 

 

Serieninfo:
01 Miss Wonderful (2004) | Ein unverschämt charmanter Gentleman (Cora 2008/Mira 2010) – 13/15
02 Mister Impossible (2005) | Eine hinreißend widerspenstige Dame (Cora 2009/Mira 2010) – 10/15
03 Lord Perfect (2006) | Ein skandalös perfekter Lord (Cora 2009/Mira 2011)
04 Not Quite a Lady (2007) | Eine verführerisch unnahbare Lady (Cora 2010/Mira 2012)

Trivia:
Olivia und Peregrine, die Kinder von Benedict und Bathsheba aus erster Ehe, haben 2010 ihr eigenes Buch bekommen: Last Night’s Scandal.

8 Kommentare zu [Rezension] Loretta Chase: Lord Perfect

  • ich weiß nicht wie lange ich das Buch schon auf dem SUB hab, LOL Danke für die Rezi! Ich werde mal danach buddeln ;)

  • Das klingt gut, die Reihe hab ich im Regal liegen bzw. auch auf dem eReader. ^^ Werd ich auf jeden Fall mal lesen!

  • Alex

    Ich habe letztes Jahr den ersten Teil Miss Wonderful gelesen und fand es gut, aber auch nicht mehr, daher habe ich den Kauf der anderen Bücher erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben. Aber jetzt lese ich mehr und mehr Rezensionen über die Reihe und bsonders der letzte Teil Last Night’s Scandal soll sehr gut sein. Ich vermute mal, dass ich mir die Reihe nun doch bei meinem nächsten Bücherkauf holen sollte. Aber erst wenn mein SUB von über 70 auf unter 15 sinkt – mal sehen ob ich so eisern bleibe!

  • Könntest du bitte aufhören Bücher zu rezensieren, die mir gefallen könnten? Ist die Liste noch nicht lang genug? *möp* ;)

  • Klingt gut – ich notier es mal für irgendwann, wenn ich meinen „Dringend kaufen und lesen“-Listenteil durchhabe XD

  • Cleo: Bei mir hat es auch ewig gesubbt. Ein Jammer, eigentlich. (Andererseits subben – mutmaßlich! – ziemlich viele gute Bücher bei mir! *g*)

     
    Anna-Lisa: Unbedingt lesen. Definitiv besser als Kieran Kramer! ;)

     
    Alex: Ehrlich gesagt war ich selbst etwas überrascht, als ich heute gesehen habe, dass der erste Carsington 13 Punkte von mir bekommen hat – so gut hatte ich ihn nämilch nicht in Erinnerung. — »Last Night’s Scandal« hat ja unheimlich viele Preise abgeräumt und überall Bestnoten gekriegt (außer bei Susi); ich hab mir das Buch auch für die nächste Zeit fest vorgenommen!

    Du willst deinen SuB von 70 auf unter 15 reduzieren? Respekt, für so ein Vorhaben isses bei mir viel zu spät! *gg*

     
    Winterkatze: Entschuldige. Haste schon eingetragen? Ich hab das Buch sogar in der deutschen Version hier stehen, mein ich …

     
    Elena: Wie lang ist deine „Dringend kaufen und lesen“-Liste?!

  • SusiB

    Also, Lord Perfect fand ich ja wirklich superklasse, es ist einer meiner Lieblings-Liebesromane. Ich mag auch viele der älteren Bücher von Loretta Chase. Nur ihre letzten Bücher fand ich so unglaublich mies als hätten Ausserirdische sie entfuehrt und nur gegen das Versprechen freigelassen, ab sofort nur noch strunzdumme, zickige, hysterische Heldinnen zu erfinden! Na ihr werdet es ja sehen, wenn ihr Last Night’s Scandal lest ;-))

  • Susi: Ich muss »Last Night’s Scandal« unbedingt bald lesen! Hätte ich nicht gedacht, wir wollten dieses Buch bei einem Treffen tauschen, hätte ich es mir direkt nach »Lord Perfect« geschnappt – dabei hast du’s mir schon längst geschickt!

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